Es ist Honors Mission, für den Frieden zwischen Haven und Manticore zu sorgen.

Honor Harrington 25 Honors Mission
Cover © Bastei Lübbe

Frieden schaffen

Das Sternenimperium Manticore schickt seinen besten Admiral auf eine neue, außergewöhnliche Mission. Dieses Mal soll Honor Harrington keinen Feind angreifen oder ein System verteidigen. Stattdessen soll sie für Frieden sorgen. Und zwar Frieden mit dem manticorischen Erzfeind Haven.

Zusätzlicher Anlass für diesen ungewöhnlichen Plan ist die Tatsache, dass das Sternenimperium sich inzwischen in einem neuen Konflikt befindet. Ausgerechnet die solare Liga, Keimzelle der galaktischen Menschheit, ist der neue Gegenspieler, wobei nur die wenigsten ahnen, dass in Wahrheit Mesa die Fäden im Hintergrund zieht und für eine weitere Eskalation des Konflikts sorgen will, um so gleich mehrere potentielle Antagonisten aus dem Weg zu räumen.

Es ist etwas länger her, dass man wieder einen Roman mit Honor Harrington als zentraler Handlungsperson gelesen hat. Genauer gesagt waren es der Zweiteiler Um jeden Preis und Auf Biegen und Brechen, der den Titelcharakter dieser Romanserie als Hauptfigur hatte. Diese Bücher endeten mit einer Schlacht zwischen Haven und Manticore im Manticorischen Heimatsystem und dem Sieg des Sternenimperiums, wenn auch unter erheblichen Verlusten. Honors Mission knüpft jetzt sowohl an diese Bände an, ebenso wie an die Ereignisse im Talbott-Sternenhaufen, wo ja, wie man in Die Achte Flotte und Sturm der Schatten erfahren hat, sich ein Konflikt mit der Solaren Liga anbahnt.

Geldschneiderei!

Wenn man ehrlich sein soll, ist die Idee von Frieden mit Haven eine gute, wenn nicht gar längst überfällige. Der zweite Krieg zwischen den beiden Sternennationen, der ja auf Grund von Manipulationen und Unfähigkeiten beiderseits ausgebrochen war, hat den Leser nicht so gepackt wie der erste. Er wirkte gequält, forciert und diente im Prinzip nur dem Zweck, Honor Harrington noch glorreicher darzustellen, als sie es ohnehin schon die ganze Zeit war.

Auch existiert in Honors Mission sogar so etwas wie Spannung. Denn David Weber baut wiederholt kurze Passagen ein, in denen er schildert, wie die Raketengondeln von Mesa mit ihrer tödlichen Fracht sich immer mehr in Position begeben. Was auf lange Sicht selbstverständlich nichts Gutes bedeutet. Was genau das auslösen wird, das wird in diesem Roman leider nicht aufgelöst.

Denn natürlich wurde auch dieses Mal die US-Vorlage zweigeteilt. Sprich, wer wissen möchte, ob die Gondeln noch entdeckt werden, der musste damals zwangsweise etwas warten, ehe dann Der letzte Befehl rauskam. Wie üblich musste und muss sich Bastei Lübbe hier den Vorwurf von Geldschneiderei gefallen lassen, weil das schon damals und heute erst recht nicht in Ordnung ist!

Neuer Feind, altbekannte Darstellung

Leider führen die Friedensgespräche dazu, dass David Weber einem alten Laster frönen kann. Weniger, dass er Honor Harrington als unübertrefflich darstellt: Das kennt man, das ist man mittlerweile leider gewohnt. Es sind vielmehr die seitenlangen Dia- und Monologe, die der Autor in Honors Mission niederschreibt. Und die leider auch so uninteressant sind, dass man Mühe hat, beim Lesen die Augen offenzuhalten. Geschweige davon, die Motivation zum Weiterlesen zu entwickeln.

Auch die Darstellung der solaren Liga als neuer Feind missfällt. Im Prinzip ist die Charakterisierung von diesen eins zu eins dieselbe wie bei der alten Volksrepublik Haven. Technologisch rückständig, mit Idioten und Bürokraten in den verantwortlichen Positionen geschlagen, sowie einer kleinen Gruppe an Leuten, die die wahre Macht haben und in diese nicht demokratisch gewählt worden sind. Als Leser der Honor-Harrington-Serie kennt man diese Darstellungen teilweise schon aus früheren Büchern. Doch sie jetzt so gebündelt zu lesen, ist etwas anderes.

Für einen puren Honor-Harrington-Roman ist Honors Mission nicht schlecht. Allerdings hat der Band auch seine deutlichen Schwächen. Die Raketengondeln von Mesa und der potentielle Frieden mit Haven sorgen jedoch dafür, dass das Buch immer noch Mittelmaß ist.

Autor: David Weber
Titel: Honor Harrington 25: Honors Mission
Originaltitel: Mission of Honor, Teil 1
Übersetzer:  Ulf Ritgen
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 01/2012
Einband: Taschenbuch
Seiten: 428
ISBN: 978-3-404-20652-0
Sonstige Informationen:
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