Die Welt wurde durch einen Atomkrieg verdoppelt. Während die eine Erde überlebt hat, ist aus der anderen eine Eishölle voller Zombies geworden.
Die Handlung
Die Crew der „Hybris“ ist immer noch auf einer Parallelerde voller Zombies gestrandet und so langsam dämmert ihnen, dass diese zweite Erde nicht in den Weltraum geschleudert wurde, sondern phasenverschoben im gleichen Sonnensystem existiert. Damit steht die Besatzung vor dem zusätzlichen Problem, wie sie zurück in ihre Phase kommen soll?
Zumindest vom Planeten können sie bald starten, da es im parallelen New York City genügend Ersatzteile für das defekte Raumschiff gibt. Bevor die Crew starten kann, muss sie jedoch noch ein weibliches Besatzungsmitglied aus den Klauen der Zombies befreien. Als sie den Mutanten im Central Park eine Falle stellen, sieht Commander Sylan Kassidy seinen aus der Phase geratenen Sohn, der auch ihn bemerkt. Wie es scheint, gibt es Berührungspunkte zwischen den Parallelwelten.
Zunächst einmal hat Sylan allerdings andere Probleme, denn der Central Park wird von Zombies überrannt. Auf der Flucht muss er feststellen, dass der Anführer der wilden Horde sein paralleles Ich ist. Es gelingt Kassidy, seine mutierte Frau zu entführen, die er später gegen das entführte Besatzungsmitglied eintauschen kann. Die Zombies sind nämlich keineswegs so hirnlos wie anfangs gedacht und zeigen sogar ein gewisses Maß an Sozialverhalten.
Nach dem Gefangenenaustausch startet die „Hybris“ in den Weltraum. Der Commander setzt den Kurs auf (617) Patroclus fest, wo das Raumschiff erneut die Barriere zwischen den Parallelen durchbrechen soll. Er selbst bleibt auf der zweiten Erde zurück.
Rezension von Parallel – Win-win
Der zweite Band setzt den ersten nahtlos fort und führt die Crew der „Hybris“ ins Herz von New York City. Neben Ersatzteilen für ihr Raumschiff erhoffen sie sich dort auch Informationen. Diese finden sie im Zentralcomputer unter dem Freedom Tower, der seit 2070 Sitz der US-Regierung ist. Dummerweise haben sie vergessen, die Tür hinter sich zu schließen, sodass sie kurz darauf von Zombies überrannt werden und um ihr Leben laufen müssen. Dieses Versäumnis ist echt unnötig und kommt viel zu häufig in Geschichten über Zombies, Monster und Serienmörder vor.
Zumindest erfahren Sylans Leute auf diese Weise, dass die Mutanten nicht jeden von ihnen fressen wollen, sondern eine primitive Art von Sozialverhalten an den Tag legen. Immerhin sind Zombies hier mal keine von einem Virus wiedererweckten Untoten, sondern durch ein Mutagen veränderte, lebende Menschen. Mit dem parallelen Sylan Kassidy haben sie sogar einen Anführer, der seine entführte Frau zurück haben will. Bei vollem Verstand sind die Mutanten jedoch nicht mehr, wie der Commander feststellen muss, als er versucht, mit seiner Frau zu kommunizieren, die auf seiner Erde gestorben ist. Schlussendlich muss er akzeptieren, dass sie nicht mehr seine Frau ist.
Sein Sohn verweilt unterdessen auf der anderen Erde, wo sich Übergänge in die Parallelwelt bilden. Diese sind allerdings nur flüchtig. Die „Hybris“ muss also zurück nach (617) Patroclus fliegen, weil sie von einem Magnetsturm in der Phase verschoben wurde. Warum Commander Kassidy jedoch zurückbleibt, erschließt sich nicht. Er sagt zwar, seine Mission auf der Parallelerde sei noch nicht beendet, doch was er damit meint, bleibt offen.
Der Name der Mission Orus ist eine Abkürzung für Ores are us (Das Erz gehört uns), womit es primär darum geht, neue Welten zu erschließen und deren Ressourcen auszubeuten. Die Parallelerde ist aber genauso geplündert wie das Original und auf einen Eisklumpen voller Mutanten umzusiedeln, scheint nicht wirklich eine sinnvolle Option zu sein. Obendrein lässt Kassidy mit der Entscheidung seinen Sohn im Stich. Irgendwie wirkt der Abschluss dadurch inkonsequent und unfertig.
Unfertig wirkt ebenso der Zeichenstil, der abermals recht grob und kantig ausfällt. Gesichter erscheinen dadurch nur im Portrait gut, das größte Problem sind wieder einmal die Hände. Die Koloration ist dagegen wieder stimmungsvoll, könnte jedoch ein paar Leucht- und Glanzeffekte vertragen. Wirklich gelungen ist der Effekt der Phasenverschiebung und der Weltraum auf den letzten Seiten sieht ebenfalls sehr eindrucksvoll aus.
Fazit
Obwohl die Crew der „Hybris“ am Ende von der Parallelwelt entkommt, bleiben viele Fragen offen. Allen voran: Wie geht es nun mit der Menschheit weiter, der nur noch rund 20 Jahre bleiben, bevor auch die erste Erde unbewohnbar wird? Da es keine Fortsetzung gibt, ist das ein wenig unbefriedigend. Ebenso wie der Zeichenstil, der zwar durchaus stimmungsvolle Bilder erzeugt, aber insgesamt sehr rau ausfällt. Wem der erste Band gefallen hat, sollte sich den zweiten natürlich trotzdem nicht entgehen lassen.
Info
Autor: Philippe Pelaez
Zeichnungen: Laval NG
Farben: Florent Daniel
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
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Warpskala
Warpskala-
Story8/10
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Zeichenstil5/10
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Koloration6/10
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