Mit diesem Band führt Naomi Novik die Weltreise ihrer Protagonisten weiter fort.

Keine Ruhe in Australien
Auf Grund seines unbestreitbaren Beitrags bei der Verteidigung groß Britanniens gegen die Invasion Napoleons wird die Todesstrafe gegen Will Laurence umgewandelt. Anstatt jetzt bei der nächsten Gelegenheit wegen Hochverrats gehängt zu werden, müssen er und sein Drache Temeraire „nur“ ins Exil nach Australien. Wobei sie nicht alleine reisen, weil Iskierka die beiden gegen ihren Willen begleitet.
Doch als sie nach einer langen Reise endlich ankommen, befinden sie sich mitten in einer politischen Auseinandersetzung zwischen dem gestürzten Gouvernour Bligh auf der einen und dem Rebellen MacArthur auf der anderen Seite. Sie wollen in diesem Konflikt für keine der beiden Seiten Partei ergreifen, sondern sich lieber um die Eier kümmern, die ihnen mitgegeben wurden. Doch dann werden zwei von diesen gestohlen und die Spur führt mitten in die Wüste Australiens. Es beginnt eine gefährliche Verfolgungsjagd.
Drachenflamme knüpft direkt an das Ende von Drachenwacht an. In diesem las man, dass Will Laurence und Temeraire nach Australien verbannt wurden. Was jetzt mit diesem Roman näher ausgebaut wird.
Wiedersehen mit einem alten Bekannten
So erfährt man, dass die beiden auch noch drei Eier mit gekriegt haben, um die sich kümmern sollen. Allerdings handelt es sich bei diesen ebenfalls eher um „Ausschussware“, da sie entweder von einer Drachenrasse stammen, von denen es eh schon viele gibt. Oder weil die Züchter der Meinung sind, dass das Produkt einer Kreuzung nichts ist. Was wunderbar zum Handlungsort passt.
Denn das Australien des frühen 19. Jahrhunderts war in der realen Welt eine Strafkolonie, wo Großbritannien all diejenigen hinschickte, die sie nicht mehr haben wollen. Das ist ebenso der Fall in Drachenflamme, wo dieses Schicksal Will Laurence befällt. Der damit allerdings erstaunlich gut umgeht.
Es ist dabei vor allem die Sorge um die Eier, die ihn und Temeraire antreibt. Wobei das, was mit diesen geschieht, wiederholt überraschend ist. Eines der Eier beansprucht Ian Rankin für sich, den aufmerksame Leser aus dem ersten Roman Drachenbrut her kennen dürften. Er zeigt sich auch in diesem Buch wieder von seiner gewohnt von seiner ekelhaften Seite. Wobei Dinge dieses Mal anders verlaufen.
Viele Plottwists
Denn der Drache Caesar, der aus dem Ei schlüpft, entpuppt sich als ein Geschöpf, das zwar seinen eigenen Kopf hat. Sich aber dann am Ende doch für Rankin entscheidet. Und die beiden ergänzen sich erstaunlicherweise perfekt. Beide laufen dabei sogar Iskierka als Hauptnervensäge den Rang ab.
Dennoch unternimmt Frau Naomi Novik einiges, um zu verhindern, dass die Charaktere zwar nerven. Aber nicht im negativen Sinne, wie es in früheren Romanen der Fall war. In diesem Fall sorgt vor allem die Verfolgungsjagd sehr viel dafür, dass die Figuren unterhaltsam bleiben und nicht stören.
Gleichzeitig bietet die Handlung von Drachenflamme jede Menge Plottwists. Schon allein die Ausgangssituation mit der Frage, wer jetzt der wahre Machthaber in Australien ist, wird mit vielen Wendungen präsentiert. Und was die Verfolgungsjagd angeht? Sie endet nicht so, wie man meint, dass sie enden müsste oder würde.
Es ist ein erstklassiger und unterhaltsamer geschriebener Roman.
Info
Autor: Naomi Novik
Titel: Die Feuerreiter seiner Majestät 06: Drachenflamme
Originaltitel: Tongues of Serpents
Übersetzer: Marianne Schmidt
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 08/2012
Einband: Taschenbuch
Seiten: 416
ISBN: 978-3-442-26582-4
Sonstige Informationen: Produktseite
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