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Richard Rider erhält von einem sterbenden Mitglied des Nova-Corps unaufgefordert Superkräfte. Jahre später muss er damit gegen Annihilus antreten.

NovaHandlung

Richard Rider ist ein eher unterdurchschnittlicher Teenager, der sich durch seinen jüngeren, aber dafür intelligenteren Bruder zurückgesetzt fühlt. In der Schule sind seine Leistungen miserabel und zu allem Elend wird er auch noch vom coolsten Jungen in seiner Klasse gemobbt. Eines Tages wird er jedoch in einem Eiscafé aus heiterem Himmel von einer Energiewelle getroffen. Abgefeuert wurde diese von einem sterbenden Centurion des Nova Corps, der einen Nachfolger brauchte.

Nachdem Richard im Krankenhaus wieder zu sich gekommen ist, entdeckt er an sich Superkräfte. Diese werden ihm von der Novakraft verliehen, durch welche er fliegen und ordentlich zuhauen kann. Er entschließt sich, damit Gutes zu tun. Als erstes muss er den interstellaren Bösewicht Zorr ausschalten, welcher bereits den Centurion auf dem Gewissen hat.

In weiteren Geschichten bekommt es Nova mit Condor, Powerhouse, Diamondhead und Corruptor zu tun. Letzterer korrumpiert obendrein den Geist des Gottes Thor, welcher dadurch ebenfalls auf Nova losgeht. Am Ende werden die beiden allerdings Freunde und können Corruptor gemeinsam besiegen.

So viel zur Vorgeschichte. Der vorliegende Band enthält außerdem die über vier Hefte abgeschlossene Geschichte Annihilation. Diese spielt Jahre später und Richard Rider hat die Erde längst verlassen, um im Nova Corp auf Xandar zu dienen. Als er zu Beginn des ersten Kapitels zu Bewusstsein kommt, muss er jedoch feststellen, dass Xandar von einer feindlichen Invasionsstreitmacht vollkommen zerstört und das Nova Corp ausgelöscht wurde. Einzig der Weltgeist von Xandar leistet ihm noch Gesellschaft.

Der Supercomputer lädt seine gesamte Datenbank und damit die Nova-Energie in Richards Körper, wodurch er noch mächtiger wird als je zuvor. Aus Rache nimmt er es mit den insektoiden Invasoren auf und vernichtet einige ihrer Schiffe, indem er wie ein Torpedo durch sie hindurch fliegt. Schnell muss er jedoch ihre Übermacht anerkennen und die Flucht ergreifen.

Auf der Suche nach einem Raumschiff trifft er auf Drax den Zerstörer, der in Begleitung der Erdenfrau Cammi die Zerstörung von Xandar überlebt hat. Zu dritt verschlägt es sie nach Nycos Aristedes, wo sie vom Superhelden Quasar vor dem Absturz auf den Planeten gerettet werden. Dieser wird gerade evakuiert, denn der Feldzug von Annihilus und seiner insektoiden Streitmacht hat sich bereits herumgesprochen.

Als diese bei Nycos Aristedes eintrifft, öffnet Nova ein Sprungtor, durch welches die Evakuierungsflotte fliehen kann. Gemeinsam mit Quasar gibt er den Flüchtlingen Feuerschutz. Als er von Drax erfährt, dass er die fremde Streitmacht nur besiegen kann, wenn er deren Anführer erwischt – da der Rest sich wie ein Bienenschwarm verhält – greifen er und Quasar Annihilus direkt an.

Rezension zu Nova

Da Nova vor allem hierzulande ein noch wenig bekannter Superheld des Marvel-Universums ist, muss man dankbar dafür sein, dass der Sammelband die allererste Heftausgabe enthält, in der Richard Rider seine Kräfte erhält. So erfährt man gleich alles über ihn, was man wissen muss. Zudem freundet man sich sofort mit seinem trocken-sarkastischen Humor an. Dieser Superheld ist einem von Anfang an sympathisch!

