Der Kampf um Terra startet in Heliosphere 2265.

Wenn ein noch perfiderer Plan einen perfiden Plan toppt

Das terranische Imperium bricht auseinander. Es gelingt der Allianz, immer mehr und mehr Systeme zu befreien und unter Kontrolle zu bringen. Auch wenn sie dafür ihre militärischen Ressourcen ziemlich strecken müssen.

Björn Sjöberg kriegt all das mit. Und er plant, diese Situation auszunutzen und seinen Gegnern einen schweren Schlag hinter ihrem Rücken zu verpassen. Doch womit er nicht gerechnet hat, ist, dass Kevin Rosenbaum die Kontrolle über den Körper seiner Frau Abigail Rosen übernommen hat und plant, Millionen von Leben zu opfern, um den Tyrannen zu erledigen und gleichzeitig so das Imperium zu reinigen.

Der Titel des 49. Heliosphere 2265-Romans sagt es schon aus: Der Kampf um Terra bricht aus. Und wie es bei Andreas Suchanek so schön Tradition ist, verläuft dieser alles andere als geradlinig. Im Gegenteil: Es gibt immer wieder Plottwists, die man so nicht hat kommen sehen.

Die größere Gefahr

Der Autor fokussiert sich in diesem Buch auf die Terra-Handlung. Was allerdings nicht bedeutet, dass er den Ash’Gul’Kon-Plot vernachlässigt. Er berücksichtigt ihn ausreichend genug in dieser Geschichte. Etwa, indem er Kristen „Kirby“ Belflair erste Hinweise auf den Plan dieser Wesen entdecken lässt. Und natürlich mit einem Epilog, der klar macht, dass es jetzt um alles geht.

Doch hauptsächlich findet das Geschehen in Kampf um Terra im Heimatsystem der Erde statt. Wo es die Protagonisten schon sehr bald nicht nur mit dem Imperator Björn Sjöberg zu tun haben, sondern auch mit Kevin Rosenbaum, einem weiteren Zeitreisenden und dem Bruder von Janis Tauser, dem Bordpsychologen der HYPERION, der ebenfalls ein Zeitreisender ist.

Sehr schnell zeigt der Autor dabei, dass Kevin Rosenbaum erstmal eine größere Gefahr darstellt als der Imperator. Beide sind zwar auf ihre eigene Art und Weise verrückt. Doch der Plan des Zeitreisenden ist im Vergleich zu dem von Sjöberg noch perfider und gefährlicher. Was sich vor allem dann zeigt, als er ihn in die Tat umsetzt.

Ständiger Zugzwang

Bereits in den früheren Auftritten des Zeitreisenden hat man mitgekriegt, was er plant. Er will nämlich das Imperium reinigen, indem er einen Massenmord begeht. Und in Kampf um Terra erlebt man schließlich mit, wie sich dieser auswirkt, wie er im Einzelnen aussieht. Hier verschont Andreas Suchanek den Leser nicht, sondern schildert detailliert, was geschieht.

Womit er gleichzeitig einmal mehr eine Situation herbeiführt, wie man sie schon früher in der Heliosphere 2265-Reihe hatte: Nämlich, dass, um Menschenleben zu retten, die Protagonisten verhindern müssen, dass der Imperator vorzeitig das Zeitliche segnet. Eine im Prinzip ekelerregende Auswirkung von Rosenbergs Aktion, die natürlich so von ihm und den Rebellen nicht vorgesehen war.

Andreas Suchanek bringt im Laufe von Kampf um Terra seine Protagonisten und die Allianz ständig unter Zugzwang. Wiederholt müssen Pläne angepasst oder spontane Entscheidungen getroffen werden, derweil im Heimatsystem der Menschheit eine regelrechte Schlacht um die Kontrolle ausbricht, bei der sich zeigt, dass der Imperator nur allzu bereit ist, verbrannte Erde zu hinterlassen, wenn er das Gefühl hat zu verlieren.

Eine unerwartete Wiederkehr

Es ist im Prinzip ein spannender Roman, bei dem es nur eine Sache gibt, die einen stört: Gegen Hälfte des Bandes lässt der Autor eine Figur auftauchen, die er vor einigen Teilen umgebracht hat. Er schreibt zwar eine glaubwürdige Begründung für ihr Wiederauftauchen, trotzdem irritiert dies, weil er dadurch einen grandiosen Tod im Nachhinein unterminiert hat.

Und Folgendes ist keine Kritik. Aber nach dem Lesen von Kampf um Terra macht man sich schon Gedanken, ob und wie es Andreas Suchanek gelingen will, in nur noch einem Roman alle Handlungen zu einem sauberen Abschluss zu bringen. Denn es sind noch viele Handlungsfäden offen, gibt es viele Antagonisten, die eindeutig nichts Gutes planen. Entweder wird der Abschlussband des ersten Zykluss der Reihe den doppelten Umfang haben, oder der Autor vollbringt eine Wundertat und schafft trotz aller Bedenken eine Punktlandung. Man wird es sehen.

Heliosphere 2265 – Band 49 Kampf um Terra
Cover © Greenlight Press

Autor: Andreas Suchanek
Titel: Heliosphere 2265 49: Kampf um Terra
Teil/Band der Reihe: Heliosphere 2265 49
Verlag: Greenlight Press
Erschienen: 01/2019
Einband: eBook
Seiten: 134
ISBN: 978-3-95834-329-0
Sonstige Informationen:
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Warpskala

Warpskala
8 10 0 1
8/10
Total Score

Positiv

  • Ständiger Zugzwang der Protagonisten
  • Darstellung von Michael Rosenbergs Plänen und Sjöbergs Reaktionen da drauf

Negativ

  • Rückkehr einer totgeglaubten Figur
Götz Piesbergen

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