Jeremy X ist der Kriegsminister des neuen Sternenkönigreichs von Torch.

Honor Harrington 23 Jeremy X
Cover © Bastei Lübbe

Zeit für einen Gegenschlag

Das Königreich von Torch ist zwar noch eine relativ neue Sternennation. Doch seine Existenz stellt bereits jetzt ein Unikat dar. Denn die meisten Bewohner dieses Reiches sind ehemalige Sklaven, die sich der Mission von Torch verschrieben haben, die Gensklaverei und ihrem Hauptprofiteur, Manpower of Mesa, zu besiegen. Staatsoberhaupt ist dabei die unkonventionelle Berry I.

Doch seit der Kriegserklärung gegen Mesa ist nicht viel passiert. Zwar musste Torch sich gegen einen Angriff einer insgeheim von Manpower finanzierten Söldnerstreitmacht stellen. Dank seiner Alliierten konnte das Reich diese Attacke jedoch zurückgeschlagen. Das Königreich plant jetzt eine Gegenaktion. Deren zentraler Bestandteil sind die beiden Geheimagenten Anton Zilwicki und Victor Cachat. Sie planen eine Geheimaktion auf Mesa, wobei jetzt schon klar ist, dass das alles andere als einfach wird.

Es ist wie üblich. Man hat einen Honor Harrington-Roman vor sich und das erste, was man als erfahrener Leser tut, ist zu schauen, welche US-Vorlage dieses Mal zweigeteilt wurde. Dieses Mal trifft es Torch of Freedom, die von Bastei Lübbe in der Mitte aufgeteilt wurde, auch wenn das der Geschichte eher schadet als nützt.

Nötige Vorbereitungen

Dabei ist Jeremy X die Fortsetzung von Der Sklavenplanet. Wobei die Ereignisse, die hier in diesem Roman beschrieben werden, zeitlich gesehen teilweise noch vor denen stattfinden, die man in den eigentlichen Honor Harrington-Bänden passieren. Heißt also, dass in diesem Buch Geschehnisse nochmal geschildert werden, wenn auch aus einer anderen Perspektive.

Immerhin ist David Weber nicht alleine unterwegs. Auch wenn es das Cover nicht verrät, wird er erneut von Eric Flint unterstützt. Was sich durchaus positiv bemerkbar macht, da die Geschichte zwar wieder sehr dialoglastig geworden ist, doch die überlangen Mono- und Dialoge sind dieses Mal nicht so häufig. Stattdessen herrscht mehr Bewegung, wodurch die Gespräche sich nicht so statisch lesen, was ja bei David Weber alleine oft genug vorkommen kann.

Jeremy X ist von Vorbereitungen gekennzeichnet. Gemeint ist, dass viel geplant und präpariert wird, was dann vermutlich in der Fortsetzung Die Fackel der Freiheit wichtig wird. Deshalb ist aktuell noch nicht abzusehen, welche Bedeutung welcher Plot haben wird.

Wichtige Weiterentwicklungen

Dabei entwickeln sich im Laufe des Romans jede Menge Figuren weiter. Vor allem Queen Berry I., ihre Mausigkeit, wie sie ja bezeichnet werden möchte, macht enorme Fortschritte in diesem Band. Einmal mehr erlebt man, dass sie eine unkonventionelle Frau ist, die sich nur ungern etwas vorschreiben lässt und mit Regeln nichts anzufangen weiß, weshalb es nur konsequent ist, dass ihre Minister ihr eine Wache zur Seite stellen, die viele ihrer ungewöhnlichen Pläne mitmacht, ohne sie einzuschränken. Gleichzeitig verlieben sich die beiden ineinander, was auch interessante Folgen hat.

Jeremy X beleuchtet gleichzeitig den Alltag auf Torch. Man sieht, wie langsam eine Zivilgesellschaft entsteht, die für die Zukunft noch viel verspricht. Interessanterweise sind es nicht nur Ex-Sklaven, die die Gesellschaft bilden, sondern auch Leute, die bereits auf dem Planeten wohnten, ehe er von den Ex-Sklaven erobert wurde.

Es gibt viele interessante Plots in diesem Band. Leider zu viele, da man teilweise das Gefühl hat, dass die beiden Autoren zu viel wollen. Sie führen ein spezielles Familienunternehmen ein, machen eine Stippvisite nach Mesa zu den Machthabern, der Dettweiler-Familie, und lassen ihre anderen Figuren eigene Abenteuer erleben. Dazu noch die Anspielungen auf die Ereignisse im restlichen Universum … Es ist viel. Viel gewollt und leider nicht viel gelungen.

Jeremy X ist damit zwar immer noch ein guter Honor-Harrington-Roman, doch schafft er es nicht, an das Niveau des Vorgängers anzuknüpfen.

Autor: David Weber
Titel: Honor Harrington 23: Jeremy X
Originaltitel: Torch of Freedom, Teil 1
Übersetzer:  Ulf Ritgen
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 04/2011
Einband: Taschenbuch
Seiten: 428
ISBN: 978-3-404-20015-3
Sonstige Informationen:
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