Endlich ist es soweit. Mit Startverbot meldet sich Star Trek – Lower Decks zurück.
Es geht endlich weiter!
Captain Carol Freeman wurde angeklagt, die Heimatwelt der Pakleds vernichtet zu haben. Doch ihre Tochter Beckett Mariner (Tawny Newsome) will dies nicht glauben. Unzufrieden mit dem Vorgehen der Sternenflotte beschließt sie, die Sache selber in die Hand zu nehmen und gemeinsam mit ihren Freunden ihre Mama zu befreien.
Ihre Kameraden, Bradward Boimler (Jack Quaid), Sam Rutherford (Eugene Cordero) und D’Vana Tendi (Noël Wells) willigen schon bald ein. Und begeben sich so auf ein aufregendes Abenteuer, bei dem unter anderem die Phoenix, jenes legendäre Raumschiff, mit dem Zefram Cochrane die Warpbarriere durchbrach, gestohlen wird.
Die Erwartungshaltung ist enorm. Schließlich hat Star Trek – Lower Decks mit Erster erster Kontakt nicht nur eine der besten Episoden der Serie, sondern in der Historie von Star Trek allgemein abgeliefert. Noch dazu endete diese Folge auf einem ziemlich fiesen und interessanten Cliffhanger, wo man sich seitdem fragte, wie dieser aufgelöst werden würde.
Die Charakterentwicklungen bleiben
Die Antwort präsentiert Startverbot. Und wie es bei der Serie üblich ist, wird mit der Erwartungshaltung des Zuschauers gespielt und ihm wird etwas dargeboten, mit dem er so nicht gerechnet hat. Denn im Zentrum der Folge steht nicht der Gerichtsprozess. Der spielt im Laufe der Handlung kaum eine Rolle. Stattdessen fokussiert sich die Episode auf die Erlebnisse der bekannten Hauptfiguren.
Dabei vermeidet die Auftaktfolge der dritten Staffel einige Fallstricke. So wird zum Beispiel nicht die charakterliche Entwicklung des Quartetts aus der letzten Season ignoriert. Im Gegenteil: Man spürt hier deutlich, wie sehr die vier sich weiterentwickelt haben und wie sehr sich ihre Freundschaft untereinander verstärkt hat.
Das sieht man zum Beispiel daran, dass Beckett Mariner als Erstes in Startverbot Brad Boimler aufsucht und die beiden mehr oder weniger auf Augenhöhe agieren. Und als dann Rutherford und Tendi mit hinzustoßen, ist die Gruppe komplett und ergänzt sich wunderbar. Jeder der vier erhält dabei im Laufe der Folge mindestens einen Moment, wo er glänzen kann und wo man merkt, wie sehr sie sich weiterentwickelt haben. Besonders am Ende ist dies spürbar, als sich drei von ihnen zusammentun, um Mariner von einer idiotischen und selbstmörderischen Tat abzuhalten.
Wunderbare Charakterisierungen
Dies ist auch das große Thema dieser Folge. Mariners Neigung, immer mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Nicht lange zu überlegen, sondern zu handeln, egal was für Konsequenzen das hat. Wobei sich dieses Mal ebenso zeigt, dass sie notfalls die Folgen ihrer Taten alleine tragen will, um ihre Freunde zu retten. Das Ende der Episode macht dabei deutlich, dass der Versuch, dies zu verändern, wohl ihr persönliches Thema in dieser Season sein wird.
Es sind dabei die kleinen Momente, die Startverbot so grandios machen. Die Szenen, in denen man einerseits lacht, aber gleichzeitig auch Einblicke in die Persönlichkeit der jeweiligen Figur erhält. Wie zum Beispiel zu Beginn, als man sich darüber amüsiert, dass Boimler nicht mitkriegt, wie die weiblichen Mitarbeiter der Rosinenanlage seiner Familie ständig versuchen, ihn zu verführen. Aber es verdeutlicht ebenso seinen Fokus auf Ergebnisse, Prozedere und sein eigenes Vorankommen. Wodurch er eine Art Tunnelblick erhält, der ihn gegenüber den Avancen des anderen Geschlechts blind macht.
Auch ist es wunderschön, dass gezeigt wird, wie sich die Beziehung von Rutherford und Tendi vertieft hat. Wie die beiden noch mehr ein Paar geworden sind, ohne dass dies explizit ausgesprochen wird. Stattdessen sieht man es nur anhand einiger Gesten oder Szenen, die dies verdeutlichen.
Eine großartige Gagdichte
Natürlich hat der alleinige Fokus auf Becketts Rettungsaktion den Nachteil, dass einige Plots der vorherigen Season nicht weitergeführt wurden. Doch da die Staffel ja noch etwas dauern wird, wird beispielsweise die offene Frage nach dieser ominösen Erinnerung Rutherfords oder die Konsequenz von Tendis Beförderung wohl ein anderes Mal thematisiert werden.
Wie üblich ist die Gagdichte in Startverbot enorm. Die Macher von Lower Decks wissen inzwischen, wann sie welche Jokes bringen können und wann eine ernste Stimmung vorzuherrschen hat. Und so reicht die Bandbreite von den anzüglichen Witzen bei Boimlers Familienfarm bis hin zu der Fütterung einer seltenen Spezies zur Ausrede für das Stehlen der Cerritos. Man kommt hier voll auf seine Kosten!
Was auch für all die Eastereggs gilt, bei denen hier schon fast Overkill herrscht. Allein die vielen Anspielungen auf Star Trek – First Contact sind grandios. Ebenso wie einige Gastauftritte der besonderen Art.
Startverbot knüpft an das hohe Niveau der zweiten Season problemlos an und verspricht für die dritte Staffel einiges Interessantes.
Warpskala
WarpskalaPositiv
- Freundschaft zwischen den Hauptfiguren bleibt bestehen
- Jede Menge Gags und Eastereggs
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