Der UFO-Entführungsfall von Travis Walton soll auf wahren Begebenheiten beruhen.

Akt 1: Die Entführung

Am 5. November 1975 flüchtet eine Gruppe von Holzfällern aus den Wäldern der White Mountains zurück nach Snowflake, Arizona. Sie melden ihren Kollegen Travis Walton (D. B. Sweeney) als vermisst und tischen eine unfassbare Story auf: Ein UFO soll ihn entführt haben.

In Rückblenden wird nicht nur die UFO-Sichtung gezeigt, sondern auch das Leben der Holzfäller und ihre Beziehungen zueinander. Travis ist der beste Freund von Mike Rogers (Robert Patrick), mit dessen Schwester Dana (Georgia Emelin) er zusammen ist. Ein weniger gutes Verhältnis hat er mit Allan Dallis (Craig Sheffer), der ihn erst auf Arbeit akut in Gefahr bringt und später darauf drängt, ihn zurückzulassen, als ihn die Außerirdischen holen. Als einziger soll Travis den Wagen verlassen haben und als Mike die anderen in Sicherheit absetzt und wieder zurückfährt, um nach seinem Kumpel zu sehen, ist dieser verschwunden.

Feuer am Himmel

Akt 2: Falsche Verdächtigungen

Da niemand die Geschichte mit der UFO-Entführung glaubt, werden die Holzfäller schnell verdächtigt, ihren Kollegen ermordet zu haben. Eine Leiche wird jedoch nicht gefunden, nur die Knochen eines Hundes. Die Jungs verlieren dennoch alle ihre Jobs und werden in ihrer Gemeinde zunehmend angefeindet. Um den Verdächtigungen etwas entgegenzuhalten, stimmen sie schließlich einem Lügendetektortest zu, den sie mehrheitlich bestehen.

Dennoch nehmen die Anschuldigungen kein Ende, denn durch ihre Aussagen ist Snowflake längst zu einem Mekka für Sensationsjournalisten und UFO-Gläubige geworden. Ein UFO-Forscher der A.F.A.R. (American Foundation of Aerial Research) bedrängt Mike und gibt ihm seine Visitenkarte. Der ganze Rummel bringt ihm schlussendlich auch den Ärger von Travis‘ Bruder Dan (Scott McDonald) ein. Die Holzfäller sind nervlich am Ende.

Akt 3: Die Rückkehr

Nach fünf Tagen erhält Mike einen Anruf, von dem er zunächst glaubt, es sei einer der üblichen Droh- und Scherzanrufe. Doch dann erkennt er Travis‘ Stimme, der ihm mitteilt, er befände sich an einer Tankstelle, ein paar Meilen entfernt. Mike fährt mit seiner Schwester und Travis‘ Bruder los und tatsächlich finden sie Travis verängstigt an der besagten Tankstelle, wo er nackt im Regen kauert. Noch bevor sie ihn ins Krankenhaus bringen, lassen sie den UFO-Forscher der A.F.A.R. mit ihm reden, der Travis jedoch bedrängt und damit in Panik versetzt.

Auf dem Weg ins Krankenhaus erlebt der Entführte schließlich die ersten Flashbacks. Er erinnert sich, dass er an Bord eines Raumschiffs war, wo er auf Grey-ähnliche Raumanzüge gestoßen ist. In einem dieser Anzüge lauerte ein Alien, der ihn geschnappt und in einen Operationssaal gebracht hat. Dort wurde er von mehreren Außerirdischen schwer misshandelt. Angesichts der menschlichen Leichen an Bord kann er allerdings noch froh sein, überhaupt lebend zurückgebracht worden zu sein.

Zwei Jahre später hat er Dana geheiratet und mit ihr eine Familie gegründet. Die Ehe seines besten Freundes Mike ist dagegen in die Brüche gegangen, weshalb dieser nun abgeschieden mitten im Wald lebt. Travis sucht ihn auf, um mit ihm über ihr gemeinsames Erlebnis zu reden. Vor dem Abspann wird darauf hingewiesen, dass sich Travis und all seine Kollegen 1993 erneut einem Lügendetektortest unterzogen und diesen bestanden haben.

