Data macht eine weitere, interessante Erfahrung auf dem Weg zu lernen, was es heißt, ein Mensch zu sein.

Datas erste Liebe – In Theory
Staffel 4 – Folge 25

Buch: Joe Menosky & Ronald D. Moore
Regie: Patrick Stewart

Inhalt:

Die Enterprise untersucht einen Nebel, in dem ungewöhnlich große Mengen von dunkler Materie vorzufinden sind. Data und die junge Offizierin Jenna D’Sora erhalten den Auftrag, einen Photonentorpedo so zu modifizieren, dass der Nebel durch seine Explosion kurzeitig erhellt wird. Während der Arbeit beginnt sich Jenna mehr und mehr zu Data hingezogen zu fühlen. Als der Androide bemerkt, dass sie dabei ist, sich in ihn zu verlieben, setzt er ungewollt eine Kette von Ereignissen in Gang, welche ihre kurze Romanze unglücklich enden lässt …

Rezension:

Für sein Regiedebüt hätte sich Patrick Stewart eigentlich keine bessere Episode wünschen können. Geschichten, in denen Data im Mittelpunkt steht, funktionierten in der Vergangenheit eigentlich immer und genießen auch unter den Fans einen hohen Stellenwert.

Bei Datas erste Liebe haben wir es mit einer Art bizarrer Beziehungskomödie zu tun, die aber auch einen durchaus tragischen Aspekt beinhaltet. In ihrer Schwärmerei für Data scheint Lt. DeSora zunächst völlig die Tatsache zu verdrängen, dass er ihre Gefühle niemals wird erwidern können, da er als Maschine ja selbst nicht dazu fähig ist, Gefühle zu empfinden. Da sie sich gerade erst von ihrem Ex-Freund getrennt hat, sehnt sie sich einfach nur nach der Nähe zu einem Partner, der sie nicht mehr verletzten kann. Fast zu spät erkennt sie, dass sie sich dabei aber im Grunde selbst betrügt.

Bis dahin bietet die Folge aber noch einige höchst vergnügliche Szenen, in denen Data sich redlich bemüht, Jenna ein guter Liebhaber zu sein. Seine Unerfahrenheit führt jedoch dazu, dass er sich ihr gegenüber recht irritierend verhält, was seinen Höhepunkt in einem – von ihm inszenierten – Streit unter Verliebten findet, der seiner Meinung nach die Beziehung festigt. Es macht schon Spaß Data dabei zuzusehen, wie er mal wieder typisch menschliche Verhaltensmuster zu imitieren versucht und dabei, ohne es bewusst zu bemerken, in mehrere Fettnäpfchen tritt. Leider reicht dies nicht, um die ganze Folge zu tragen, weswegen es ihr ein wenig an Spannung mangelt.

Diese wird vor allem eher durch die Nebenhandlung mit den Subraumanomalien erzeugt, welche das Schiff in Gefahr bringen. Dieser Handlungsstrang sorgt dann auch für den wirklich grauenhaften Tod eines Crewmitgliedes.

Im Finale der Episode stellt sich Patrick Stewart selbst in den Mittelpunkt der Geschichte, als er sich auf eine riskante Shuttlemission begibt, um die Enterprise außer Gefahr zu bringen. Hier zeigt sich, was für ein dramatisches Potential in der Folge gelegen hätte, hätte man den Fokus vielleicht doch mehr auf diesen Teil der Story gelegt.

So hat man schon ein wenig das Gefühl, dass die Folge einen falschen Schwerpunkt hat, denn die Liebesgeschichte zwischen Data und Lt. D’Sora stellt letztlich nur ein weiteres – und letztlich leider eher belangloses – Kapitel in den Bemühungen des Androiden, menschlicher zu werden, dar. Für Data ist die Beziehung zu Jenna nur ein interessantes Experiment, das er ohne jegliche Regung von einer Sekunde auf die nächste beenden kann. Jenna hingegen fällt dies sichtlich schwerer, was Data jedoch überhaupt nicht weiter rührt. Dies führt die ansonsten eher heitere Episode wie oben erwähnt zu einem leicht tragischen Ende, denn als Jenna erkennt, was für einen Fehler sie gemacht hat, als sie sich in Data verliebte, kann man als Zuschauer nicht anders, als Mitgefühl für sie zu empfinden.

So bleibt Patrick Stewards erste Regiearbeit eine recht unspektakuläre und nur teilweise spannende Angelegenheit, die man nicht grade zu den Highlights der vierten Staffel zählen kann. Schade drum.

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Sven Wedekin

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