Guardians of the Galaxy – Volume 3 zeigt uns einen idealen Abschluss einer Trilogie. Dank James Gunn können wir uns richtig von der beliebten Superheldentruppe verabschieden.
Hintergrund
Im März 2017 stand bereits fest, dass es einen dritten und abschließenden Guardians-Film geben würde. James Gunn würde sowohl Regie führen, als auch das Drehbuch schreiben. Er plante eine in sich abgeschlossene Trilogie. Im Juni desselben Jahres war der erste Entwurf des Drehbuches fertig und der Beginn der Dreharbeiten war für Anfang 2019 geplant. Es sollte jedoch alles anders kommen, als geplant.
Nachdem zehn Jahre alte Tweets von Gunn aufgetaucht waren, die Pädophilie und Vergewaltigung thematisierten, feuerte ihn die Walt Disney Company und die Produktion des Filmes wurde erstmal auf Eis gelegt. Viele der Guardians-Schauspieler stellten sich jedoch hinter ihren Regisseur und veröffentlichten entsprechende Statements. James Gunn fand in der Zwischenzeit eine neue Heimat bei DC und zeigte sich dort für den erfolgreichen Fortsetzungsfilm The Suicide Squad verantwortlich.
Mit etwas Abstand konnten die Verantwortlichen von Marvel und Disney die uralten Postings von Gunn neu einordnen und stellten ihn wieder ein. Nun konnte er sein Projekt zu Ende führen und überarbeitete das Drehbuch für den dritten Teil. Zusätzlich übernahm er auch das Skript und die Regie für das Guardians of the Galaxy Holiday Special, das im Dezember 2022 auf Disney Plus zu sehen war. Bereits auf der San Diego Comic-Con gab es im Juli 2022 erstes Bildmaterial zu sehen. In die Kinos kam der Film schließlich am 3. Mai 2023.
Handlung
Wie wir bereits aus dem Holiday Special wissen, haben die Guardians nun die verlassene Minenkolonie Knowhere zu ihrem Hauptquartier erkoren. Knowhere gilt mittlerweile gar als Zufluchtsstätte für Ausgestoßene. Alles gut soweit, wenn man davon absieht, dass sich das Universum noch lange nicht von den Taten Thanos’ erholt haben wird.
So hat Peter Quill (Chris Pratt) es immer noch nicht verwunden, dass seine Gamorra (Zoe Saldana) nicht mehr da ist. Die Gamorra, die in Endgame auf Zeitreise ging, hat nicht viel für Quill übrig und sich auf einen anderen Weg begeben, daher verfällt er immer wieder dem Alkohol und kann sich nicht mehr in die Gemeinschaft einbringen. Eines Abends betrinkt er sich wieder einmal und kann nicht effektiv ins Geschehen eingreifen, als der goldene Kämpfer Adam Warlock (Will Poulter), der extra für diesen Zweck von den Sovereign erschaffen wurde, Knowhere überfällt.
Rocket (Bradley Cooper) wird dabei schwer verletzt. Seine Freunde können jedoch keine lebensrettenden Maßnahmen vornehmen, da sein Herz von einer Sicherung abgeschirmt wird, die erst entfernt werden muss. So rückt die persönliche Story von Rocket nun in den Mittelpunkt. Die Guardians müssen sich damit auseinandersetzen, dass Rocket, so wie sie ihn kennen, eine Schöpfung der Firma Orgocorp ist und durch unethische Experimente entstanden ist. Sie beschließen, in das Hauptquartier der Firma einzubrechen, um den Überbrückungscode zu stehlen.
Nun begegnen wir wieder den Guardians, wie wir sie aus den ersten beiden Filmen kennen. Nur brauchen sie für diese Aktion Unterstützung – und diese Unterstützung können nur die Ravagers geben. So trifft Quill wieder auf Gamorra, die dort ihre neue Familie und Heimat gefunden hat. Gemeinsam infiltrieren sie die Raumstation Orgosphäre.
Immer wieder werden die Filmszenen von Rückblicken auf Rockets Leben unterbrochen. Auf diesem Wege erfahren die Zuschauenden, wie er als kleiner Waschbär in die Fänge des High Evolutionary (Chukwudi Iwuji) geriet und genetisch wie auch mechanisch verändert wurde. Ziel des High Evolutionary ist es, eine perfekte Spezies zu erschaffen, die in einer perfekten Welt leben kann. Rocket ist nach seinen ersten „Verbesserungen“ zunächst von der Idee angetan und malt sich mit seinen Gefährten, einer Otterdame namens Lylla (Linda Cardellini), einem Walross namens Tiefs und einem Kaninchen mit dem Namen Floor, eine glückliche Zukunft aus. Doch Rocket wird enttäuscht. Die Experimente des High Evolutionary werden immer verachtender und er ist bereit, misslungene Experimente gnadenlos zu eliminieren.
Rocket ist besonders, da er alleine neue Ideen entwickeln kann. Keiner der anderen Wesen hat diese Fähigkeiten entwickelt. Rocket flieht, nachdem der High Evolutionary angedroht hat, sein Gehirn zu entnehmen, um diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Jedoch kann Rocket seine Freunde nicht retten, sie werden brutal umgebracht. Nun ist für den Bösewicht das einzige Ziel, Rocket zurückzubekommen. Wir erfahren auch, dass die Sovereign komplett von High Evolutionary erschaffen wurden und es das einzige Ziel von Adam Warlock war, Rocket zurückzubringen.
Gemeinsam mit Gamorra gelingt der Einbruch in die Raumstation. Quill schafft es sogar, an Rockets Akte zu gelangen, allerdings wurde der Code entfernt. Die Guardians entkommen knapp der Wachtruppe auf der Orgosphäre und wollen den High Evolutionary nun direkt aufspüren, um Rocket zu retten. Gamorra möchte sich nicht mehr beteiligen, da sie dies für eine Falle hält, ihr wird aber keine Wahl gelassen.
