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Tavore soll mit ihrer Armee Das Feuer der Rebellion löschen.

Ein scheinbar müheloses Jonglieren

Die Stadt Y’Ghatan ist der letzte Zufluchtsort der Rebellion im Reich der Sieben Städte. Es ist ein Ort, der für das malazanische Imperium keine guten Erinnerungen bereit hält. Denn hier fiel das erste Schwert des Reiches und jedes Mal, wenn versucht werde, die Stadt zu erobern, holten sich die jeweiligen Armeen eine blutige Nase oder verloren ganz. Doch dieses Mal ist Scheitern keine Option.

Derweil geschehen woanders andere Dinge. Ganoes Paran macht sich als Herr der Drachenkarten auf eine Reise. Das Duo von Icarium und Mappo wird voneinander getrennt. Und Schattenthron muss um ein wichtiges Element seiner Macht kämpfen.

Mit Das Feuer der Rebellion präsentiert Steven Erikson wieder einen richtigen Brocken an Werk. Einmal mehr jongliert er scheinbar mühelos mit vielen verschiedenen Handlungen. Und schafft es, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu unterhalten.

Keine einheitliche Armee

Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den Ereignissen im Reich der Sieben Städte. Eindrücklich beschreibt er, wie die letzten noch lebenden Rebellen sich zur Stadt Y’Gathan schleppen. Und erzählt nebenbei auch noch, dass das Malazanische Imperium jedes Mal, wenn es versuchte, diese zu erobern, erhebliche Verluste erlitt.

Mit diesem Wissen liest man dann in Das Feuer der Rebellion wie Tavores Armee sich auf dem Weg zu eben jener Stadt macht. Steven Erikson fokussiert sich dabei darauf, auf den Zusammenhalt dieser bunten Truppe darzustellen. Er beschreibt eine Streitmacht, die nun nicht gerade eine Einheit bildet. Vielmehr gibt es viele verschiedene Gruppierungen und Leute, die sich untereinander teilweise nicht sonderlich grün sind.

Es hilft allerdings auch nicht, dass die große Frage ist, was die Anführerin Tavore vorhat. Sie ist und bleibt ein Mysterium, welches dadurch verstärkt wird, dass der Autor nie ihre Perspektive beschreibt. Anders als viele andere seiner Figuren schlüpft man als Leser nie hinter ihre Augen, um so direkt ihre Gedankengänge mitzukriegen. Sie bleibt einem deshalb fremd und unnahbar, was ja auch dem entspricht, wie sie von ihren Soldaten gesehen wird.

Eine brennende und spannende Filme

Man merkt in diesem Subplot von Das Feuer der Rebellion eine gewisse nervöse Grundspannung. Die Soldaten wissen nicht, was sie erwartet. Und als es endlich soweit ist, als sie dann die Stadt angreifen, bricht im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los.

Und hier merkt man wieder die Fähigkeit von Steven Erikson, spannend und packend zu schreiben. Man fiebert mit, als man liest, wie die Truppen sich durch eine Stadt kämpfen, die in eine lodernde Falle verwandelt wurde. Anhand von einzelnen Szenen kriegt man mit, wie einzelne versprengte Einheiten versuchen zu überleben. Was manchmal funktioniert und manchmal auch nicht. Aber in jedem Fall lässt es einen nicht kalt, eben weil der Autor vorher viel Zeit darauf verwandt hat, die Charaktere mit ihren jeweiligen Marotten ausführlich darzustellen.

Doch natürlich existieren auch noch andere Plots in Das Feuer der Rebellion. Einer der interessantesten ist die Tatsache, dass Schattenthron, der ehemalige malazanische Imperator, der gemeinsam mit seinem Genossen Cotillion zu Göttern aufgestiegen ist, um seine Macht fürchten muss. Denn der verkrüppelte Gott versucht die Kontrolle über den sogenannten Ersten Thron – der im Besitz Schattenthrons ist – zu erlangen, mit dem sich die unsterblichen T’Lan Imass kontrollieren lassen. Was folgt, ist ein Ringen auf mehreren Ebenen, in dem die unterschiedlichsten Mittel eingesetzt werden, um zum jeweiligen Erfolg zu gelangen.

Es gibt auch viele anderen Handlungen, wie beispielsweise die Reise von Ganoes Paran, oder dass Heboric einen Weltuntergang verhindert. Aber es sind so viele Plots, dass auf alle einzugehen jeglichen Rahmen sprengen würde. Am Ende bleibt einem einfach nur zu sagen, dass dies wieder ein Must-Read ist!

Das Spiel der Götter 10 Die Feuer der Rebellion
Cover © Blanvalet

Autor: Steven Erikson
Titel: Das Spiel der Götter 10: Das Spiel der Götter
Originaltitel: Bonehunters. A Tale of the Malazan Book of the Fallen 6, Part 1
Übersetzer:  Tim Straetmann
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 10/2015
Einband: Taschenbuch
Seiten: 678
ISBN: 978-3-7341-6048-6
Sonstige Informationen:
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10 10 0 1
10/10
Total Score

Positiv

  • Spannende Darstellung des Kampfes um Y’Ghatan
  • Kampf Schattenthrons um den Ersten Thron
Götz Piesbergen
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