Der Fall der zwei toten Drachen soll den Dead Boy Detectives etwas Normalität und Abwechslung bieten.

Wenn die normale Aufteilung nicht funktioniert

Crystal Palace (Kassius Nelson) wird immer noch von dem Dämonen David heimgesucht. Um sich abzulenken, freut sie sich auf den neusten Fall der Dead Boy Detectives. Denn diese wurden von den Geistern zweier Jungs angeheuert, die eines Tages tot aufgewacht sind und nicht wissen, wie es dazu kam.

Die Spur führt in eine High-School, auf der die beiden gingen. Dort finden die Detektive allerdings schon bald heraus, dass ihre Klienten nicht so unschuldig sind, wie sie sich gerne geben. Sie haben Dreck am Stecken und das steht mit ihrem Ableben in enger Verbindung.

Dass die Dead Boy Detectives-Reihe mit verschiedenen Plots jongliert, weiß man inzwischen. Es gibt schließlich unterschiedliche Subplots, die weiterentwickelt werden müssen. Sei es die Aufgabe des Katzenkönigs an Edwin oder die Tatsache, dass David Crystal immer wieder unvorhersehbar heimsucht, es existieren jede Menge Nebenplots, die genügend Fortschritt machen müssen, ehe sie anschließend irgendwann in den letzten Episoden der Staffel abgeschlossen werden. Und gleichzeitig hat jede Folge zusätzlich auch noch einen Hauptplot, der den Großteil der Laufzeit einnimmt. Überwiegend funktioniert diese Aufteilung. Doch in Der Fall der zwei toten Drachen geht es zum ersten Mal in der Serie nicht völlig auf.

Ein starker Beginn

Es hat den Anschein, dass hier die verschiedenen Plots um Platz zum Atem kämpfen. Mit der Konsequenz, dass bei keinem von diesen wirklich das Gefühl aufkommt, dass man hier von Anfang bis Ende gut unterhalten wird. Häufig gibt es einige Sachen, beim Zuschauen stören.

Der Fall der zwei toten Drachen fängt zumindest stark an. Es ist ein, für die Reihe, eher ungewöhnlich normaler Fall. Die Detektive werden angeheuert, um herauszufinden, wie und auf welche Art und Weise ihre Klienten ums Leben kommen. Wobei sich dieser Auftrag natürlich nicht geradlinig entwickelt, sondern viele Plottwists aufweist.

Doch hat man in diesem Fall das Gefühl, dass das Tempo, in dem hier entwickelt wird, verhältnismäßig hoch ist. Vor allem das Ende wirkt überstürzt. Auf ein Mal wird der Auftrag abgeschlossen, die Wahrheit aufgedeckt und es zeigen sich die Konsequenzen. Dabei hätte dieser Fall ruhig ein paar mehr Szenen gebrauchen können, wo das ernste Thema Mobbing noch etwas detaillierter behandelt werden könnte. Dem ist allerdings nicht so.

Gute Unterhaltung? Nicht so wirklich.

Auch der zweite große Plot von Der Fall der zwei toten Drachen lässt nicht unbedingt das Gefühl entstehen, dass man hier gut unterhalten wird. Im Gegenteil: Die Handlung um das Date, dass die Metzgerin Jenny erlebt, hinterlässt jede Menge Fragezeichen. Jetzt nicht in der Art, weil noch Fragen offenbleiben. Sondern mehr in der Hinsicht, dass man sich nicht sicher ist, ob das, was man hier sieht, wirklich ernst gemeint ist.

Auch hier fängt die Handlung gut an, als Niko herausfindet, wer die Liebesbriefe an Esther geschrieben hat und sich als Kupplerin probiert. Es ist ein scheinbar positiver Plot, in der man mit erlebt, wie die ehemals Besessene versucht, etwas gutes zu tun. Wobei sie etwas übers Ziel hinausschießt, doch kann man das verschmerzen, einfach weil man das ihrem Enthusiasmus zuschreiben kann.

Doch am Ende nimmt dieser Plot von Der Fall der zwei toten Drachen einen Twist an, der so absolut keinen Sinn ergibt. Zum einen zeigt sich, dass hier eine Person nicht das ist, was sie vorgibt zu sein. Und dann endet die Handlung noch auf eine äußerst makabre und unpassende Art und Weise. Auch hier hat man das Gefühl, dass ein paar mehr Szenen eine gute Wahl gewesen wären, um den Plot besser zu entwickeln, mehr Fleisch reinzubringen, um am Ende den Handlungstwist glaubwürdiger wirken zu lassen.

Nebenbei glänzt es

Es ist nicht alles schlecht. Vor allem die Subplots, die schon seit mehreren Folgen laufen, können glänzen. Sie erhalten nur ein, zwei Szenen und machen dabei das Beste draus. Sei es, dass man erfährt, wieso Esther Finch Mädchen tötet. Oder dass Edwin dem im wahrsten Sinne des Wortes Lockvogel der Hexe, Monty, erzählt, dass er bereits für jemand anderes Gefühle entwickelt hat.

Doch im Gesamtbild ist Der Fall der zwei toten Drachen eine eher mittelmäßige Folge.

Drehbuch: Kelli Breslin, Jeremy Kaufman
Showrunner: Steve Yockey, Beth Schwartz
Regie: Amanda Tapping

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Götz Piesbergen

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