Die Sünden des Vaters – Sins of the Fathers
Staffel 3 – Folge 17
Buch: Ronald D. Moore, W. Reed Moran und Drew Deighan
Regie: Les Landau
Inhalt
Im Rahmen eines Austauschprogramms hält sich ein klingonischer Offizier auf der Enterprise auf, der sich völlig überraschend als Worfs verschollener Bruder Kurn offenbart. Zusammen begeben sie sich auf die klingonische Heimatwelt um ihren verstorbenen Vater gegen die Anklage des Verrats zu verteidigen. Schnell kommen sie einer großangelegten Intrige des hinterhältigen Ratsmitgliedes Duras auf die Spur, der vor nichts zurückschreckt, um selbst zum Vorsitzenden des hohen Rates der Klingonen zu werden …
Rezension
Diese Folge nimmt eine besondere Position in der Geschichte von „The Next Generation“ ein, denn zum ersten Mal bekommen wir hier Qo’noS (gesprochen Kronos), die Heimatwelt der Klingonen, zu sehen – die zu diesem Zeitpunkt freilich noch keinen Namen hat, dieser wird erst im Kinofilm „Star Trek VI – Das unentdeckte Land“ enthüllt.
Für alle Fans der Kriegerrasse stellt „Die Sünden des Vaters“ einen besonderen Leckerbissen dar, da wir hier auch viel Neues über ihre Kultur und über die politische Organisationsstruktur des klingonischen Reiches erfahren. Ferner stellt die Folge auch einen wichtigen Meilenstein in der Seriengeschichte dar: Am Ende nimmt Worf mehr oder weniger freiwillig die Entehrung auf sich, um das Reich zu schützen. Darauf wird im weiteren Verlauf der Serie immer mal wieder eingegangen.
Davon abgesehen ist es auch erwähnenswert, dass hier auf ein prägendes Erlebnis aus Worfs Kindheit eingegangen wird. Er überlebte – wie es zunächst schien als Einziger – den Angriff der Romulaner auf den klingonischen Außenposten Khitomer, welchen wir ja auch aus dem sechsten Star-Trek-Kinoabenteuer kennen. Außerdem lernen wir hier wie erwähnt auch Worfs Bruder Kurn kennen, der sich mit seiner rüden Art bei der Enterprise Crew zuerst alles andere als beliebt macht. Worf-Darsteller Michael Dorn vollbringt in dieser Episode einmal mehr eine bemerkenswerte schauspielerische Leistung, durch die er seiner Figur neue Facetten abgewinnt und sie einen großen Schritt hin zu einer der komplexesten Hauptfiguren im gesamten Star Trek Franchise hin machen lässt.
Die anderen Charaktere haben dafür weniger zu tun mit Ausnahme von Captain Picard, der von Worf hier als eine Art Rechtsbeistand ausgewählt wird. Dabei greift der Captain auch aktiv in die Suche nach der Wahrheit ein und gerät dabei sogar in Lebensgefahr. Als eine Gruppe von Klingonen versucht, ihn zu töten, erhält Patrick Stewart die seltene Gelegenheit, in einer Kampfszene zu glänzen.
Aber die Action ist in „Die Sünden des Vaters“ eher rar gesät. Vor allem handelt es sich hier um einen spannenden Politthriller, bei dem der Zuschauer mit rätselt, ob an den Anschuldigungen gegen Worfs Vater wirklich etwas dran ist und er sein Volk tatsächlich an die Romulaner verraten hat. Dabei schlägt die Handlung einige recht unerwartete Hacken und überrascht mit einem sehr ernsten Ende.
Auch spektakuläre Spezialeffekte gibt es in dieser Folge eher weniger zu bewundern. Die Gestaltung der großen Halle des klingonischen Hohen Rats ist beeindruckend. Diese Ort strahlt eine Mischung aus Düsternis und Würde aus, die der klingonischen Kultur absolut angemessen ist. Von der Planetenoberfläche bekommt man leider nicht viel mehr zu sehen als ein Matte Painting der Hauptstadt, das aber recht eindrucksvoll gemacht ist.
„Die Sünden des Vaters“ bleibt vor allem deshalb in Erinnerung, weil sie in vielerlei Hinsicht die Bedeutung der Klingonen für das „Star Trek“-Franchise noch einmal stark vergrößert und ihrer Kultur mehr Tiefe verleiht. Deshalb und wegen des toll geschriebenen Drehbuches ist dies eine der besten Folgen der dritten Staffel.
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