»Kirk: Der Leitstern des Verirrten« ist der Abschluss von David R. George IIIs »Feuertaufe«-Trilogie.

Feuertaufe Der Leitstern der Verirrten

Dünn

McCoy war großartig, Spock gut. Und »Kirk«? Schon vom Äußeren her unterscheidet sich der dritte Teil der »Feuertaufe«-Reihe, »Leitstern des Verirrten«, deutlich von seinen Vorgängern. Er ist wesentlich schmaler, mit nur 268 Seiten Umfang.

Inhaltlich handelt die Geschichte davon, wie Kirk im Nexus sein Leben lebt. Er fixt Fehler in seiner Vergangenheit, bis auf den Tod von Edith Keeler. Doch anschließend taucht Picard auf und gemeinsam besiegen sie Soran, wobei der ehemalige Kapitän der klassischen Enterprise stirbt.

Dann befindet er sich allerdings wieder im Nexus und erfährt von einem Schatten Guinans, dass ein früheres Ich von ihm der Grund dafür ist. Er befindet sich in einer Zeitschleife und der einzige Weg aus dieser heraus ist der Wächter der Ewigkeit. Er selbst kann jedoch nicht damit interagieren, da er in dem Moment, wo er den Nexus verlässt, stirbt. Doch sein Echo kann das machen. Und so beginnt ein komplexer Plan, der Zeit und Raum umfasst.

Die Luft ist raus

Es scheint so, als ob bei David R. George III die Luft raus war, als er »Der Leitstern des Verirrten« schrieb. Denn nicht nur ist das Buch dünn, auch die Handlung an sich ist das. Überhaupt unterscheidet sich der Roman ebenso von der Tonart her komplett von seinen Vorgängerbänden.

Wo »McCoy« und »Spock« eine Geschichte erzählten, die sich mit dem Leben der Figuren beschäftigten, fehlt das in »Kirk«. Stattdessen schreibt der Autor eine Story, die sich hauptsächlich dem Thema zuwendet, wie der Kapitän der Enterprise versucht, eine Zeitschleife aufzulösen.

Diese komplett andere Fokussierung ist schade. Denn was die anderen Bücher so interessant machte, war, wie David R. George III die Kontinuität von Film und Fernsehen nahm, und daraus sein eigenes Material erschuf. Dinge, wie Spocks Bemühen, sich seiner Emotionen zu entsagen, oder die Dualität zwischen dem in der Vergangenheit gestrandeten McCoy und dem, der in der »Star Trek«-Gegenwart weiterlebte, fehlen hier komplett. Deshalb wirkt die Charakterisierung in »Der Leitstern der Verirrten« auch oberflächlich und uninteressant.

Ein Desaster

Hinzu kommt außerdem, dass die Geschichte des Romans verwirrend aufgebaut ist. Es geht um Zeitreisen, wobei David R. George III sowohl den Nexus verwendet als ebenso den Guardian of Forever. Irgendwann verliert man auch den Überblick, wer jetzt wieso was benutzt, um die Zeitschleife zu verhindern.

Es ist nicht zu erklären, wieso »Der Leitstern des Verirrten« so ein Desaster ist. Denn normalerweise kann David R. George III besser schreiben. Der einzige Pluspunkt an diesem Buch ist, dass es nicht der schlechteste »Star Trek«-Roman ist, den Cross Cult veröffentlichte. Was allerdings nur ein sehr schwacher Trost ist.

Bewertung 02/15

Autor: David R. George III
Titel: Star Trek – The Original Series 3: Feuertaufe: Kirk – Der Leitstern des Verirrten
Originaltitel: Star Trek – Crucible: Kirk – The Star to every Wandering
Übersetzer: Sabine Elbers
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 05/2012
Einband: Taschenbuch
Seiten: 268
ISBN: 978-3-942649-53-7
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Götz Piesbergen

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