Der Seelenschlüssel markiert den Abschluss der neunten Deep-Space-Nine-Staffel.

Star Trek Deep Space Nine 903 Der Seelenschlüssel
© Cross cult

Ein vorzeitiges Ende

Iliania Ghemor hat ein Ziel: Sie will alle Inkarnationen von Kira Nerys in jedem möglichen Universum vernichten, bis sie die einzige Wahre ist. Doch dazu muss diese wahnsinnige Frau, die einst die Bajoranerin ersetzen sollte, ins Wurmloch des Spiegeluniversums vordringen, das dort bislang unbekannt ist. Um das zu erreichen, ist ihr jedes Mittel recht.

Doch die Besatzung von Deep Space Nine aus dem Standard-StarTrek-Universum will dies verhindern. Deshalb nehmen sie Kontakt mit den Rebellen des Spiegeluniversums auf, gleichzeitig reisen einige ihrer Offiziere auch auf die andere Seite, um dort Verbündete zu finden. Die Zeit drängt, denn auf dem Spiel steht nichts weniger als das Schicksal des Multiversums.

Mit Der Seelenschlüssel endet jetzt vorzeitig die neunte Staffel von Deep Space Nine. Was genau Pocket Books, die die Romanlizenz in den USA besitzen, dazu bewogen hat, diesen radikalen Schnitt durchzuführen, ist unklar, da es hierzu keine konkreten Aussagen gibt. Fakt ist, dass dieser Roman erneut von Olivia Woods geschrieben wurde, die bereits das Vorgängerbuch Entsetzliches Gleichmass verfasst hat.

Das Bemühen, einen runden Abschluss zu erlangen

Auf jedem Fall merkt man dem Buch an, dass Olivia Woods versucht, einerseits möglichst viele Handlungsfäden zu einem Abschluss zu bringen. Andererseits lässt sie aber auch einige Plotstränge offen, wodurch deutlich wird, dass der Band ursprünglich nicht als Finale der neunten Staffel geplant war, sondern als Ende der Auftakttrilogie. Es ist etwas, das Raum für etwaige Fortsetzungen lässt und Entwicklungen anstößt, die in anderen Romanen kulminierten.

Um ein positives Beispiel zu nennen: Wenn man beispielsweise die Destiny-Trilogie gelesen hat, dann weiß man Der Seelenschlüssel zu schätzen. Denn hier wird endgültig Ezri Daxs Entschluss thematisiert, sich für eine Kommandolaufbahn zu entscheiden, was am Ende dazu führt, dass sie in der eben genannten Romanreihe das Kommando über die Aventine innehat. Auf das Negative wird weiter unten eingegangen.

Man merkt dem Roman an, dass es für die Autorin außerdem ein Vergnügen war, über das Spiegeluniversum zu schreiben, mit seinen vertrauten und doch so unterschiedlichen Figuren. Einige dieser Charaktere kennt man bereits aus vereinzelten Auftritten aus der Fernsehserie, wenn die andere Seite das Thema einer Episode war. Gleichzeitig führt Frau Woods bei diesen Protagonisten Entwicklungen weiter, die die in der Fernsehreihe zwar begonnen, jedoch nie weiterentwickelt wurden.

Gemischte Gefühle

Obwohl sich die Autorin dabei bemüht, auch den bisher gewohnten Figuren gerecht zu werden, gelingt ihr das nicht vollständig. So ist da zum Beispiel eine Ro Laren, die im Roman nur am Rande vorkommt. Was angesichts der Bedeutung, die der Charakter in den vorherigen Büchern hatte, schade ist. Am Ende ist dies mit der Grund dafür, dass Der Seelenschlüssel sich nicht wie ein Abschluss anfühlt, nicht wie ein richtiges Finale.

Es ist ein Ende, das gemischte Gefühle hinterlässt. Einerseits muss man, wie bereits erwähnt, anerkennen, dass Olivia Woods sich bemüht, Plots zu einem Abschluss zu bringen. Aber andererseits fängt sie im Epilog nochmal einige Handlungsfäden an, deren Fortsetzung erstmal auf sich warten lassen wird. Zwar wird die beliebte Raumstation auf absehbare Zeit in vielen Romanen verwendet, doch muss dabei Rücksicht auf andere Geschichten genommen werden, die mit Deep Space Nine an sich nichts am Hut haben. Mit der Konsequenz, dass wohl nur die wenigsten noch offenen Plots, wenn überhaupt, weitergeführt werden.

Unterm Strich ist dies ein guter, wenn auch kein rundum überzeugender Abschluss. Übrigens schreibt Übersetzer Christian Humberg am Ende des Bandes etwas über die Geschichte des Spiegeluniversums.

Bewertung 11/15

Autor: Olivia Woods
Titel: Star Trek – Deep Space Nine 9.03: Der Seelenschlüssel
Originaltitel: Star Trek – Deep Space Nine: The Soul Key
Übersetzer: Christian Humberg
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 05/2013
Einband: Taschenbuch
Seiten: 270
ISBN: 978-3-86425-173-3
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Götz Piesbergen

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