Ki-Adi-Mundi soll auf Tattooine Gerüchten nachgehen, dass ein Jedi die Tusken bei deren Überfällen anführen soll.

Der OutlanderHandlung

Auf Tatooine nehmen die Angriffe der Tusken zu. Ein neuer Anführer, der mehrere Clans vereint hat, schwingt dabei das Lichtschwert des tot geglaubten Jedi Sharad Hett. Ki-Adi-Mundi wird von dessen ehemaligem Meister Eeth Koth auf den Wüstenplaneten entsandt, um herauszufinden, ob Hett noch lebt. Falls ja, soll er die Angriffe einstellen und sich dem Jedi-Orden wieder anschließen, um sich gemeinsam mit den anderen der neuen Bedrohung durch die Sith zu stellen.

Zunächst wendet sich Ki mit Bitte um Unterstützung an Jabba den Hutten, denn immerhin werden alle eingewanderten Bewohner des Planeten von den Tusken bedroht. In geheuchelter Großzügigkeit leiht Jabba dem Jedi ein Skiff, lässt ihn aber direkt in einen Sandsturm fliegen, wo seine Leute Ki entsorgen sollen. Die unterschätzen den Jedi jedoch, der am Ende als Einziger den Absturz überlebt.

In der Wüste muss sich der schwer verletzte Cereaner gegen Womp-Ratten und Krayt-Drachen wehren. Zu allem Übel ist ihm auch noch die Kopfgeldjägerin Aurra Sing auf den Fersen, die nur allzu gern Jagd auf Jedi macht. Ihr eigentliches Ziel ist jedoch der Tusken-Führer, den sie für die Huttin Gardulla töten soll, damit diese sich als Befreierin von der Plage feiern lassen und ihrem Konkurrenten Jabba eins auswischen kann.

Bei dem Tusken-Anführer handelt es sich tatsächlich um Sharad Hett, wie Ki-Adi-Mundi schon bald feststellt. Der Totgeglaubte rettet ihn vor dem Krayt-Drachen, doch das eher durch Zufall, denn eigentlich soll sein Sohn den Drachen in einem Initiationsritual töten. Hett hat seinen Sohn A’Sharad halb als Jedi, halb als Tusken erzogen. Im Lager seines Clans erzählt er Ki seine gesamte Geschichte.

Sharad Hett hat durch seine Jahre im Jedi-Orden den Kontakt zu seiner Familie verloren. Als sein Meister Koth ihm endlich gestattete, seine Heimatwelt zu besuchen, musste er feststellen, dass der Planet in einem Krieg verwüstet wurde und seine Familie dabei gestorben ist. Erschüttert kehrte er der Zivilisation den Rücken und begab sich zum Äußeren Rand, um dort für Frieden und Ordnung zu sorgen. Nachdem sein Raumschiff auf Tatooine abgestürzt war, fand er in den Tusken eine neue Familie und zeugte mit einer Kriegerin namens K’Sheek einen Sohn.

Vor Kurzem begannen schließlich Angriffe auf die Tusken, weshalb er die Clans einte, um die Jundlandwüste vor den feindlichen Invasoren zu verteidigen. Er steht damit nach wie vor auf der Seite der Gerechtigkeit und Ki-Adi-Mundi kommt einer Verschwörung der Hutten auf die Schliche, bei der es um krumme Waffengeschäfte geht. Bei der folgenden Entscheidungsschlacht wird Sharad Hett von Aurra Sing tödlich verletzt und Ki-Adi-Mundi verspricht dem Sterbenden, die Ausbildung seines Sohnes zu vollenden.

Rezension von Der Outlander

Der Outlander knüpft an den Band Zeichen der Rebellion an und setzt die Geschichte von Ki-Adi-Mundi fort. Inzwischen ist mehr als ein Jahr vergangen und die Ereignisse aus Episode I sind Geschichte. Die neuste Mission führt den Cereaner ausgerechnet nach Tatooine, wo er sich mit Jabba Desilojic Tiure, wie dieser mit vollem Namen heißt, auseinandersetzen muss. Da der Hutte zuvor Kis Tochter als Geisel genommen hat und dazu noch geschmacklose Andeutungen macht, ihm sei eine cereanische Sklavin entführt worden, kann Mundi seine Abscheu kaum im Zaum halten.

Vielleicht hätte der Jedi den Hutten dennoch nicht gar so arg als „eiternde Pustel“ beleidigen sollen. Damit hat er sich leicht angreifbar gemacht, auch wenn Jabba ihn sowieso verraten hätte. Zumindest das hätte Mundi jedoch spüren müssen. Der Sandsturm war bereits von Weitem zu sehen, da hätte er nicht einmal Jedi-Kräfte gebraucht, um das drohende Unheil zu erkennen.

Zumindest ist Ki nicht der Einzige, der verraten wird. Auch Gardulla, die nicht in den geheimen Waffenhandel involviert ist und sich lediglich als Retterin in der Not aufspielen will, wird von der Kopfgeldjägerin Aurra Sing an Jabba verraten. Dessen zusätzliche Truppen können das Blatt in der entscheidenden Schlacht gegen die Tusken zwar wenden und Gardulla sogar das Leben retten, doch am Ende wird dadurch ihr Konkurrent zum strahlenden Helden.

