Um jeden Preis will Honor Harrington einerseits den Krieg gegen Haven gewinnen, aber andererseits auch ihr Privatleben schützen.

Honor Harrington 17– Um jeden Preis
Cover © Bastei Lübbe

Es herrscht wieder Krieg

Das, was niemand wollte, ist geschehen. Erneut befinden sich das Sternenkönigreich Manticore und die Republik Haven im Krieg miteinander. Doch dieses Mal steht für beide Seiten mehr auf dem Spiel, denn die Wunden des früheren Konflikts sind noch nicht verheilt, und eigentlich will niemand diese Auseinandersetzung.

Doch am Ende ist das eh egal. Der Krieg ist da und Honor Harrington befindet sich dieses Mal im Mittelpunkt des Geschehens, da sie die einzige Kommandantin war, die bei Ausbruch den Feind erfolgreich abgewehrt hatte. Gleichzeitig gibt es jedoch auch in ihrem Privatleben einige Ereignisse, die ihrer Aufmerksamkeit bedürfen.

Es herrscht also wieder Krieg in der Honor Harrington-Reihe. Einen Krieg, den eigentlich keine Seite will und der nur deshalb ausbrach, weil an einer wichtigen Position Personen saßen, die empfindliche Korrespondenzen manipulierten. Über die Logik, wie es zu dieser Auseinandersetzung jetzt gekommen ist, lässt sich trefflichst streiten. Aber Fakt ist, dass man in Um jeden Preis eine Honor Harrington erlebt, die noch mehr als sonst im Mittelpunkt des Geschehens steht.

Und wieder aufgeteilt

Wie es leider bei Bastei Lübbe üblich ist, wurde die US-Vorlage genommen und auf zwei Bände aufgeteilt. Was sich einmal mehr auf die Lesequalität auswirkt, da so der Roman an einer Stelle endet, die dafür nicht vorgesehen ist. Womit der gesamte Spannungsaufbau für die Katz ist.

Dabei ist Um jeden Preis erstaunlicherweise wirklich spannend. Es mag daran liegen, dass David Weber dieses Mal mehr Raumschlachten schreibt als sonst. Oder daran, dass er überwiegend auf platte Charakterisierungen verzichtet und stattdessen nachvollziehbare Gestalten beschreibt. Oder daran, dass er im Hintergrund der ganzen Ereignisse eine neue Bedrohung heraufziehen lässt.

In jedem Fall macht dieser Roman durchaus beim Lesen Spaß, etwas, was bei den allein von David Weber verfassten Büchern schon lange nicht mehr so war. Man muss bis zum Anfang der Serie zurückgehen, um dort dasselbe Gefühl zu finden, was man jetzt bei diesem Band erhalten hat.

Notwendige Weiterentwicklungen

Es hilft vielleicht auch, dass er Um jeden Preis nutzt, um seine vielen Charaktere weiterzuentwickeln. Damit sind nicht nur die militärischen Figuren gemeint, sondern ebenso die zivilen. Man begibt sich wieder nach Grayson, wo eine wichtige Nebenfigur an Altersschwäche gestorben ist, und erlebt dort mit, wie Honor klar wird, dass viele ihrer dortigen Freunde und Verbündete vor ihr sterben, weil sie eben nicht rechtzeitig Zugang zum Prolong-Verfahren gekriegt haben, was ja im Honorverse für deutlich längere Lebensspanne sorgt.

Doch nicht nur der Tod wird in diesem Buch thematisiert. Auch das Leben ist Gegenstand dieses Romans. Genauer gesagt das neue Leben, als sich nämlich herausstellt, dass Honor schwanger ist, was eine ganze Menge von neuen Komplikationen mit sich bringt.

Interessant ist natürlich die eben erwähnte Gefahr im Hintergrund. Hierbei handelt es sich um jemanden, der in der Lage ist, Menschen gegen ihren Willen zu Handlungen zu zwingen, die sie nicht wollen. Was eine beunruhigende Tatsache ist, da gleichzeitig klar ist, dass diese Partei den Konflikt zwischen Haven und Manticore tatkräftig unterstützt hat und dabei bereit ist, über Leichen zu gehen.

Um jeden Preis ist wieder ein guter Honor Harrington-Roman, nach langer Zeit.

 

Autor: David Weber
Titel: Honor Harrington 17: Um jeden Preis
Originaltitel: At All costs
Übersetzer:  Dietmar Schmidt
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 05/2007
Einband: Taschenbuch
Seiten: 651
ISBN: 9782-404-23305-2
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