Für die gestrandete Crew auf LV-223 naht Rettung.
Handlung
Sergeant Roths Trupp sitzt immer noch mit den Überlebenden von LV-223 auf eben diesem Mond fest und wird von Xenomorphen dezimiert. Die entführen außerdem Chris, die mit ansehen muss, wie Rucker durch einen Chestburster stirbt. Ein Schicksal, das ihr auch bald blühen wird. Doch etwas stimmt nicht, denn überall liegen nur tote Alienbabys herum. Der schwarze Schleim scheint sich ungünstig auf die Xenomorphe auszuwirken, sodass sie allmählich aussterben. Allerdings nicht schnell genug, um den anderen keine Probleme mehr zu bereiten.
Die bekommen unterdessen Hilfe von Captain Paget, die mit einem APC zur Rettung eilt. Mit dem Fahrzeug bringt sie die Überlebenden zur Landefähre und von dort auf die Hasdrubal im Orbit. Dort debattieren die 18 übrigen Marines darüber, ob sich eine Rettungsmission für Chris, Rucker und Galgo lohnt. Jill will ihre Frau auf jeden Fall retten und geht einen Deal mit Lorimer von Weyland-Yutani ein. Der Konzern soll Chris retten und bekommt dafür das Alien-Embryo. Zwischenzeitlich meldet sich Chris per Funk, sodass die Crew weiß, dass es noch jemanden zu retten gibt.
Es melden sich neun Leute freiwillig für die Rettungsmission, darunter auch Jill und überraschenderweise Melville, der so dem Arrest entgeht. Kaum zurück auf LV-223 werden die Marines erneut von Xenomorphen angegriffen. Chris kann ihnen eine Atempause verschaffen, indem sie die Alienkönigin mit einer Sprengladung bedroht. Doch kaum ziehen sich die Aliens zurück, taucht ein Ingenieur auf, der erst das Landungsschiff zerstört und dann Jagd auf den Rettungstrupp macht. Zumindest kann Galgo diesmal nicht das Rettungsschiff kapern und mit dem Yautia Ahab abhauen. Sie schließen sich den anderen an, die nunmehr zwischen die Fronten geraten.
Der Ingenieur liefert sich einen finalen Kampf mit der Alienkönigin, den die Menschen zur Flucht nutzen könnten. Dumm nur, dass das Drop Ship in Flammen steht und da das erste bereits auf Tartarus zerstört wurde, bleibt nur noch eine unbewaffnete Fähre übrig. Captain Paget hatte mit ihrer Stellvertreterin Delaria vereinbart, dass diese ihr letztes Beiboot nur auf ihren ausdrücklichen Befehl startet, den sie nun gibt. Doch am anderen Ende der Leitung hört niemand zu, außer einem Predator.
Rezension von Leben und Tod – Aliens
In diesem Band geht mal wieder alles schief, was schief gehen kann. Angela, Humble und der Android Singer sind auf dem gestarteten Artefakt-Schiff verschollen, Galgo und Ahab haben durch den Kampf mit dem Ingenieur ebenfalls den Kontakt zu den anderen verloren. Wann Sergeant Roth sich dem Rest angeschlossen hat, erschließt sich nicht. In einem Moment ist er noch allein bei der Anlage der Ingenieure und ein paar Seiten weiter plötzlich im Dschungel bei den anderen.
Die haben wieder erhebliche Verluste hinnehmen müssen, darunter Chris, die von den Xenomorphen entführt worden ist. Als Captain Paget endlich auftaucht, um die Überlebenden zu retten, werden sie, Galgo und Ahab zurückgelassen. Immerhin entbrennt daraufhin an Bord der Hasdrubal eine hitzige Diskussion darüber, ob sich eine Rettungsmission lohnt. Das Platoon ist von ursprünglich 31 auf 18 geschrumpft und wie viele sollen für die Rettung von nur zwei, eventuell drei Menschen geopfert werden?
Überraschend melden sich ganze neun Leute freiwillig. Delaria muss jedoch auf dem Schiff zurückbleiben, da sie neben Paget und Roth die Einzige ist, die das Schiff kontrollieren kann. Es ist nett zu wissen, dass rund die Hälfte der Besatzung noch genügend Menschlichkeit in sich trägt, um niemanden zum Sterben zurückzulassen. Lorimer befürwortet die Rettungsmission dagegen nur, weil er den Embryo der Alienkönigin in Chris für den Konzern sichern will.
