Die Enterprise empfängt einen Notruf von Rana IV.

Die Überlebenden auf Rana 4 – The Survivors
Staffel 3 – Episode 3

Buch: Michael Wagner
Regie: Les Landau

Inhalt

Die Föderationskolonie auf Rana 4 wurde kürzlich von unbekannten Außerirdischen, dem Husnock, angegriffen und völlig zerstört. Die Enterprise findet nur zwei Überlebende vor, Kevin und Rishon Uxbridge. Es kommt Captain Picard (Patrick Stewart) sofort verdächtigt vor, dass nur diese beiden den Angriff überlebten. Kevin behauptet, hierfür keine Erklärung zu haben, bittet Picard aber darum, mit der Enterprise zu verschwinden. Er möchte mit seiner Frau weiter allein auf den Planeten leben, was Picards Misstrauen noch verstärkt. Da taucht das Schiff der Angreifer auf und droht die Enterprise ebenfalls zu zerstören …

Rezension

Einmal mehr begibt sich The Next Generation mit dieser Episode auf ein klassisches TOS-Terrain. Die Überlebenden auf Rana 4 erinnert an jene Folgen aus den alten Trek-Tagen, in denen Kirk, Spock und McCoy in eine menschliche Kolonie beamen und dort dubiose Umstände vorfinden, die dann zum Schluss aufgelöst werden. Auch bekommt es die Enterprise-Crew hier wieder einmal mit einem übermächtigen Alien zu tun, welches über ganz ähnliche Kräfte wie der gute alte Q verfügt.

Die Episode beinhaltet auch einen sehr tragischen Aspekt, welcher jedoch erst am Ende offensichtlich wird. Bis dahin sieht sich Captain Picard mit einem Mysterium konfrontiert, welches er so schnell wie möglich zu lösen versucht, da Counselor Troi von der telepathischen Vision einer Melodie in ihrem Kopf gequält wird, gegen die sie nichts unternehmen kann. Natürlich ist es mal wieder ein beliebtes Star Trek-Klischee, dass sich ein bestimmtes Crewmitglied in Gefahr befindet und schnellstens gerettet werden muss. Zwar funktioniert dies in dieser Folge recht gut, aber originell ist das alles nicht gerade.

Außerdem krankt die Folge an dem ein oder anderen Logikfehler. So kommt Picard scheinbar aus heiteren Himmel zu der Erkenntnis, dass Kevin Uxbridge nicht der ist, der er zu sein vorgibt und dass er der Schlüssel zu allem ist. Wie Picard jedoch zu dieser, im Grunde recht weit hergeholten Schlussfolgerung kommt, bleibt in die Folge absolut ungeklärt. Der einzige Hinweis ist das rätselhafte Verhalten des Raumschiffes der feindlichen Husnock: Es bricht seine Attacke auf die Enterprise einfach ab und hält sich, ebenfalls ohne ersichtlichen Grund, die ganze Zeit in der Nähe des Planeten auf, fast als ob es die Uxbridges beschützen möchte. Aber das ist natürlich kein besonders starker Anhaltspunkt für Kevins wahre Identität.

Eine weitere Frage: Wenn Kevin Uxbridge eigentlich so mächtig ist, wieso tarnt er dann sein Haus nicht einfach, sodass es vom Orbit aus nicht zu sehen ist?

Positiv zu bewerten ist, dass dies eine der wenigen frühen Folgen der Serie ist, in der man Außenaufnahmen bewundern kann, auch wenn diese insgesamt recht kurz sind. Auch ist schön, dass sie einen gewissen romantischen Kern hat: Da kommt ein beinahe allmächtiges, Jahrtausende altes Wesen aus einer anderen Galaxie auf die Erde und verliebt sich so leidenschaftlich in eine Menschenfrau, dass die Trauer über ihren Tod es fast verrückt werden lässt und es dazu bringt, eine komplette Rasse auszulöschen. Trotz dieser ungeheuerlichen Tat kann man nicht anders als ein gewisses Mitleid mit ihm zu empfinden, nachdem er sich dazu entschlossen hat, für immer auf Rana 4 mit dem Trugbild seiner geliebten Frau Rishohn zu bleiben. Die Verzweiflung und Zerrissenheit des Kevin Uxbridge wird von dessen Darsteller John Anderson ganz hervorragend gespielt.

Aber neben aller Tragik gibt es auch eine sehr witzige Szene, in der Worf, wohl zum ersten Mal in seinem Leben, einen Tee trinkt. Er behauptet zwar, dass er gut sei, doch sein angewiderter Gesichtsausdruck spricht eine andere Sprache.

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Sven Wedekin

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