Excalibur – Requiem heißt es jetzt in dem siebten Star Trek – New Frontier-Roman.

Star Trek New Frontier 7 Excalibur Requiem
© Cross Cult

Neuland in Sicht

Die Excalibur ist zerstört und ihr Captain Mackenzie Calhoun ist mit ihr untergegangen. Jedoch nicht, ohne noch vorher eine Wahnsinnstat zu verbringen und die gesamte Mannschaft zu retten. Wodurch sie sich immer an ihn erinnern werden.

Seine unterschiedlichen Offiziere und Passagiere verteilen sich danach über die Galaxis. Si Cwan und seine Schwester Kalinda wollen den umgebrachten alten Lehrmeister des thalonianischen Prinzen rächen. Soleta trifft ihren Vater wieder, derweil Zak Kebron und Mark McHenry merkwürdigen Vorfällen nachspüren sollen.

Mit Requiem betritt die New Frontier – Reihe nach Finstere Verbündete endgültig Neuland. Es ist der erste Roman, der nicht vorher bei Heyne herauskam. Dabei passt der Inhalt perfekt zu einer neuen Ära.

Die Crew bei der Arbeit

Denn dies ist der erste Roman, der ohne das geliebte Raubein Mackenzie Calhoun und sein Raumschiff Excalibur auskommen muss. Als Leser erfährt man zwar, was dieser außergewöhnliche Captain in den letzten Momenten seines Lebens leistete. Doch wird dies nur aus den Schilderungen seiner Offiziere deutlich, ihn selbst sieht man zum ersten Mal seit Beginn der Reihe nicht in Aktion. Wodurch das Gefühl einer Zäsur verstärkt wird. Dadurch wird klar, dass in New Frontier alles möglich ist, sogar der Tod eines Hauptcharakters!

Dabei schafft es Peter David, dass man als Leser der Reihe weiterhin treu bleibt. Der Verlust des Haupthandlungsträgers wird jetzt durch die Crew an sich wettgemacht, von denen die jeweiligen Offiziere durch diesen und die nächsten beiden Bände nach und nach in den Vordergrund gerückt werden. Es sind ihre Erlebnisse, die Requiem lesenswert machen. Man wird zwar das Ableben von Mackenzie Calhoun betrauern, aber der Schmerz über seinen Verlust wird hierdurch gedämpft.

Dabei erlebt man in diesem Roman Abenteuer, die sich voneinander stark unterscheiden.

Keine übertünchte Finsternis

Da ist zum einen das Erlebnis von Soleta. Wie man bereits aus früheren Bänden her kennt, ist sie Halbromulanerin. Eine Tatsache, die außer ihr sonst kaum einer aus der Sternenflotte weiß. Jetzt muss sie sich mit ihrem sterbenskranken Vater auseinandersetzen, der einst ihre Mutter vergewaltigte und sie dadurch zeugte. Dieser Plot ist im Verhältnis zu den anderen erstaunlich düster geworden, eben weil hier Sachen thematisiert werden, die mitunter harter Tobak sind.

Die Begegnung zwischen Soleta und ihrem Vater sowie den Konsequenzen, die daraus entstehen, werden von Peter David spannend dargestellt. Interessanterweise schraubt er hierbei seinen sonst so dominanten Humor zurück. Er ist zwar noch da, aber hier werden keine Witze gemacht, die die düstere Themen übertünchen könnten.

Anders sieht es bei den Erlebnissen von Si Cwan und Kalinda aus, die den alten Lehrmeister des Prinzen rächen wollen. Hier beweist Peter David, dass trotz der Tatsache, dass der Thallonianer lange Zeit mit an Bord der Excalibur reiste, er die Mentalität der Sternenflotte und der Föderation nicht übernommen oder absorbiert hat. Er denkt und handelt immer noch wie ein Blaublut, wie ein absoluter Herrscher. Und wenn er Rache ausüben will, dann tut er das ohne Rücksicht auf Konsequenzen.

Leider ein Ausreißer mit dabei

Dabei ist Reqiuem der erste Roman, in dem seine Schwester Kalinda endlich auf eigenen Beinen steht. Ansätze ihrer wahren Persönlichkeit konnte man bereits in ihren früheren Auftritten sehen, doch hier dient sie zum ersten Mal nicht als Objekt der Begierde, um das sich verschiedene Leute oder Fraktionen streiten. Peter David stellt sie dabei als eigenständige Frau dar, die ihren eigenen Kopf hat und sich auch von ihrem geliebten Bruder nur wenig sagen lässt und ihn gleichzeitig bei seinem Unterfangen unterstützt.

Ein Ausreißer nach unten stellt leider die Handlung um Zak Kebron und Mark McHenry dar. Die zwei werden im Undercover-Einsatz auf eine ferne Welt geschickt, deren technologisches Entwicklungslevel auf einem niedrigen Niveau angesiedelt ist. Dort werden ständig Planetenbewohner entführt.

Leider ist dieser Plot ein Flop! Es gelingt Peter David nicht, die Geschichte spannend zu schreiben. Stattdessen fokussiert sich der Autor hauptsächlich auf den Humor, der allerdings hier und im Vergleich zu den anderen Handlungsebenen deplatziert und forciert wirkt. Hier wird die Neigung des Schriftstellers, notfalls den Holzhammerhumor auszupacken, auf eine negative Art und Weise deutlich.

Dennoch ist Requiem ein guter Roman, der Interesse an der Fortsetzung weckt.

Bewertung 12/15

Autor: Peter David
Titel: Star Trek – New Frontier 7: Excalibur – Requiem
Originaltitel: Star Trek – New Frontier: Excalibur – Requiem
Übersetzer: Bernhard Kempen
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 04/2013
Einband: Taschenbuch
Seiten: 246
ISBN: 978-3-942649-07-0
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Götz Piesbergen
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