Der High Evolutionary befindet sich auf einem Planeten, der der Erde zum Verwechseln ähnlich ist. Es handelt sich dabei um die sogenannte Gegen-Erde, auf der er eine neue Gesellschaft gegründet hat. Doch diese erscheint nur auf den ersten Blick idyllisch und perfekt. Auch hier entwickeln sich Verbrechen, Missgunst und alles, was man schon von der Originalerde kennt.
Die Guardians trennen sich. Während Mantis (Pom Klementieff), Drax (Dave Bautista) und Gamorra beim Schiff bleiben, begeben sich Groot (Vin Diesel), Nebula (Karen Gillan) und Quill zum zentralen Gebäude der Stadt. Doch das Haus ist gar kein Haus, sondern ein riesiges Raumschiff. Quill und Groot werden Zeuge, wie der High Evolutionary abfliegen und die Gegen-Erde zerstören will, da sich seine Vision ein weiteres Mal nicht erfüllt hat. Gemeinsam schaffen sie es, einen Wissenschaftler in ihre Gewalt zu bringen, und holen aus seinem Gedächtnis den Code für Rockets Rettung. Ihnen gelingt die Flucht und sie treffen auf Gamorra, die sich auf dem Guardians-Schiff eines Angriffs Adam Warlocks erwehren konnte. In der Zwischenzeit entern nun Nebula, Mantis und Drax das Schiff des High Evolutionary, da sie befürchten, dass Groot und Quill noch dort gefangen sind.
Während Quill und die anderen nun versuchen, Rocket mithilfe des Codes zu retten, bleibt Rockets Herz stehen. Er findet sich nun in einer anderen Welt wieder, wo er wieder auf seine alten Freunde trifft. Doch statt ihn willkommen zu heißen und aufzunehmen, sagt Lylla ihm, dass seine Zeit noch nicht gekommen ist. Quill hat es geschafft und Rocket zurück ins Leben geholt.
Im Frachtraum des großen Kreuzers stoßen Nebula, Drax und Mantis auf Hunderte von humanoiden Kindern, die künstlich erschaffen wurden. Die Guardians wollen natürlich ihre vermissten Freunde retten. Daher kontaktiert Quill Kraglin (Sean Gunn) auf Knowhere und bittet ihn, mit der gesamten Einheit herzufliegen und zu helfen. Der russische Astronautenhund Kosmo (Maria Bakalova) erfügt über große telekinetische Kräfte, mit denen es gelingt, eine Verbindung zum Kreuzer herzustellen. Gemeinsam mit Rocket, der sich schnell erholt hat, entern die Guardians das Schiff des High Evolutionary, der in der Zwischenzeit komplett den Verstand verliert und sogar von seinen eigenen Mitarbeitenden gestoppt wird. Alle eingesperrten Wesen werden nach Knowhere gebracht, egal ob klein oder groß, höher entwickelt oder nicht. Allerdings schafft es Quill nicht rechtzeitig zu springen und nun treibt ins All. Unerwartet wird er von Adam Warlock gerettet, der von den Guardians eine zweite Chance erhielt.
Wie sieht die Zukunft der Guardians nun aus? Es ist ein Ende und ein Neuanfang. Quill übergibt die Leitung der Guardians an Rocket und möchte zur Erde zurückkehren, um seinen Großvater zu besuchen. Mantis begibt sich alleine auf Reise, um zu sich selbst zu finden. Bislang hat immer jemand anderes über ihr Leben bestimmt. Gamorra und Quill schließen Frieden miteinander und Quill kann endlich akzeptieren, dass diese Gamorra ihre neue Familie bei den Ravagers gefunden hat. Drax kümmert sich nun um die Kinder, die er als einziger verstehen kann. Er ist nämlich kein Zerstörer, sondern ein Vater. In der Mid-Credit-Szene treffen wir auf eine neue Gruppe Guardians, bestehend aus Rocket, einem großen Groot, Kosmo, Kraklig, Adam und einem der geretteten Kinder. In der End-Credit-Szene sehen wir Quill bei seinem Großvater und bekommen noch den Hinweis, dass Starlord zurückkommen wird. Die Guardians of the Galaxy werden wir wohl aber nicht mehr sehen.
Fazit
Wie versprochen, hat James Gunn uns einen großartigen Abschluss einer in sich geschlossenen Trilogie präsentiert. Es war eine emotionale Achterbahnfahrt, die nicht durch seltsame Gags zerstört wurde, wie es im MCU ansonsten durchaus üblich ist. Die notwendigen Auflockerungen unterbrechen eine über weite Teile düstere und dramatische Handlung. Rockets Vergangenheit wird mit einer expliziten Darstellung von verachtenswerten Tierversuchen in den Mittelpunkt gerückt, was einige Zuschauenden durchaus als verstörend empfanden. Letzten Endes hat Gunn wohl doch etwas der Mut verlassen, so gab es den erwarteten Tod eines unserer Held*innen nicht, auch Quill wurde in letzter Sekunde gerettet. Aber nach den überlebten Filmszenen war dies durchaus eine Erleichterung für die Fans. Wir können nun übrigens alle Groot verstehen, wenn er sagt: „Ich liebe euch, Leute!“
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Großartiger in sich geschlossener Abschluss
- Nach langem wieder ein Bösewicht, der die Bezeichnung auch verdient hat.
- Gutes Ausbalancieren von Drama und Humor
Negativ
- Der Mut zu einem Tod mit Konsequenzen hat dann doch gefehlt.
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