Kaum ist der Rettungstrupp gelandet, wird er erwartungsgemäß dezimiert. Nicht nur von den Xenomorphen, sondern auch von dem Ingenieur, der immer noch Amok läuft und als erstes das Landungsschiff zerstört. Sein finaler Kampf mit der Alienkönigin treibt die Action auf eine völlig absurde Spitze. Er kämpft mit bloßen Händen gegen sie und obwohl man das Ende des Kampfes nicht zu sehen bekommt, ist klar, dass er gewinnt. Wäre der Comic ein Computerspiel, wäre der Ingenieur ein Cheater im God-Mode.
Aber vielleicht liegt seine Überlegenheit ja an der Schwächung der Aliens? Der Evolutionsbeschleuniger schwächt sie nämlich und macht sie unfruchtbar. Ein Widerspruch zum Kanon, laut dem sie den Beschleuniger in sich tragen. Obwohl Alien: Romulus (2024) erst Jahre nach dem Comic erschien, war die Verbindung schon in Prometheus (2012) offenkundig. Und obwohl sich der schwarze Schleim aus unerfindlichen Gründen negativ auf die Xenomorphe auswirkt, überrennen sie den Rettungstrupp immer noch in Massen.
Da am Ende die Predators auf der Hasdrubal auftauchen, womit die an Bord gebliebenen ebenfalls dem Tod geweiht sind, verbleiben die anderen mal wieder gestrandet auf dem Planeten. Es scheint einfach keinen Ausweg für jene zu geben, die LV-223 betreten.
Hat das ein Kind gemalt?
Der Zeichenstil ist der schlechteste der gesamten Comicreihe. Die Figuren sind teilweise derart simpel gemalt, dass man glauben könnte, der Zeichner sei noch ein Kind. Vor allem kleiner gezeichnete Figuren im Hintergrund wirken direkt schon lächerlich, vor allem, weil sie keine richtigen Gesichter und nur Knopfaugen haben. Es mangelt den Charakteren an Wiedererkennungswert und Melville fehlt der picardsche Haarkranz um seine Glatze. Während die Menschen cartoonhaft aussehen, sind Ahab und die Xenomorphe richtig schlampig umgesetzt. Der Helm des Ingenieurs sieht aus, als trage er sein Gehirn nach außen. Die Augenabdeckungen sind teils viel zu groß und glühend rot.
Die Hasdrubal sieht nicht viel besser aus und ist sehr grob umrissen. Lediglich das Drop Ship hat einen angemessenen Detailgrad und sieht einigermaßen gut aus. Beim APC stimmt dagegen die Perspektive nicht und die Kanonen auf dem Dach sind unsauber gezeichnet, die Linien sind nicht durchgezogen.
Die Kolorierung ist zumindest durchschnittlich. Die Farbpalette ist okay und vermittelt immerhin etwas Stimmung, welche der Zeichenstil nicht aufzubauen vermag. Leuchteffekte sind bei Scheinwerfern und Explosionen vorhanden, Glanzeffekte sind dagegen bestenfalls angedeutet. Die Covergestaltungen von David Palumbo sind okay.
Fazit: Gut geschrieben, aber schlecht gezeichnet
Die Charaktere werden in Band 3 der Leben und Tod-Reihe erheblich weiterentwickelt und vor allem die Liebe zwischen Jill und Chris erzeugt Mitgefühl beim Lesen. Umso schlimmer erscheint das Gemetzel, welches keine großen Überraschungen bietet. Von daher fällt die Gesamtwertung immer noch gut, aber nicht sensationell aus. Der unsägliche Zeichenstil reißt die Gesamtwertung wiederum nach unten, da er es erschwert, in die Handlung einzutauchen.
Info
Autor: Dan Abnett
Zeichner: Moritat
Farben: Rain Beredo
Verlag: Cross Cult
Sonstiges: Produktseite
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Story7/10
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Zeichenstil3/10
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Kolorierung5/10
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