Basierend auf realen Ereignissen oder einem Hoax?

Bei Travis Walton und seinen Kollegen handelt es sich um reale Personen, die tatsächlich behauptet haben, ein UFO gesehen zu haben. Walton selbst war für 5 Tage verschwunden und schrieb das, was er in dieser Zeit erlebt haben will, in seinem Buch The Walton Experience nieder. Die Story um seine UFO-Entführung schlug Mitte der 1970er hohe Wellen und war Thema zahlreicher Dokumentationen. Soweit die Fakten.

Skeptiker haben über die Jahrzehnte aber immer wieder starke Zweifel an den Behauptungen von Travis und seinen Kollegen geäußert. Immer wieder wird darauf verwiesen, Walton habe eine Doku über den Entführungsfall von Betty und Barney Hill aus dem Jahr 1961 gesehen. Das ist allerdings ein beliebtes Totschlagargument, welches bei so ziemlich jedem Entführungsfall angeführt wird. Beweiskraft haben solche Argumente nicht. Gleiches gilt für den Vorwurf, Walton habe sich schon zuvor intensiv mit UFOs beschäftigt. Daraus hat er nämlich nie einen Hehl gemacht und laut ihm war die Entführung von 1975 auch nicht seine erste Begegnung der vierten Art. Bei so ziemlich allen Betroffenen beginnen die Erlebnisse bereits im Kindesalter.

Auffälliger ist da schon, dass der National Enquirer im Frühjahr 1972 einen Preis von 50.000 $ für den Beweis außerirdischer Besucher ausgelobt hat, der später sogar auf 100.000 $ angehoben wurde. Dies führte zum Verdacht, Walton und seine Kumpels hätten sich die Geschichte ausgedacht, um die Kohle abzukassieren. Was allerdings nicht erklärt, warum Walton für fünf Tage verschwunden war. Geld hat er mit seiner Geschichte aber tatsächlich gemacht und zwar nicht zu knapp. Neben dem Verkauf der Rechte an seiner Story hat er außerdem gut an seinem Bestseller verdient und dann noch einmal an den Filmrechten für das Buch.

Macht ihn das automatisch zu einem Lügner? Nicht unbedingt, denn sowohl er als auch seine Kollegen haben die Lügendetektortests tatsächlich bestanden. Erst im Zuge einer geplanten Neuverfilmung, die Walton ohne Absprache mit den anderen durchziehen wollte, äußerte sich Michael Rogers 2021 dann doch sehr kritisch und distanzierte sich von seinem ehemals besten Freund. Er sprach ihm dabei ab, ein ehrlicher Mensch zu sein. Gegenüber dem Produzenten Ryan Gordon sagte er schlussendlich, dass er, Travis und die anderen in den Wäldern einen UFO-Hoax geplant hätten.

Interessanterweise gibt es darauf im Film von 1993 eine Andeutung, denn einer der Kollegen liest im Auto die Zeitung National Inquisitor, deren Titelstory sich um eine UFO-Entführung dreht. Später ist dann Travis selbst auf einer Titelseite zu sehen. Der Name der Zeitung, die laut Walton eine freie Erfindung der Filmemacher war, ist wohl eine abfällige Verballhornung des National Enquirer, wobei Inhalt und Aufmachung der Zeitung eher an die Weekly World News erinnern. Ersterer fällt in die Kategorie Yellow Press, wohingegen Letzteres ein Satiremagazin voller Fake News ist.

