Das große Werk steht vor der Vollendung.

Noch einmal Luft holen

Ratko (Titus Welliver) und Varney (Malcolm McDowell) planen ihre nächsten Schritte, wobei Ersterer Letzteren warnt, nicht so auf ihn herabzusehen. Sie finden auf jeden Fall die Stelle des unterirdischen Hofes, wo zur gleichen Zeit Zamfir (Toks Olagundoye) Trevor (Richard Armitage) und Sypha (Alejandra Reynoso) der königlichen Familie vorstellen will. Allerdings stellt sich heraus, dass diese nicht das sind, was die Wächterin glauben möchte.

Es herrscht wieder Leben im Schloss Draculas, sehr zur Freude von Alucard  (James Callis). Doch während er realisiert, wie wenig er sich im Inneren seiner Heimat auskennt, platziert Saint Germain (Bill Nighy) derweil schon Runenzeichen und -steine. Dann signalisiert er Dragan (Matthew Waterson), dass er angreifen kann.

Ein wenig fühlt sich Das große Werk wie das obligatorische Nocheinmaltiefluftholen vor einem Staffelfinale an. Figuren werden platziert, Handlungen weiterentwickelt und abgeschlossen und dann kann es losgehen. Bei Castlevania ist man zunächst stutzig, ehe man realisiert, dass man sich bereits in der siebenten Folge der vierten Season befindet. Und das hiernach nur noch drei Episoden kommen, ehe die Reihe beendet ist. Hier wurde man durch Du verdienst mein Blut nicht, was ja auch eine Art von Finale war, etwas aufs Glatteis geführt, im positiven Sinne wohlgemerkt.

Fokus auf die Blutsauger

In jedem Fall konzentriert sich die Folge darauf, beide Plots so vorzubereiten, dass sie genau in dem Moment enden, wo – salopp ausgedrückt – die Kacke anfängt zu dampfen. Genau in dem Augenblick in dem die Vampire ihren Angriff beginnen und man schon ahnt, dass die Fraktion der Helden nur bedingt vorbereitet ist. Hinzu kommt dann auch noch Verrat bei Alucard durch Saint Germain.

Dabei fängt Das große Werk mit etwas an, was im Prinzip schon längst überfällig ist: Es charakterisiert Rakto und Varney. Letzterer ist zwar in der gesamten Staffel hier und da mal aufgetaucht, doch bislang kannte man ihn als Großmaul, der von sich behauptete, ein großer Vampir zu sein. Ratko hingegen trat bis auf seinen Erstauftritt im Grunde nicht in Erscheinung.

Jetzt erfährt man deutlich mehr. Man erfährt, dass Ratko Varney nicht mag. Dass die Aussagen von Letzterem mit Vorsicht zu genießen sind. Und dass Ratko eventuell mehr ist, als er vorgibt zu sein. Was genau, wird nicht gesagt. Doch wenn auch nur ein Fünkchen Wahrheit in seinen Aussagen steckt, dann wird es noch sehr interessant werden.

Mildernde Umstände

Auch lernt man in Das große Werk endlich die königliche Familie von Târgoviște kennen. Im Prinzip ist dies eine ähnliche Enthüllung, wie als sich am Ende der dritten Staffel herausstellte, dass der Richter in Wahrheit ein Serienmörder war. Eine Figur, die man bislang respektiert hat, steht auf einmal in einem schlechten Licht da.

Wobei in Zamfirs Fall mildernde Umstände hinzukommen. Man merkt, dass der Wahnsinn, in den sie sich reingesteigert hat, ihr im Prinzip das Leben gerettet hat. Dass sie ironischerweise dadurch, dass sie sich der Illusion hingegeben hat, die königliche Familie würde nur in einem magischen Schlummer sein, durchhalten konnte. Gleichzeitig wird aber ebenso verdeutlicht, dass nicht jede ihrer Entscheidungen durchdacht war, sondern eher der Stadtbevölkerung geschadet hat. Auch wenn sie das nicht einsieht.

Der unterirdische Hof bietet jede Menge Objekte, mit denen sich Trevor ausrüsten kann. Dabei erklärt er Sypha unter anderem, wieso Kreuze eine so wichtige Waffe gegen Vampire sind. Es ist natürlich sehr praktisch, dass er all diese Gegenstände an diesem einen Ort findet, aber okay, das kann man akzeptieren. Vermutlich wäre es nicht anders gegangen.

Das große Werk ist eine großartige Einleitung in das große Staffel/Serienfinale. Mal sehen, was einen noch erwarten wird.

 

Drehbuch: Warren Ellis
Produzenten: Jason Williams, Maki Terashima-Furuta
Regie: Seam Deats

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Götz Piesbergen

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