Joivan Wade verdankt seine Karriere unter anderem seinem Vater.

Gegen den Fußball, für die Schauspielerei entschieden

Wer Bilder von Joivan Wade sieht, der erkennt auf ihnen einen durchtrainierten und energiegeladenen Jungen. Was man auf ihnen natürlich nicht sieht, ist seine Lebensgeschichte. Und dass er durchaus ein Fußballer hätte werden können.

Geboren wurde er am 23. Juli 1993 in Bromley, South London. Sein Vater war Sozialarbeiter und Mitglied einer 1980er Gospelmusikgruppe. Seine Mutter ist eine geweihte Priesterin und Business Coach. Insgesamt vier Söhne hatte das Paar, ehe Derek Wade 2014 vorzeitig verstarb. Doch Joivans Mutter heiratete kurze Zeit später erneut.

Der künftige Schauspieler war ein energiegeladenes Kind, das vor allem Fußball spielte. So war er gut genug, um beim Charlton Athletic F.C. Under-23s and Academy und Crystal Palace F.C. Under-23s and Academy als möglicher Jugendspieler vorstellig zu werden. Doch am Ende, als er 15 Jahre alt war, stellte er fest, dass seine wahre Liebe der Schauspielerei gehörte. Unterstützt von seinen Eltern und seinen Freunden, schrieb er sich bei der BRIT School ein. Er tat dies drei Tage vor Anmeldeschluss und es war sein Stiefvater, der ihn zur Schule fuhr, als der finale Anmeldetermin immer näher rückte.

Nur die besten Vorbilder

Joivan Wade wurde akzeptiert und lernte dort vor allem die Kunst des Dramaschauspiels. Er machte seinen Schulabschluss und sprach anschließend erfolgreich beim National Youth Theater vor. Als Vorbilder hat der Schauspieler vor allem Will Smith ausgemacht, nach dessen Werdegang er seine Karriere gestaltet. Doch auch Tom Hardy, Dwayne Johnson oder Michael Fassbender zählt er zu seinen Idolen.

Der Darsteller ging damals bei der Gestaltung seiner Karriere bewusst und gezielt vor. Er entschloss sich, es zunächst als Comedian zu versuchen, da diese auf Social Media viral gingen. Gemeinsam mit Percelle Ascot, seinem besten Freund aus der Schulzeit, machte er die ersten Schritte. Und als der Comedian Dee Kate mit hinzustieß, kreierten sie das Webformat Mandem on the Wall, wo drei junge Südlondoner Männer auf einer Mauer sitzen, mit vorbeigehenden Frauen flirten und ansonsten Bullshit labern. Die Webserie wurde ein Hit, schon die erste Episode hatte über 1,1 Millionen Views auf YouTube. Gemanaget wurde die Reihe übrigens von Joivan Wades Stiefvater.

In jedem Fall stellte die Reihe für den Darsteller den Einstieg ins Fernsehen dar. Nach einem Auftritt in der Serie Casual (2012), wurde er für die Comedyserie Big School (2013) gecastet, in der ebenso Catherine Tate mitspielte. Danach wurden er und seine Freunde Teil der Comedydramareihe Youngers (2013 – 2014).

Wenn auf einen langsamen Tod ein schneller Erfolg folgt

2014 war aber auch das Jahr, wo Joivan Wade das erste Mal ein Drehbuch verfasste. Er war nämlich für das Skript für den Dokumentarfilm 1 Way Up: The Story of Peckham BMX mit verantwortlich. Und 2014 und 2015 trat er für zwei Folgen in der Serie Doctor Who auf, wo er einen jungen Graffitikünstler darstellte, der die Welt rettete. Ein Jahr darauf wurde er für die britische Kultsoap Eastenders gecastet, wo er 13 Episoden lang auftrat.

Doch die Karriere im Fernsehen hatte auf das Webprojekt von ihm und seinen Freunden negative Auswirkungen. Es starb einen langsamen Tod, weil alle drei zu sehr in ihre eigenen Projekte verwickelt waren. Es wiederzubeleben machte keinen Sinn und Zweck, weshalb das Trio 2015 auf Facebook Wall of Comedy gründeten, auf dem sie nicht nur ihre eigene Arbeit featurten, sondern ebenfalls die anderer Comedians. Das Format wurde zu einem großen Erfolg, der sich auch auf andere Webplattformen wie YouTube und Instagram ausweitete. 2019 war es so erfolgreich, dass sie die Spinoffs Wall of Music und Wall of Talent gründeten.

2018 produzierte Joivan Wade den Kurzfilm Shiro’s Story, bei dem er auch der Hauptdarsteller war und mit am Drehbuch schrieb. Der Film wurde ein großer Erfolg, dem zwei Fortsetzungen folgen sollten. Bei diesen arbeitete er ebenfalls als Produzent, Drehbuchautor und Hauptdarsteller.

Erfolg in den USA

2018 war aber auch das Jahr, in dem er den Sprung über den großen Teich machte. Mit The First Purge, wo er den Drogenhändler Isaiah darstellte, gab er sein Filmdebüt in den USA. Ein Jahr darauf wurde er in der Comicserie Doom Patrol als Victor „Cyborg“ Stone gecastet, eine Rolle, die er ebenfalls in einem Cameoauftritt 2020 in DC Legends of Tomorrow und 2023 in zwei Folgen der Serie Titans wahrnahm.

Gemeinsam mit seinen Freunden hat Joivan Wade eine Produktionsfirma mit dem Namen JDP3 Entertainment gegründet. Und mit einem Bruder gründete der gemeinnützige Stiftung Wade’s World, die außerdem Videos auf einem eigenen YouTube-Kanal produziert.

 

Joivan Wade im Web

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Götz Piesbergen

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