Doch hat Michael Rogers nun eine längst überfällige Wahrheit enthüllt? Oder wollte er sich nur an Travis rächen, weil der ihn übergangen hatte? Was ist am UFO-Entführungsfall von Travis Walton wirklich dran? Die Wahrheit könnten uns wohl nur die Außerirdischen sagen, die ihn angeblich entführt haben. In jedem Fall hat aber der Film Feuer am Himmel nur wenig mit der Wahrheit über das Entführungsphänomen zu tun. Selbst Travis Walton hat in Vorträgen erklärt, dass der Film in erheblichem Maße von seinen eigenen Erlebnisberichten abweicht.

Teils starke Abweichungen zu Waltons Aussagen

Emotional hat der Film die Situation wohl recht gut widergespiegelt und mit einigen Verkürzungen lässt es sich durchaus leben, denn die Ereignisse müssen ja auf Filmlänge herunter gebrochen werden. Problematisch wird es dann schon, wenn Charaktere ausgelassen werden. So hat Travis Walton zwei Brüder, die für den Film zu einer Person verschmolzen worden sind. Das Holzfällerteam wurde ebenfalls um eine Person reduziert. Immerhin beschreibt Walton den Kollegen Allan Dallis als das schwarze Schaf der Truppe, was etwas zugespitzt hervorgehoben wird. Der Sheriff ist unterdessen von Flake in Blake umbenannt worden.

Das UFO, das Travis Walton gesehen haben will, wollten Skeptiker mit dem Planeten Jupiter erklären, was aber ausgeschlossen werden kann, da es sehr nah, groß und metallisch war. Im Film erscheint die Unterseite wie flüssige Lava, was nicht wirklich Sinn ergibt. Sowohl Travis als auch die anderen im Auto meinen, Vibrationen gespürt zu haben, und er wollte schon der Aufforderung der anderen, zurück in den Wagen zu steigen, nachkommen. Der Part, dass sie ihn für tot gehalten haben und geflohen sind, soll den Tatsachen entsprechen. Allerdings ist nicht nur Mike zurückgefahren, sondern alle. Außerdem sollen sie unterwegs einer Gruppe von Jägern begegnet sein, was der Film auslässt.

Nachdem Travis‘ Kollegen die Umgebung mit Taschenlampen abgesucht haben, wandten sie sich tatsächlich an den örtlichen Sheriff, der sie entgegen der Reaktion im Film durchaus ernst genommen haben soll. Der Verdacht, dass sie Walton umgebracht und seine Leiche verschwinden lassen haben könnten, wurde später wirklich erhoben und viele der im Film gezeigten Animositäten gab es ebenfalls. Was damals im Ort los war, kann unabhängig vom Wahrheitsgehalt der UFO-Geschichte weitgehend von der Bevölkerung bestätigt werden.

Die größten Abweichungen betreffen allerdings nicht die Geschehnisse auf der Erde, die einen Großteil des Films ausmachen, sondern Waltons angebliches Entführungserlebnis. Das fängt schon damit an, dass er nicht in einem schmierigen Kokon aufgewacht und allein durch das Raumschiff geirrt ist, bis man ihn aufgegriffen hat. Warum sollten die Aliens ihre Opfer auch unbeaufsichtigt lassen? Richtig: Weil nichts davon so stattgefunden hat! Laut Travis sind sie stattdessen gleich zur Sache gekommen und er ist auf einem Untersuchungstisch aufgewacht. Er war dort nicht mit einer Plastikplane überzogen, die ihn fixiert hat, sondern gibt an, sich aufgerichtet und einen der Aliens weggestoßen zu haben.

Es wäre nicht der erste Fall, bei dem ein Entführter berichtete, aus der Paralyse aufgewacht zu sein und sich zur Wehr gesetzt zu haben. Angeblich sei es Walton sogar gelungen, die Außerirdischen vorübergehend in die Flucht zu schlagen. Erst daraufhin will er durch ihr Raumschiff geirrt sein. Dort soll er auf eine humanoide Gestalt in einem Raumanzug gestoßen sein. Und nein, der Raumanzug sah nicht wie ein Grey-Alien aus, denn zunächst vermutete Travis, dass er von einem Menschen gerettet werden würde. Der Fremde hat ihn auch nicht brutal über den Boden geschleift, sondern aus dem Raumschiff in eine Anlage geführt, wo mehrere scheibenförmige Gefährte gestanden hätten.

