Familie ist das große Thema von Gefährtin der Dunkelheit.

Die Ex taucht auf

Christy ist die ehemalige Frau von Adam. Sie tritt wieder in sein und damit auch Mercys Leben, als sie von einem unheimlichen Mann verfolgt wird. Und sofort nach ihrer Ankunft beginnt sie erneut damit, andere Leute zu manipulieren, so dass sie stets im Mittelpunkt von deren Interessen steht.

Mercy versucht deshalb, ruhig zu bleiben und gleichzeitig die Ermittlungen über den mysteriösen Stalker von Christy voranzutreiben. Doch schon bald stellt sich heraus, dass dieser kein gewöhnlicher Mensch ist, sondern ein mystisches Wesen. Und um den zu besiegen, braucht sie Hilfe. Wie zum Beispiel in Form ihres „Halbbruders“, von dem sie nie etwas wusste.

Gefährtin der Dunkelheit ist ein Mercy-Thompson-Roman, der sich wieder mehr auf das Wolfsrudel und die Titelheldin fokussiert. Dabei zeigt sich, dass bei ihr vor allem eine Sache beständig ist: das Unvorhersehbare.

Genauso egozentrisch, wie es dargestellt wurde

Dabei ist dies das Buch, wo man Christy endlich persönlich kennenlernt. Sie war bislang eine Randfigur, die nur dann erwähnt wurde, wenn sie etwas machte, was sich auch auf ihre Familie auswirkte. So erfuhr man, dass sie ihre Tochter Jessy vermutlich des Öfteren vernachlässigte und allgemein eine eher unangenehme Person gewesen sein musste.

Doch das war bislang nur Hörensagen und es hätte ja auch sein können, dass das nicht mit ihrer realen Persönlichkeit übereinstimmt. Patricia Briggs belehrt einen allerdings in Gefährtin der Dunkelheit eines Besseren. Christy ist genauso, wie sie von anderen dargestellt wurde, nur schlimmer. Sie ist eine egozentrische Figur, die nur auf ihr eigenes Interesse aus ist und es wunderbar schafft, andere, und damit auch die Werwölfe, unfreiwillig dafür springen zu lassen.

Zu sehen, wie Mercy in der Geschichte versucht, der ehemaligen Gefährtin aus dem Weg zu gehen und ihr trotzdem zu helfen, ist bemerkenswert. Vor allem auch deshalb, weil sie immer noch nur wenige Verbündete im Rudel hat, wobei diese Fraktion durch die Werwölfin Honey überraschend Zuwachs erhält.

Überraschung!

Überraschung ist auch das große Thema von Gefährtin der Dunkelheit. Wiederholt überrascht Patrica Briggs den Leser. Zunächst, in dem sie Beuaclaire, den grauen Lord aus Fluch des Wolfes auftreten lässt und so Mercy unter Druck setzt. Dann, in dem sie mit Gary Laughing Dog einen weiteren Kojote-Walker einführt, der somit quasi der „Halbbruder“ ihrer Titelheldin ist. Und zu guter Letzt, in dem sie das Rudel von den Tri Cities, dem Haupthandlungsort der Serie, gleich um mehrere Mitglieder wachsen lässt. Nicht alle von den Neuen sind dabei übrigens auch Werwölfe, was für künftige Geschichten vielversprechend sein wird.

Mit dem Antagonisten des Romans übertrifft sich Patricia Briggs dieses Mal selbst. Ein wenig wirkt er wie eine tragische Figur, wenn auch eine extrem gefährliche und mörderische. Dabei bedient sie sich dieses Mal der Mythologie einer anderen Weltregion. Was die wahre Identität des Gegenspielers angeht, überrascht sie – entsprechend des großen Themas des Buches – den Leser. Und um diese Überraschung auch nicht zu verderben, wird an dieser Stelle darauf verzichtet, nähere Details über ihn zu schreiben.

Am Ende von Gefährtin der Dunkelheit hat man das Gefühl, dass Mercy Thompson jetzt weiß, wer Freund ist, wer Familie ist und wer nicht. Und der Leser hat den Eindruck, dass durch die Ereignisse dieses Romans am Ende eine Gemeinschaft entstanden ist, die alles zusammen durchsteht – womit die Zukunft der Reihe noch sehr interessant werden dürfte.

Mercy Thompson 08 Gefährtin der Dunkelheit
Cover © Heyne Verlage

Autor: Patricia Briggs
Titel: Mercy Thompson 08: Gefährtin der Dunkelheit
Originaltitel: Night Broken
Übersetzer:  Vanessa Lamatsch
Verlag: Heyne
Erschienen: 12/2016
Einband: Taschenbuch
Seiten: 443
ISBN: 978-3-453-31812-0
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Positiv

  • Christy wird eingeführt
  • Jede Menge Überraschungen
  • Familie
Götz Piesbergen

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