Parallelen und Interieurs werden in der vierten Monarch – Legacy of Monsters-Folge thematisiert.

Ein Übergang

Cate (Anna Sawai), Kentaro (Ren Watabe), May (Kiersey Simmons) und Lee Shaw (Kurt Russel) sind in den Bergen von Alaska gestrandet. Sie müssen aufpassen, dass das dortige Monster sie nicht aufspürt und tötet. Kentaro meint allerdings, einen weiteren Unterschlupf seines Vaters gesehen zu haben, und macht sich am Ende alleine auf den Weg, um ggf. dort Hilfe zu holen. Derweil versuchen die anderen, vor dem Kaiju zu fliehen, doch dann bricht May durchs Eis ins Wasser ein und leidet anschließend unter Hypothermie, weshalb Cate und Lee Shaw unter Druck stehen, sie zu retten, und auf die Kreatur aufpassen müssen.

2015 treffen sich Kentaro und May das erste Mal. Er steht kurz vor einer wichtigen Ausstellung, derweil sie angeblich für ihren Beruf durch die Welt reist. Beide verstehen sich auf Anhieb und fühlen sich voneinander angezogen. Doch anscheinend hat sie ihre Geheimnisse.

Parallelen und Interieurs fühlt sich wie eine Übergangsfolge an. Wie eine Episode, deren einziger Zweck es ist, dass die Charaktere sich an ihrem Ende woanders befinden, unter völlig anderen Umständen. Das merkt man hier deutlich, vor allem auf Grund der Tatsache, dass dieses Mal keine Rückblende in die 1950er Jahre stattfindet, in die Ursprungszeit von Monarch.

Damals und heute

Stattdessen präsentiert die Folge als zweite Handlungsebene einen Rückblick ins Jahr 2015, ungefähr ein Jahr nachdem der erste Legendary-Godzilla-Film stattfand. Im Mittelpunkt dieser Handlung stehen dabei Kentaro und May, wie sie sich damals das erste Mal kennen- und vermutlich auch lieben gelernt haben. Zumindest wird hier eine deutliche Zuneigung zueinander dargestellt.

Dabei überrascht dieser Plot. Zum einen erfährt man hier in Parallelen und Interieurs, dass Kentaro Künstler war. Und zwar einer, der am Anbeginn der Episode unter ziemlichen Druck steht. Er steht kurz vor seiner ersten Ausstellung, bei der es darum geht, seine Werke zu verkaufen. Doch die Veranstalterin ist mit der Art, wie er sich und seine Kunstwerke darstellt, nicht zufrieden. Überraschend ist dies deshalb, weil seine künstlerische Seite vorher nicht thematisiert worden war.

In jedem Fall sieht man hier eine andere Seite von Kentaro. Sein Zynismus, den er später aufweist, ist zwar in Ansätzen bereits vorhanden, allerdings längst nicht so präsent wie in der Handlungsgegenwart. Man merkt, dass er neugierig auf May ist und sich langsam aber sicher in sie verliebt.

Die Sehnsucht nach Anerkennung

May wird dabei hier in Parallelen und Interieurs ebenfalls anders dargestellt. Sie ist neugierig und begierig, mehr über Kentaro und die Kneipenszene Japans zu erfahren, und gibt sich deutlich offener und freundlicher, als man es zuvor von ihr gewohnt war. Wobei sich am Ende andeutet, dass sie ein privates Geheimnis hat, von dem sie möchte, dass Kentaro nichts erfährt.

Was sowohl in der Vergangheits- wie auch der Gegenwartsebene thematisiert wird, ist die Beziehung von Kentaro zu seinem abwesenden Vater. Denn insgeheim scheint der Junge die Ausstellung nur zu machen, um Anerkennung von seinem Herrn Papa zu erhalten. Seine komplexen Gefühle zu diesem sind es dann auch, die ihn in der Gegenwart weiter vorantreiben.

Denn in dieser trennen sich die Wege und er macht sich in Parallelen und Interieurs auf Suche nach einer weiteren Struktur, derweil die anderen einem blauen Licht folgen. Während die Erlebnisse von Ersterem häufig nur dazu dienen, die nächste Rückblende einzuführen, sind die Abenteuer der anderen drei dafür umso spannender. Vor allem auch deshalb, weil sich immer wieder zeigt, dass Lee Shaw ein Macher ist, ein Antreiber, der aber ebenfalls gleichzeitig versucht, auf die Leben der anderen Rücksicht zu nehmen.

Fortschritt? Fehlanzeige

Während Cate auf May achtet und sich um sie sorgt, kümmert er sich beispielsweise um ein Feuer. Oder fasst einen Plan, wie man das örtliche Monster erledigt. Dabei beweist er eine erstaunliche Beobachtungsgabe, als er nämlich erkennt, was die Kreatur antreibt und sie auch aktiv werden lässt.

All dies wirkt auf den ersten Blick zwar interessant. Doch insgesamt muss man bemängeln, dass Parallelen und Interieurs gesamthandlungstechnisch auf der Stelle tritt und man den Sinn und Zweck dieser Episode erst am Ende merkt. Denn sie endet auf einem spannenden Cliffhanger, der einen dazu verleiten wird, auch beim nächsten Mal wieder einzuschalten.

Es ist schade, dass in dieser Folge so wenig geschieht und auch die 1950er Handlungsebene fehlt. Denn letztere war ja in den vorherigen Episoden die deutlich interessantere. Immerhin wirft diese Folge neue Fragen auf, was die Kaijus und ihre Herkunft angeht. Und auch Monarch wird nicht vergessen und dürfte in den kommenden Episoden noch eine wichtige Rolle spielen.

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Götz Piesbergen

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