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Die »Vanguard«-Reihe wird mit »Offene Geheimnisse« fortgesetzt. Für den Roman hat erneut Dayton Ward in die Tasten gegriffen..

Star Trek Vanguard 04: Offene Geheimnisse
© Cross Cult

Was nun?

Mit »Ernte den Sturm« veränderte David Mack die »Star Trek – Vanguard«-Reihe. Im Prinzip stellte der Autor den Status Quo, der bislang gültig war, auf den Kopf. Und natürlich stellte sich dem Leser ein Mal mehr die Frage, wie es jetzt weitergehen würde.

Die Aufgabe, dies zu bewerkstelligen, fällt Dayton Ward und Kevin Dilmore zu. Von ihnen stammt der zweite Roman der Serie, »Rufe den Donner«. Allerdings wird in der Ausgabe, die rezensiert wurde, nur Dayton Wards Name auf dem Cover genannt, derweil andere Versionen auch seinen Schreibpartner nennen. Der Grund, der hierfür in der Danksagung angegeben wird, ist, dass es in Dilmores Leben zu unvorhersehbaren Ereignissen kam, weshalb sich dieser aus dem Projekt zurückziehen musste.

Neue und Alte Namen

Im Jahr 2267 steht der Konflikt zwischen der Föderation und den Klingonen kurz vorm Eskalieren. Auch die Raumstation »Vanguard«, geleitet von Admiral Heihachiro Nogura, sieht sich einem potentiellen Angriff ausgesetzt. Bis eine höhere Wesenheit eingreift und beiden Parteien ein Ultimatum stellt.

Ein Jahr zuvor war die Lage noch nicht so sehr explosiv. Doch einige Mitglieder der Raumstation hatten dafür komplett andere Probleme. Diego Reyes muss sich wegen seinen Taten, die zum Untergang einer Kolonie führten, vor dem Militärgericht verantworten. Die im Koma liegende T‘Prynn wird von Timothy Pennington und dem Doktor M‘Benga nach Vulkan zur Heilung gebracht. Und Lieutenant Ming Xion gerät in die Gefangenschaft der Klingonen.

Was man alles aus Scherben machen kann

Mit »Offene Geheimnisse« nimmt sich jetzt Dayton Ward dem Schicksal der Taurus-Region an. Dabei ist sein Roman vor allem einer der Veränderung, des Wandels, des Übergangs. Im Prinzip knüpft er sich den Scherbenhaufens vor, den David Mack mit dem Ende von »Ernte den Sturm« hinterließ, und formt daraus etwas Neues.

Hierfür präsentiert er auch neue Charaktere. So wird die Raumstation nach der Absetzung von Diego Reyes von Admiral Heihachiro Nogura geleitet. Beide Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein. Nogura ist eine ruhige Figur, die aber zugleich sehr ernst rüberkommt. Er wirkt längst nicht so emotional wie sein Vorgänger, was die seltenen Ausbrüche, die er sich gestattet dafür um so beeindruckender wirken lässt. Allerdings sollte man ihn nicht unterschätzen, da er hochintelligent ist.

Alt und Neu gleichberechtigt nebeneinander

Dr. Carol Marcus ist hingegen aus »Star Trek II: Der Zorn des Khan« bekannt. Der Roman spielt deutlich vor den Ereignissen des Films, weshalb ein Gastauftritt ihres Sohnes David in diesem Fall eine nette Hommage an den Kinofilm ist. Sie selbst wird als eine sehr kompetente Forscherin dargestellt, die allerdings anders als Ming Xion nicht dazu neigt, auf Außeneinsätze zu gehen oder willkürlich Geheimnisse anderen Personen anvertraut.

Gleichzeitig werden die alten Charaktere jedoch nicht vergessen. Ihre in den früheren Ausgaben begonnenen, jeweiligen Handlungsfäden werden weiter geführt. Wobei hauptsächlich das JAG-Verfahren gegen Diego Reyes im Mittelpunkt steht und für viele überraschende Wendungen sorgt. Mit dazu kann auch seine Beziehung zu Rana Desai gezählt werden, die sich logisch weiterentwickelt.

Am Boden, aber noch nicht besiegt!

Ebenso wird deutlich gemacht, dass die Shedai noch nicht vollständig besiegt sind. Denn die Wanderin überlebte und bewegt sich, wenn auch stark geschwächt, immer noch in der Taurus-Region frei herum. Was ihren Rachedurst nicht abmildert, sondern im Gegenteil verstärkt. Es ist klar, dass sie der Serie in der Zukunft weiterhin erhalten bleibt und beschäftigen wird.

Interessant ist auch die Handlung um T‘Prynns Behandlung. Durch die Augen von Tim Pennington und M‘Benga kriegt man dabei einen guten Einblick auf die vulkanische Kultur, und wie sie in diesem Fall verwandt wird. Man erfährt mehr über das frühere Leben der Vulkanierin und kann miterleben, wie sich die Beziehung zwischen ihr und dem Reporter verändert.

Wenn man mit »Offene Geheimnisse« durch ist, ist der Status Quo ein komplett anderer. Dabei verknüpft Dayton Ward diese Ereignisse auch geschickt mit der TOS-Serie, ohne dass es forciert wirkt und erschafft so am Ende neue Gegebenheiten. Die wiederum dazu führen dürften, dass die kommenden Bücher der »Vanguard«-Reihe sehr viel Spannungspotential besitzen.

Bewertung 15/15

Autor: Dayton Ward, Kevin Dilmore
Titel: Star Trek – Vanguard 04: Offene Geheimnisse
Teil/Band der Reihe: Star Trek – Vanguard 04
Originaltitel: Star Trek – Vanguard: Open Secrets
Übersetzer: Christian Humberg
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 06/2009
Einband: Taschenbuch
Seiten: 443
ISBN: 978-3-959818-53-7
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Götz Piesbergen

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