Der Realismus leidet dagegen zuweilen etwas unter den stark hanebüchenen Superschurken. Hier sei vor allem Diamondhead erwähnt, der komplett aus Diamant besteht. Es stellt sich hier nicht nur die Frage, wie ein Mensch in diesem Zustand überhaupt noch lebensfähig sein kann. So richtig beknackt ist die Hintergrundgeschichte über die Verwandlung des Schurken. Ein Kontakt mit einem Diamantlaser hätte ihn eher zerteilen müssen. Man verwandelt sich ja auch nicht in einen Rubin, wenn man von einem Rubinlaser getroffen wird.

Die Koloration der alten Hefte unterstreicht zuweilen den Surrealismus. Die Farben sind durchgehend knallig und nicht immer passend. Der Himmel ist mal pink, mal orange und einige Personen haben blaue Haare, obwohl sie keine Punks sind. Okay, früher sahen Comics nun mal so aus, damals gab es noch kein Photoshop. Bei einigen kommen da vielleicht sogar nostalgische Gefühle auf. Heute ließe sich aus dem durchaus gelungenen Zeichenstil dennoch ein realistischeres Gesamtbild herausholen.

Die eigentliche Hauptgeschichte mit dem Titel „Annihilation“ zeigt dies auch sehr deutlich. Der Zeichenstil ist um einiges verfeinert und die Koloration zeigt sehr schön, was heutzutage mit Licht- und Glanzeffekten alles möglich ist. Vor allem die Weltraumschlachten sind optisch sehr eindrucksvoll. Die Charaktere sind zudem alle sofort wiederzuerkennen, auch wenn Drax etwas weniger Tattoos hat als in den MCU-Filmen.

Weniger realistisch sind dagegen die Fähigkeiten von Nova und Quasar. Beide fliegen wie Geschosse durchs All und zerstören dabei gigantische Raumkreuzer mit bloßen Händen. Während Nova wenigstens einen Helm hat, kann Quasar offenbar im luftleeren Raum atmen. Ebenso können beide im Weltall sprechen, obwohl zur Schallübertragung ebenfalls ein materielles Medium nötig ist.

Zumindest sind aber die Dialoge unterhaltsam. Vor allem Nova und Drax sind um keinen sarkastischen Spruch verlegen. Es macht daher großen Spaß, den Comic zu lesen. Lediglich der äußerst hässliche Tod von Quasar bremst den Humor ein wenig aus, und ebenso gelingt es den beiden Superhelden nicht, alle Flüchtlinge vor der Invasionsstreitmacht von Annihilus zu retten. Damit gibt es also durchaus auch ernste Untertöne.

Fazit

Es mag sein, dass es dem Comic ein wenig an Realismus mangelt, aber der Unterhaltungswert ist dennoch hoch. Dies gilt sowohl für die alten Hefte als auch den Annihilation-Handlungsbogen. Letzterer kann obendrein visuell überzeugen. Erschienen ist Nova u. a. als hochwertige Hardcover-Ausgabe mit der Nr. 47 in der Marvel-Comic-Sammlung.

Info

Autor: Marv Wolfman / Dan Abnett & Andy Lanning
Zeichner: John & Sal Buscema / Kev Walker
Farben: Michele Wolfman / Brian Reber
Verlag: Marvel / Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

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Wertung

Wertung
8 10 0 1
  • Story
    8/10
  • Zeichenstil
    7/10
  • Koloration
    8/10
  • Vorgeschichte
    6/10
8/10
Total Score
3 Gedanken zu „Review: Marvel – Nova“
  1. Wow, Warpcore macht auch Comic Rezensionen? Oder war das eine Ausnahme? Würde mich freuen, wenn die ganze Marvel Black Reihe dran kommt. Aber bitte die Jahreszahlen angeben, wann die original Comics erschienen sind. Es gibt ja so viele Comics, da helfen nur die Jahreszahlen, um sich zu orientieren.

  2. @Daniel: Fürs Erste bin ich mit meinem Bestand an Marvel-Comics durch. Mal schauen, wann ich mir wieder welche zulege, bin momentan etwas knapp bei Kasse. Aktuell stehen bei mir aber ohnehin die Star Wars Comic-Kollektion, ein paar Star Trek-Bände sowie jede Menge Sci-Fi-Comics von Splitter auf der Leseliste.

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