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„Die andere Seite“ ist der Ort, an dem Captain Jayden Cross und die HYPERION geraten sind.

Heliosphere 2265 13 Die andere Seite
© Greenlight Press

Erst mal alles sacken lassen

Mit Mühe und Not hat es die HYPERION geschafft, in die Zukunft zu reisen. Doch das Schiff hat dabei erhebliche Schäden davongetragen. So ist die Primärbrücke unbrauchbar geworden. Leider befinden sich in diesem Schiffsbereich nahezu alle Senioroffiziere, darunter auch Captain Jayden Cross, bei dem sich durch den Transfer der Killchip im Kopf wieder aktiviert hat und er bewusstlos geworden ist.

Die Crew des Raumschiffes muss daher nicht nur einen Weg finden, ihn zu retten. Gleichzeitig gilt es auch herauszufinden, wie sich diese neue Zeit von ihrer unterscheidet. Kein leichtes Unterfangen, da sich an dem Ort, an dem sie herausgekommen sind, bereits diverse Schiffe befinden, die dem Neuankömmling alles andere als wohlgesonnen sein dürften.

Nach dem spektakulären Finale von Omega: Der Jahrhundertplan fängt Autor Andreas Suchanek mit Die andere Seite die nächste Staffel seiner Heliosphere 2265-Reihe an. Dabei wirkt der Roman im Vergleich zu den letzten Ausgaben eher ruhig, wenn auch nicht beschaulich. Der Autor konzentriert sich dieses Mal weniger auf große, imposante Enthüllungen, sondern gibt dem Leser die Gelegenheit, alles erst mal sacken zu lassen. Wobei er trotzdem noch einige kleinere Überraschungen einbaut, die für die zukünftigen Ausgaben sicherlich von Bedeutung sein werden.

Drama, Baby, Drama!

Gleichzeitig bietet der Autor auch einiges an Drama auf, damit man als Leser wie gebannt weiterblättern wird. Das Hauptdrama ist zu Beginn der Kampf um das Leben von Jayden Cross. Die Enthüllung, dass der Killchip, der in seinem Kopf steckt, trotz der Manipulationen von Sarah McCall wieder aktiv geworden ist, ist eine gelungene Überraschung. Dabei taucht diese Entwicklung nicht einfach so auf, sondern wird von Andreas Suchanek gut begründet. Außerdem ist der Captain nicht der Einzige, der von der Ursache betroffen ist. Auch McCall selbst leidet unter diesen negativen Auswirkungen der Zeitreise.

Durch den Ausfall von Captain Jayden Cross rückt Noriko Ishida in den Mittelpunkt des Geschehens. Und der erste Offizier kann dadurch in Die andere Seite einmal mehr beweisen, dass sie ein sehr guter Stellvertreter ist. Sie trifft die richtigen Entscheidungen und vertritt vor allem den Schiffsführer mehr als nur würdig.

Zusätzliche Spannung entsteht aus den Tatsachen, dass die HYPERION, die zu ihrer Zeit ja das modernste Schiff war, in der Zukunft hoffnungslos veraltet ist. Und so gerät vor allem selbst die kleinste potenzielle Feindbegegnung zu einem wahren Nervenspiel. Auch hier kann man die Nervenstärke der Crew des Raumschiffes bewundern, mit der sie es sogar in dieser Situation schafft, zu überleben.

Zwei Zeitebenen

Dabei vergisst Andreas Suchanek nicht, den Fokus auch auf die Crew zu richten. Es gibt wiederholt kleinere Szenen, in denen man beobachten kann, wie sehr die Besatzung zusammengewachsen ist. Wer hätte zu Beginn der Serie gedacht, dass Doktor Petrova zu einer wichtigen Operation den Chefingenieur Guila Lorencia mit hinzuholt.

Doch auch wenn die Zukunftsebene im Mittelpunkt von Die andere Seite steht und hier so manche interessante Plotentwicklung angedeutet wird, vergisst der Autor die Gegenwart nicht. Sie ist zwar nur selten vertreten. Doch Momente wie der, als die diversen Protagonisten auf den vermeintlichen Tod von Jaydren Cross reagieren, ruft sie wahrnehmbar in Erinnerung. Und auch hier deutet Andreas Suchanek Entwicklungen an, die für die kommenden Romane sicherlich große Auswirkungen haben werden.

Dies ist wieder ein klasse Roman, der Lust macht auf die zukünftigen Ausgaben.

Bewertung 15/15

Autor: Andreas Suchanek
Titel: Heliosphere 2265 13: Die andere Seite
Teil/Band der Reihe: Heliosphere 2265 13
Verlag: Greenlight Press
Erschienen: 12/2013
Einband: eBook
Seiten: 91
ISBN: 978-3-944652-47-4
Sonstige Informationen:
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Götz Piesbergen

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