Dies ist die erste Episode der Serie, wo es am Ende kaum etwas Positives zu berichten gibt.
Kummer gewohnt
Nach Gameras Kampf gegen Guiron liegt die gesamte Forschungsstation in Trümmer. Dabei haben Boko und seine Freunde eine Vision, in der sie sehen, wie die Eustace Foundation vorhat, die Kaijus wieder zu erwecken und dazu zu nutzen, um nahezu die komplette Menschheit auszurotten. Sie wollen damit einen Plan wieder gut machen, an dem ihre Vorfahren, eine uralte Zivilisation, vor 100.000 Jahren gescheitert sind, weil Gegner von ihnen Gamera aus ihrer Kontrolle befreit hatten. Dabei spielen Kinder mit einem bestimmten genetischen Code eine wichtige Rolle.
Doch die Foundation hat die Rechnung ohne Emiko (Suzie Yeung) gemacht. Diese hat auf der Erde dafür gesorgt, dass dem kontrollierenden Rat, der auf dem Mond lebt, langsam die Vorräte ausgehen. Derweil sie auf dem Erdboden eine harte Selektion betreibt, um mit nur wenigen Getreuen ins All zu starten und so endgültig die Kontrolle über die Foundation und den Planeten an sich zu reißen. Dabei sollen Boko (Ryan Bartley) und seine Freunde dem Kaiju, dass sie im Kälteschlaf hielten, geopfert werden. Es kann jedoch sein, dass sie sich selber am Ende in den Kindern geirrt hat.
Ich bin bei Gamera ja Kummer gewohnt. Die Filmreihe war bis auf wenige Ausnahmen nicht sonderlich überzeugend. Wohingehend die Gamera: Rebirth-Reihe vieles richtig machte, allerdings unter einem stark limitierten Budget litt.
Den Fokus verloren
Doch Der Mond ist ein harter Brocken ist die erste Folge, bei der ich am Ende komplett enttäuscht war. Bei der ich das Gefühl hatte, dass die Serie in der zweiten Hälfte auf Abwegen gekommen ist und ihren Fokus verloren hat. Bestes Beispiel dafür ist Emiko.
Bislang wurde sie als charmante Verbindung zur Eustace Foundation vorgestellt. Die sich wirklich um die Kinder zu sorgen schien und gleichzeitig eine Freundschaft mit Junichi entwickelte. Jetzt auf ein Mal zeigt sich, dass dies alles nur gelogen war, eine Fassade, um von ihren wahren Absichten abzulenken. Absichten, von denen man zu keiner Zeit irgendwie auch nur eine Andeutung erfuhr. Die gefühlt aus dem Nichts kommen und einen eher irritieren, als zu faszinieren.
Auch ihre komplette Persönlichkeit verändert sich im Laufe der Episode. Nach und nach wird sie immer mehr und mehr zu einer eiskalt berechnenden, aber ebenfalls verrückten Frau. Die bereit ist, für ihr großes Ziel über Leichen zu gehen, die sich an ihrer Tante rächen will, weil die ihre Mutter auf dem Gewissen hat und die Viras schon fast wie eine Art Gott anbetet. Ihre komplette Persönlichkeit verändert sich in dieser Episode um fast 180 Grad, so das man verwundert dasitzt und sich fragt, woher das kommt.
Wenn eine Folge unter einer einzigen Figur leidet
Und damit zieht sie die komplette Episode runter. Es dominiert den Gesamteindruck, weil dadurch alles, was man hier sieht, ein gewisses Geschmäckle hat. Wie beispielsweise Tazaki, der von den Ereignissen überrumpelt wird und zunächst vorgibt, auf ihrer Seite zu sein. Nur um dann am Ende gemeinsam mit den Kindern zu fliehen und ihnen auch später hilfreiche Tipps zu geben.
Seine Charakterentwicklung hätte eigentlich ein Highlight der Folge sein müssen. Eben weil er Emiko quasi an der Nase herumführt und sich auf die, aus der Zuschauersicht, richtigen Seite schlägt. Aber seine Darstellung wirkt holprig und auf Grund der Tatsache, dass er mit Emiko interagiert, wird er auch durch ihre nicht sonderlich überzeugende Charakterisierung mit runtergezogen.
Nicht, dass die Kaijus da noch viel rausreißen. Vor allem hier merkt man das limitierte Budget, dass die Serie hatte. Viras – bekannt aus Gamera gegen Viras – wird überwiegend äußerst limitiert animiert. Und als es dann endlich vollständig auftreten kann, wirkt es nicht sonderlich beeindruckend. Seine Auseinandersetzung zu Gamera wirkt steif inszeniert und kann einen nicht wirklich umhauen. Wobei diese Steifheit auch bei den normalen Figuren zu bemerken ist.
Letzten Endes ist das einzige, was Der Mond ist ein harter Brocken vor dem Totalausfall rettet, die Tatsache, dass es vor allem gegen Ende zu einigen Überraschungen kommt. Vor allem solche, mit denen man so so nicht gerechnet hätte. Und wo man gespannt darauf ist, wie das in der finalen Episode überhaupt aufgegriffen und aufgeklärt werden kann.
Info
Regie: Hiroyuki Seshita
Drehbuch: Hiroyuki Seshita, Kenta Ihara, Hiroshi Seko, Tetsuya Yamada, Niisan Takahashi
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