Verdient ist dieser Ruf allerdings nicht, denn der Hutte hat die Tusken absichtlich provozieren lassen und sie dann als Mittel zum Zweck benutzt, um billige Waffen von minderer Qualität an die Feuchtfarmer und Jawas zu verkaufen. Ursprünglich waren diese Waffen für einen anderen Kunden auf einem anderen Planeten gedacht, doch da der Deal nicht zustande kam, musste ein anderer Absatzmarkt her. Und da ist Jabba eingesprungen.

Sharad Hett ist in dem Spiel der eigentliche Held, der nicht nur die Rechte der Tusken verteidigt, sondern diese auch in ihrem Rachedurst zurückhält. So rettet er eine Frau und deren Baby vor der blinden Wut seiner Clanbrüder und verhindert schlimmere Verbrechen an der Zivilbevölkerung. Ausgerechnet er muss dafür einen hohen Preis bezahlen und wird von Aurra Sing getötet. Ebenso wird die Tuskenstreitmacht völlig aufgerieben und die wenigen Überlebenden werden weit verstreut. Das Ende ist wirklich düster und zeigt, dass nicht allein die Sith Dunkelheit über die Galaxis bringen.

Immerhin Hetts Sohn A’Sharad überlebt und wird von Ki-Adi-Mundi als Padawan angenommen. Zunächst wird er sich auch ganz gut machen und in den Klonkriegen Großes für die Republik leisten. Mehr als 200 Jahre später wird er jedoch zu einem der schlimmsten Sith-Tyrannen der Geschichte. Sein Name Darth Krayt dürfte dabei an das Ritual mit dem Krayt-Drachen anspielen, welchen er hier im zarten Alter von 15 eigenhändig tötet. Die rauen Charakterzüge eines Tusken wird er nie ganz ablegen.

An Spannung mangelt es diesem Comic nicht, die grafische Umsetzung ist jedoch leider nicht einheitlich. Der Einstieg ist noch sensationell. Die ersten Seiten zeichnen sich durch einen hochdetaillierten Zeichenstil aus, der die Charaktere aus interessanten Perspektiven gut in Szene setzt. Auch an der Koloration gibt es wenig auszusetzen. Die Farbverläufe sind weich, das Spiel von Licht und Schatten funktioniert, lediglich an Glanzeffekten mangelt es ein wenig.

Leider endet dieser Stil abrupt beim Szenenwechsel nach Coruscant. Der folgende Zeichenstil ist dermaßen schlicht und detailarm, dass die Charaktere kaum wiederzuerkennen sind. Auch die Koloration ist von da an um einiges einfacher. Statt weichen Verläufen gibt es deutliche Abstufungen. Immerhin reichen diese noch aus, um für eine halbwegs glaubwürdige Ausleuchtung der Bilder zu sorgen. Glanzeffekte gibt es keine und die Leuchteffekte sind sehr dezent. Etwas irritierend ist die rote Klinge von Sharad Hetts Lichtschwert, denn der ist nach wie vor ein Jedi und kein Sith.

Später wird der Zeichenstil wieder etwas besser, fällt aber noch einmal zurück. Wenigstens die finalen Kapitel sind dann in dem etwas besseren Stil durchgezogen, der alles in allem akzeptabel ist. Ansonsten gilt hier das Motto: Zu viele Köche verderben den Brei. Oder in dem Fall zu viele Zeichner den Comic. Besonders unangenehm fällt bei den ständigen Stilbrüchen das Fernglas von Aurra Sing auf, welches permanent seine Form verändert. Oder hält sie es auf einigen Bilder etwa falsch herum?

Da es sich hier um eine einzige Geschichte handelt, können die Stile leider nicht einzeln bewertet werden, zumal sie teils sogar mitten in den Kapiteln wechseln. Das senkt natürlich den Gesamtdurchschnitt, was schade ist. Der Einstieg ist hervorragend, aber dann folgt ein Totalabsturz, der u. a. Yoda wie einen Gremlin aussehen lässt.

Fazit zu Der Outlander

Die Story ist durchgehend spannend, was mitunter daran liegt, dass sie aus der Feder eines Autors stammt. Es wäre wünschenswert gewesen, dies würde auch auf die Zeichnungen zutreffen, wobei der erste Stil mit Abstand der Beste ist. Erschienen ist Der Outlander u. a. als halbwegs hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 93 in der Star Wars Comic-Kollektion. Das Problem der Papierschnitzel hält sich zwar in Grenzen, einzelne Seiten hat es jedoch derart übel erwischt, dass die Ränder wie ein Streuselkuchen aussehen. Zudem sind einige Seiten zerknittert.

Info

Autor: Timothy Truman
Zeichner: Tom Raney, Rod Pereira, Rick Leonardi & Al Rio
Farben: Steve Dutro & Michael Taylor
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

warpshop

Lust, unser Team zu unterstützen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.

Warpskala

Warpskala
8 10 0 1
  • Story
    10/10
  • Zeichenstil
    7/10
  • Koloration
    7/10
8/10
Total Score

Kommentar verfassen