Sie reisen durch die Galaxis – ein Konstrukt zwischen den Sternen

Nomaden der ZeitTitel: Nomaden der Zeit
Autor: Susan Schwartz
Zeichner: Swen Papenbrock
Erschienen: Freitag, 21. April 2023

Worum geht es in diesem Roman?

Patrouillensonden der MAGELLAN verschwinden. Sichu Dorksteiger geht dem nach und stößt dabei auf das getarnte Konstrukt der Weltraumnomaden. Es könnten wertvolle Verbündete gegen die Panjasen sein, aber Schatten der Vergangenheit lauern im Dunkel.

Der Leseeindruck

Nach dem Höhenflug der letzten beiden Romane hat uns die Realität des Fragmente-Zyklus wieder eingefangen. Oder weniger blumig ausgedrückt, dieser Roman hat mich nicht vom Hocker gerissen. Leider muss ich sagen, denn die Zutaten hätten einen durchaus guten Roman ergeben können. Was mich gestört hat, sind unlogische oder zumindest für mich nicht glaubwürdige Konstrukte, die mich aus dem Lesefluss werfen und an der fiktiven Welt zweifeln lassen.

Bei der Geschichte wechseln sich eine doch sehr an Friede, Freude, Eierkuchen erinnernde Grundstimmung mit durchaus finsterer Aktion ab. Diese wirkt dadurch leider wie ein Fremdkörper, anstatt die Spannung zu erhöhen. Vielleicht hätte eine etwas realistischere Grundstimmung hier Wunder gewirkt.

Die Weltraumnomaden selbst hatten durchaus Potenzial, auch wenn sich mir der Sinn einer dauerhaft auf elffacher Beschleunigung lebenden Gesellschaft nicht ganz erschließt. Ich hätte hier eher ein etwas energiesparenderes Modell erwartet.

Sichu Dorksteiger aber hat durchaus ihre Momente, die mich etwas mit dem Roman versöhnen. In Summe wäre eine etwas ausführlichere Einführung des Schauplatzes an der vorgefundenen Gesellschaft in einem weiteren Roman hilfreich gewesen, so wirkte das Ganze etwas holterdiepolter. Der Roman führt uns somit leider wieder in das Grundrauschen des Fragmente-Zyklus zurück. Schade!

Die Punktevergabe

Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Ich wurde leider recht häufig aus dem Lesefluss geworfen und kann so nur 1,75 Punkte für diese Kategorie vergeben.

Der Sense-of-Wonder-Anteil (max. 2 Punkte): Es gab durchaus spannende Aspekte und auch einige Stellen zum Darüber-Nachdenken und ich vergebe hier 1,75 Punkte.

Die Zyklushandlung (max. 2 Punkte) bzw. der übergeordnete Spannungsbogen: Das Thema selbst war soweit schon relevant und spannend, aber ich denke, es hat hier einfach der Platz gefehlt, um sich die Geschichte richtig entwickeln zu lassen. Hier rächt sich die viele bei den Panjasen liegengelassene Zeit. Ich belasse es beim Defaultpunkt.

Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Die Geschichte wirkte mehr als Pflicht denn als Kür. Besonders natürlich im Kontrast zum PR 3216. Auch hier belasse ich es bei dem einen Defaultpunkt.

Das ergibt in Summe 5,5 von 10 Punkten.

Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen. Oder für Leute mit viel Zeit die anschließende Teelänge.

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Markus Gersting

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