Die Crew der Protostar muss feststellen: Schlafende Borg soll man nicht wecken.
Überraschender Auftritt eines legendären Feindes
An Bord der Protostar versucht die Mannschaft herauszufinden, wo sich die Waffe befindet, von der der Diviner gesprochen hat. Als sie sie entdecken, stellt sich heraus, dass diese nicht so einfach zu entfernen oder zu entschärfen ist, wie ursprünglich gedacht. Doch dann rückt dieses Problem erstmal in den Hintergrund, als sie auf einen Borgkubus stoßen.
Keines der Crewmitglieder ist jemals diesem Kollektiv begegnet. Doch eventuell finden sie hier eine Möglichkeit, die Geheimwaffe von Gwyns Vater zu entschärfen. Schnell stellt sich allerdings heraus, dass die Borg nicht daran interessiert sind, ihnen zu helfen. Noch schlimmer: Zero (Angus Imrie), die Meduse, ist von dem Borgkollektiv sehr fasziniert.
Man hat bei Star Trek – Prodigy sicherlich mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass in dieser Serie jetzt mit Schlafende Borg soll man nicht wecken der Erzfeind der Föderation auftreten würden. Wobei es einen so gesehen nicht verwundert, da das kybernetische Kollektiv nun mal nach den Klingonen Vorzeigefeind # 1 in Star Trek ist. Die noch dazu auch in den aktuellen „Trek“-Serie, wie der zweiten Star Trek – Picard-Staffel, gerne verwendet werden.
Ein Wagnis, das aufgeht
Damit sind die Macher der Serie allerdings ein gewaltiges Wagnis eingegangen. Einerseits müssen sie die Faszination und Bedrohung durch diese Spezies so wiedergeben, dass die Altfans zufriedengestellt sind, derweil andererseits Neufans nachvollziehen können müssen, was genau das Faszinierende dieser kybernetischen Wesen ausmacht. Gleichzeitig gilt es auch zu verhindern, dass sie wieder nur den Status von besseren Jobbern erhalten, die von der Heldencrew mit nur wenig Mühe erledigt werden. Denn in der Vergangenheit geschah das viel zu oft.
Schlafende Borg soll man nicht wecken schafft dieses Wagnis. Sowohl Alt- wie auch Neufans dürften mit dieser Episode zufrieden sein. Man hat es hier mit einer Spezies zu tun, die wieder bedrohlich wirkt und am Ende nur kurzfristig kaltgestellt ist, anstatt langfristig besiegt.
Dabei überrascht, wie schnell die Crew der Protostar die Waffe des Diviners gefunden hat. Man hätte damit gerechnet, dass sie noch ein wenig länger benötigen. Wobei es am Ende nicht wirklich stört, da hieraus ein großartiges Hindernis entsteht, das die Mannschaft die restlichen Folgen der ersten Staffel beschäftigen wird. Denn die Waffe verhindert, dass sie ihrem Plan nachgehen können, sich der Föderation anzuschließen und auf die Sternenflottenakademie zu gehen.
Zero steht im Mittelpunkt
Gleichzeitig ist Schlafende Borg soll man nicht wecken auch eine Folge, von der Zero am meisten profitiert. Denn die verhältnismäßig stille Meduse hatte zwar in den vorherigen Episoden einiges an Entwicklung durchgemacht. Doch stand sie, anders als Rok-Tahk nie im Zentrum einer eigenen Handlung. Was sich hiermit drastisch geändert hat.
Sehr schön ist auch, wie die Atmosphäre an Bord des Borgkubus wiedergegeben wird. Es wird ein guter Grund angegeben, wieso dieser zu Beginn der Folge inaktiv ist, was anschließend den Moment, wo er zwangsläufig wieder aktiv wird, umso grandioser macht. Eindrucksvoll sieht man, wie die Protostar-Crew dann die Erfahrung der TNG-Leute macht, wie sich nämlich die Borg an ihre Angriffe anpassen, und wie sie förmlich gezwungen sind, sich andere Methoden einfallen zu lassen, um sie auszuschalten.
Doch gleichzeitig wird die Dauntless mit der realen Janeway an Bord nicht vergessen. Hier gibt es zu Beginn einen wunderbaren humorigen Moment, als die bekennende Kaffee-Trinkerin aus ärztlichen Gründen dazu verdonnert ist, auf ihr heißgeliebtes koffeinhaltiges Getränk zu verzichten. Doch abgesehen davon entwickelt sich diese Handlung in Schlafende Borg soll man nicht wecken eher langsam weiter. Was aber nicht heißt, dass sie deswegen enttäuschend ausfällt. Im Gegenteil: Gerade wegen dieser langsamen Entwicklung kann sie umso mehr überzeugen. Vor allem, weil der Fortschritt immer wieder genügend neue Fragen aufwirft, die einen dazu bringen, weiterzugucken.
Enttäuschendes Wohlfühlfinale
Und doch hat diese Episode ein insgesamt enttäuschendes Finale. Es ist klar, dass in einer Serie, die sich primär an Kinder und Jugendliche richtet, die Helden nicht von den Borg assimiliert werden können. Wie das Ganze allerdings aufgelöst wird, ist am Ende zu klischeehaft. Der Appell an die wahren Gefühle, die dann zu einer Last-Minute-Rettung führen, ist einfach nur schwach.
Dennoch kann Schlafende Borg soll man nicht wecken insgesamt überzeugen.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Sehr guter Nutzung der Borg
- Janeway ohne Kaffee
- Auswirkung der Waffe des Diviners
Negativ
- Wohlfühlende
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