Travis behauptet weiterhin, von dem vermeintlichen Retter zu weiteren fremden Wesen gebracht worden zu sein, die keine Helme trugen. Von diesen soll ihm dann eine Atemmaske aufgesetzt worden sein, woraufhin er wieder das Bewusstsein verloren habe. Wer sich etwas mit der Materie auskennt, dem wird derartiges sehr ungewöhnlich vorkommen, denn üblicherweise berichten Entführte davon, ohne Narkosegas paralysiert zu werden. Ob mittels Telepathie oder Technologie, kann nicht genau gesagt werden. Was Walton schildert, weicht jedenfalls davon ab. Seine Aussagen deuten eher auf ein irdisches Militärprojekt hin, was er tatsächlich nicht ausschließt.

Klischees statt Recherche

Feuer am Himmel hält sich in Sachen Begegnung der vierten Art überhaupt nicht an das, was Travis Walton behauptet, erlebt zu haben. Die Aussagen von anderen UFO-Entführten haben bei der Recherche erst recht keine Rolle gespielt. Dafür werden im Film jede Menge Klischees bedient, die vollkommen absurd sind.

Allein schon das Raumschiffsinnere ist eine komplette Katastrophe. Es gibt keinerlei Struktur und alles ist dreckig, schleimig und verkeimt. In einem Alkoven landet Travis gar in einer halbverwesten Leiche. Von Sauberkeit und Hygiene haben die Aliens scheinbar noch nie etwas gehört. Das gilt auch für den OP-Saal, der alles andere als keimfrei ist. Dort bekommt Walton vor einer Magenspiegelung eine braune Pampe in den Mund gestopft und sein rechtes Auge wird mit einer milchigen Flüssigkeit behandelt. Das gibt mindestens eine Bindehautentzündung!

Der Film versucht hier, mit maximalem Ekel möglichst viel Horror zu erzeugen. Das Raumschiff wird als stinkendes Dreckloch dargestellt, was so überhaupt nicht zu einer angeblich technologisch überlegenen Spezies passt. Mal davon abgesehen entspricht es weder den Beschreibungen von Travis Walton, noch denen anderer Betroffener. Die Raumschiffe sollen in der Realität sehr sauber und hochmodern sein, was ja auch zu erwarten wäre. Die Inneneinrichtung der Greys soll überdies abgerundet sein, es gibt angeblich keine scharfen Kanten. Und die medizinische Einrichtung ist den Beschreibungen zufolge weitaus futuristischer als im Film und natürlich klinisch sauber.

Die Erscheinung der Grauen ist schlussendlich nicht Raumanzügen geschuldet, in denen hässliche Kartoffelköpfe stecken. Zumindest die kleinen Greys werden oft als eine Art Bioroboter beschrieben. Es gibt zwar Behauptungen, dass diese Wesen derartige Körper wie einen Anzug benutzen würden. Das bedeutet jedoch nicht, dass es sich tatsächlich um Anzüge handelt, sondern eher um organische Wirte für extradimensionale Entitäten. Am ehesten könnte man es mit den Vorlonen aus Babylon 5 vergleichen. Feuer am Himmel bedient sich hier jedenfalls der Auffassung von Whitley Strieber und nicht den Aussagen von Travis Walton.

Feuer am Himmel

Obendrein begründet Paramount das kartoffelige Erscheinungsbild der Aliens damit, dass zur Zeit der Dreharbeiten ein Bierwerbespot mit Grey-Aliens im Fernsehen lief, von dem man sich abheben wollte. Nur hat man sich damit auch von der Buchvorlage verabschiedet. Im Film wird nicht einmal zwischen großen und kleinen Grauen unterschieden, wobei Travis nach eigenem Empfinden die kleinen Greys am meisten Angst gemacht hätten.

