Es ist die Ferne Vergangenheit, die im 15. Corps of Engineers-Roman für Probleme sorgt.

Die liebe Religion wieder

Das Volk der Evoraner hat erst vor Kurzem den Warpantrieb entwickelt. Und aufgrund des Dominionkrieges wurden sie zu einem Protektorat der Föderation, auch wenn sie bislang nie richtigen Kontakt zu der Sternennation hatten. Das ändert sich allerdings, als sie sich mit einer ungewöhnlichen Entdeckung an das Bündnis wenden.

Auf der Heimat dieser Spezies wurde eine uralte Maschine entdeckt, deren Sinn und Zweck sich ihnen nicht entschließt. Also soll die da Vinci vorbeigucken, um das Gerät zu untersuchen. Doch ohne, dass es das Schiff und seine Besatzung wollen, ist ihre Ankunft der Auslöser für einen Konflikt, der bereits seit vielen Jahren unter der Oberfläche der Gesellschaft der Evoraner schwelte. Religiöse Fanatiker ergreifen die Macht und wollen den Apparat vernichten. Wodurch das Ingenieurscorps in eine gefährliche Situation gerät.

Ferne Vergangenheit ist das Deutschlanddebüt des Autors Robert Greenberger. Der wurde 1958 in Brooklyn, New York geboren und hat im Laufe seiner Karriere überwiegend als Redakteur im Comicbreich gearbeitet. So war er bei den Comicverlagen Marvel und DC tätig, hat aber ebenso Magazine wie Weekly World News, Comics Scene oder Starlog redaktionell betreut. Auch schriftstellerisch war er aktiv und hat zum Beispiel Kurzgeschichten unter anderem zur New Frontier-Serie beigesteuert.

Fokus auf die Figuren

In seinem Roman konzentriert sich der Autor zunächst vor allem auf die Figuren. Es sind diverse kleine Momente, in denen er das Scheinwerferlicht auf die bekannten Charaktere richtet, womit die sich fortentwickeln können. So lernt man beispielsweise die Morgenroutine von Captain David Gold kennen oder die Essgewohnheiten von P8 Blau. Und das zieht sich durch den gesamten Roman. Sogar in den Augenblicken, als der religiöse Konflikt die Handlung dominiert, hat man eine Szene, in der ein Protagonist etwas lakonisch all die Verletzungen aufführt, die er im Laufe der Romanserie erhalten hat.

Womit aber auch leider das einzige Positive an Ferne Vergangenheit genannt wurde. Denn alles andere ist nicht so gut geworden. Es ist im Gegenteil sogar enttäuschend.

Da ist zunächst die Darstellung des religiösen Konflikts zu nennen. Robert Greenberger versucht dem Leser zu vermitteln, dass diese Fanatiker eine ernstzunehmende Bedrohung darstellen. Dass sie, wie es sich für solche ideologisch Verblendeten gehört, zu allem entschlossen zeigen. Allerdings schaffen es diese Antagonisten nicht, glaubhaft zu wirken.

Das sind die Gegner?

Das große Problem der Gegner in Ferne Vergangenheit ist eben, dass sie in ihrer Darstellung lachhaft wirken. Sie sind von der ganzen Situation überfordert, und sowohl die Regierung, als auch das Ingenieurscorps können sie locker übertrumpfen. Da fragt man sich als Leser, wie diese Antagonisten es bitte schön geschafft haben, an die Macht zu kommen, wenn sie so inkompetent dargestellt werden.

Hinzu kommt leider auch noch, dass Robert Greenberger anscheinend kein Ohr für gute Dialoge hat. Im Gegenteil: Viele der Gespräche, die er in der Geschichte zu Papier bringt, lesen sich hölzern und unnatürlich. Was sich besonders bei einem Wortwechsel bemerkbar macht, den Sonya Gomez führt und bei dem man Mühe hat, nicht einfach weiterzublättern.

Ferne Vergangenheit hätte ein guter Roman werden können. Doch leider ist die Geschichte ein Reinfall und mit einer der schwächsten der gesamten Serie.

Cover © Cross Cult
Cover © Cross Cult

Bewertung 04/15

Autor: Robert Greenberger
Titel: Star Trek – Corps of Engineers 15: Ferne Vergangenheit
Originaltitel: Star Trek – Corps of Engineers: Past Life
Übersetzer:  Susanne Picard
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 09/2015
Einband: eBook
Seiten: 7
ISBN: 978-3-86425-714-8
Sonstige Informationen:
Produktseite

 


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