In Pain Patrol muss sich Chief Caulder mit der Vergangenheit konfrontieren, um ein Mitglied seiner Doom Patrol zu retten.

Viel los

Es war 1888, als der noch junge Chief Caulder das erste Mal der interdimensionalen Entität Red Jack (Roger Floyd) begegnet ist, die sich von Schmerzen ernährt. In der Gegenwart erhält er eine Einladung von dem Wesen, das zuvor Larry Traynor (Matt Bomer (Stimme), Matthew Zuk (Körper)) entführt hat. Gemeinsam mit Rita (April Bowlby) macht sich der Chief  (Timothy Dalton) daher auf, den Gekidnappten zu retten.

Cliff Steele (Brendan Fraser (Stimme), Riley Shanahan (Körper)) will derweil wieder Kontakt mit seiner Tochter aufnehmen, begleitet von Crazy Jane (Diane Guerrero), die unterdessen von ihren anderen Persönlichkeiten mit ihrem Verhalten in der letzten Zeit konfrontiert wird. Und Victor Stone (Joivan Wade) hat sich in eine Frau verliebt, die Geheimnisse vor ihm hat.

Selbst für eine Doom Patrol-Episode ist Pain Patrol mit Handlungen randvollgestopft. Jede Figur wird berücksichtigt, jeder Charakter des Maincasts entwickelt sich weiter, wobei nicht jeder Plot gefällt.

Die Wahrheit hinter der Fassade

Dabei existieren in dieser Episode viele wichtige Szenen. Momente, in denen man unter anderem einen überraschenden Einblick in die Beziehung zwischen Rita und Larry erhält. Aber ebenso einen Augenblick, in der man einen Blick hinter die zynische und abweisende Fassade von Crazy Jane werfen kann.

Das ist vielleicht auch der wichtigste Moment von Pain Patrol. Denn zum ersten Mal erkennt man, wie viel Jane in Wirklichkeit an ihren Teamkollegen liegt. Es ist ein überraschendes Bekenntnis, da sie sich zuvor herablassend und zynisch gegenüber ihren Kameraden gab. Doch anscheinend war dies nur ein Schutz, damit sie sie nicht zu nahe an sich heranlässt. Was, wie man hier sieht, wunderbar nicht geklappt hat.

Dabei ist es interessant, wie die anderen Persönlichkeiten argumentieren. Es ist ein enormer Kontrast zwischen Jane und den anderen, denen das Wohlergehen der anderen Doom Patrol-Mitglieder herzlichst egal ist. Es geht ihnen um sich selbst und um das Wohlbefinden der Kernpersönlichkeit. Hier macht sich bemerkbar, dass diese jeweils nur äußerst selten „hoch“ ist bzw. nur dann, wenn die Kacke quasi am Dampfen ist.

Eine Liebe, die einen kalt lässt

Ebenso interessant ist in Pain Patrol der Rückblick in die Vergangenheit, wo man sieht, wie Larry Traynor in die Mansion einzieht. Hier wird eine Kameradschaft mit Rita aufgebaut, die am Ende vor allem den Zuschauer belohnt. Es ist eine Verbindung, die durchaus Sinn macht, wenn man bedenkt, dass die beiden mit dem Chief die „dienstältesten“ Mitglieder der Doom Patrol sind.

Da allerdings in dieser Serie Dinge nie glattlaufen dürfen, war dementsprechend auch klar, dass die Erlebnisse von Victor Stone und Cliff Steele früher oder später schiefgehen. Und während der Subplot um Robotman eher als Dark Comedy Relief angesehen werden kann, weil der ehemalige Rennfahrer nun mal jemand ist, der sozial kein Fettnäpfchen auslässt, vermag die Erfahrung von Cyborg nicht so zu überzeugen. Hier liegt das Problem darin, dass einen die Entwicklung kalt lässt.

Es ist zwar schön, dass dieser junge Held in Pain Patrol die Liebe findet. Aber dann entwickelt sich diese Handlung am Ende doch zu platt und zu vorhersehbar weiter. Es fehlt schlicht und ergreifend etwas, damit man als Zuschauer gespannt darauf ist, was als Nächstes geschehen wird.

Eine Figur, die verschwendet wird

Ein komplett anderes Problem ist der Plot um Red Jack. Letzten Endes merkt man, dass dieser hauptsächlich die Funktion hat auszugleichen, dass auch die letzten Mitglieder der Doom Patrol aus dem Haus sind, Dorothy so alleine zurückbleibt und so beim Spielen aus Versehen Danny die Straße in zwei Teile bricht.

Und das wirkt sich auch auf den Hauptantagonisten von Pain Patrol aus. So wunderbar die Idee und die Umsetzung hinter der Figur sein mag, so mangelhaft ist das Endergebnis. Der Charakter hätte das Potential gehabt, über mehrere Folgen hinweg als Gegenspieler aufzutreten. Stattdessen wird er als Villian of the Week missbraucht und hat nach seinem Auftritt in dieser Episode seine Schuldigkeit getan.

Es ist diese Tatsache, die einen erst darauf aufmerksam macht, dass der eigentliche Hauptantagonist der Staffel durch Abwesenheit glänzt. Denn diese Rolle soll im Grunde genommen der Candlemaker erfüllen. Klar, es ist erst die dritte Episode der aktuellen Season. Aber bislang hat man ihn nur ein Mal in der Handlungsgegenwart gehört und ein Mal in der Vergangenheit gesehen. Was vor allem im Vergleich zu Mr. Nobody nicht ausreicht, um als neuer Hauptschurke aufzutreten.

Warpskala

Warpskala
5 10 0 1
5/10
Total Score

Positiv

  • Entwicklung von Crazy Jane
  • Gemeinsame Szenen zwischen Rita und Larry

Negativ

  • Red Jack wird verschwendet
  • Victors Subplot lässt einen kalt
Götz Piesbergen

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