Das ganze Weltraumabenteuer ist von vorne bis hinten eine Hollywood-Show, bei der die Setdesigner und Maskenbildner ihrer Fantasie freien Lauf gelassen haben. Erst bei Travis‘ Rückkehr hält sich der Film wieder einigermaßen an die Originalstory. Das trifft vor allem auf seinen Abladeort zu, wobei man für die öffentlichen Telefone damals tatsächlich keine Münzen brauchte, sondern den Angerufenen die Rechnung zahlen lassen konnte. Das ist praktisch, wenn man mitten in der Nacht ohne Kleingeld abgesetzt wird.

Ohne Kleidung wurde Walton jedoch nicht abgesetzt. Die Aliens haben ihm nicht die Klamotten geklaut, die ihnen sowieso nicht gepasst hätten. Im realen Leben ist dem Entführten die Nacktheit im Regen erspart geblieben und er hatte auch keine Verletzungen. Von seinem Bruder wurde Travis natürlich trotzdem sofort ins Krankenhaus gebracht und nicht völlig desorientiert an zwei kaputte UFO-Verrückte ausgeliefert. Diese Filmszene entbehrt jeder Logik und stellt sowohl Travis‘ Familie und Freunde als auch die UFOlogen als vollkommen inhuman dar. Seriöse UFO-Forscher stürzen sich nicht wie sensationsgeile Boulevardjournalisten  auf ihre Opfer, sondern gehen sehr wohl psychologisch sensibel vor.

Die Kontaktaufnahme durch die UFO-Forschungsgruppe fand zudem erst später statt und obendrein ist die A.F.A.R. im Film fiktiv. Die Abkürzung steht u. a. für American Federation for Aging Research und American Foundation for Addiction Research. Mit UFOs beschäftigen die sich garantiert nicht. In der Realität hatte Travis Walton mit der Arial Phenomena Research Organisation (APRO) zu tun. Einer von Travis‘ Brüdern hatte noch eine weitere UFO-Forschungsgruppe kontaktiert, die dem Filmklischee schon eher entsprochen haben soll. Die Arbeit mit deren Hypnotiseuren, die wohl keine echten Ärzte waren, stellte Travis schnell ein und ließ APRO ernsthafte medizinische und psychiatrische Tests vornehmen.

Im Krankenhaus hat Walton jedenfalls realisiert, dass er nicht in derselben Nacht zurückgebracht worden ist, sondern ganze 5 Tage vergangen sind. Er soll im Übrigen nicht das einzige Entführungsopfer gewesen sein. Im Krankenhaus sei ihm zufolge kurz zuvor schon ein Paar mit einer ähnlichen Geschichte eingetroffen, welches dann aber wieder verschwunden wäre. Seine eigene Ankunft konnte zumindest in der Hinsicht bestätigt werden, als dass Deputy Flake (im Film Blake) seine Fingerabdrücke an dem fraglichen Telefon sichergestellt hat.

Weitere Spuren wurden am Ort der Entführung im Wald sichergestellt, darunter ein Rest von Gammastrahlung. Tatsächlich wurde für den Film eine entsprechende Szene nachgestellt und im Abspann ist ein Geigerzähler aufgeführt, welcher jedoch nicht zu sehen ist. Waltons Auffassung nach wurde die betreffende Szene geschnitten, da sie sein Erlebnis bekräftigt hätte, was man wohl nicht haben wollte. Weitere Anomalien sollen bei den Jahresringen der umgebenden Bäume dokumentiert worden sein. Ebenso meldeten sich noch weitere Zeugen zu Wort. Die Polizeiakte zu Waltons Entführungsfall soll hingegen verschwunden sein, allerdings hatte der Sheriff private Kopien angefertigt, die er ihm zugänglich machte.

Vorträge mit entsprechenden Informationen von Travis Walton gibt es auf Youtube, darunter auch einer mit Dolmetscher aus Deutschland. Das erleichtert die Recherche erheblich. Ob man das Gesagte glauben mag, bleibt dabei jedem selbst überlassen. Travis Walton scheint jedenfalls fest von seiner Geschichte überzeugt zu sein und streitet ab, sie aus finanziellen Gründen oder Geltungsbedürfnis öffentlich gemacht zu haben. Er gibt dabei zu bedenken, dass seine Entführung längst weltweit Schlagzeilen gemacht hatte, noch bevor er zurück war. Ihm sei gar keine Wahl geblieben, als sich dazu zu äußern und rückblickend betrachtet würde er dies nicht noch einmal tun, da es ihn mehr belaste als ihm nutze.

Sci-Fi-erfahrener Cast

Wie man es dreht und wendet, ein historisch korrekter Tatsachenfilm ist Feuer am Himmel nicht. Er ist Science Fiction. Und für dieses Genre hat Regisseur Robert Liebermann, der passenderweise später auch bei Akte X Regie führte, den perfekten Cast versammelt. Die Hauptrolle als Travis‘ bester Freund Mike spielt Robert Patrick, der sich erst zwei Jahre zuvor als T-1000 in Terminator 2 (1991) einen Namen gemacht hatte. Auch er fand seinen Weg zu Akte X, wo der den skeptischen Agenten John Doggett verkörperte, welcher zeitweise Fox Mulder (David Duchovny) ersetzte.

Henry Thomas, der als Greg Hayes zu sehen ist, hatte schon einmal eine unheimliche Begegnung in Steven Spielbergs E. T. – Der Außerirdische (1982), wo er die Hauptrolle des Elliot spielte. Bradley Gregg, der in Feuer am Himmel Bobby Cogdill verkörpert, war ebenfalls ein Kinderstar, der aus dem Sci-Fi-Klassiker Explorers – Ein phantastisches Abenteuer (1985) bekannt ist und als Jugendlicher in Die Klasse von 1999 (1990) mitwirkte. Sogar Craig Sheffer, im Film der unsympathische Kollege Allan Dallis, begann seine Karriere mit der Sci-Fi-Trashgranate Rock Aliens (1984). Ausgerechnet Daniel Bernard „D. B.“ Sweeney, der die eigentliche Hauptrolle des Travis Walton spielt, kann hingegen keine nennenswerten Erfahrungen im Bereich Science Fiction vorweisen.

Fazit zu Feuer am Himmel: Die Wahrheit ist irgendwo da draußen…

Unabhängig davon, was man von dem Phänomen der UFO-Entführung sowie Travis Waltons Fall im Besonderen halten mag, ist der Film absolut nicht als Einstieg in diese Thematik geeignet. Was Hollywood hier abgeliefert hat, ist ein Sci-Fi-Thriller mit Horror-Elementen, der kaum etwas mit den Erlebnissen von Walton zu tun hat, seien sie nun real oder erfunden. Die Grey-Aliens werden in jeder Hinsicht völlig frei interpretiert und als fiese Weltraummonster dargestellt. Zwar gibt Travis an, tatsächlich bis heute Alpträume zu haben, allerdings vor allem von den durchdringenden Augen seiner Entführer und nicht von grauenvollen Misshandlungen in einem dreckigen Ambiente.

Feuer am Himmel nimmt das Thema überhaupt nicht ernst, sondern spielt reißerisch mit den Ängsten des Publikums. Der Film lässt interessante Details aus und füllt die Lücken mit Body-Horror. Obwohl Walton nicht schlecht daran verdient hat, betrachtet er das Machwerk sehr kritisch, zumal es kaum dafür geeignet ist, seiner Geschichte Glaubwürdigkeit zu verleihen. Ob und wann nach dem Streit mit Michael Rogers eine Neuverfilmung erscheint, steht noch nicht fest.

Info

Regie: Robert Lieberman
Drehbuch: Tracy Tormé
Produktion: Joe Wizan, Todd Black
Musik: Mark Isham
Kamera: Bill Pope
Schnitt: Steve Mirkovich

 


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