In 1000 Schnitte grassiert der Wahnsinn.
Drastische Enden
Killgrave (David Tennant) flieht und kann mit seinen Kräften die Anwältin Jeri Hogarth (Carrie-Anne Moss) überzeugen, ihn mitzunehmen. Er will zu einem Arzt, was sie am Ende für ihre Zwecke interpretiert, indem sie mit ihm zu ihrer Ex fährt. Sie hofft, dass er ihre noch nicht geschiedene Frau mit seinen Fähigkeiten überreden kann, die Scheidungspapiere zu unterzeichnen. Doch der Plan geht nach hinten los.
Jessica Jones (Krysten Ritter) indes will ihren einstigen Peiniger fangen. Sie geht davon aus, dass ihre Immunität ihr einen Vorteil verschafft. Trotzdem lässt sie es zu, dass Killgraves Vater aus ihrem Blut ein Gegenmittel gegen die Kräfte seines Sohnes entwickelt. Gleichzeitig holt sie allerdings die Vergangenheit ein.
Mit 1000 Schnitte werden viele Subplots der Serie zu einem eindeutigen Ende gebracht. Und das auf eine äußerst drastische Art und Weise. Zusätzlich werden andere Nebenhandlungen weiterentwickelt, wobei nicht alle von der Entwicklung her gefallen.
Wie man Dinge halt so sieht
Was man in dieser Folge sieht, ist, wie Killgrave verzweifelt versucht, wieder die Kontrolle über die Situation zu bekommen. Denn nur, weil er frei ist, heißt das noch lange nicht, dass er wieder tun und lassen kann, was er möchte. Dabei zeigt sich auch, dass er nicht verstehen kann, wieso Jessica Jones gegen ihn ist.
Das führt zu einer längeren Szene in 1000 Schnitte. In der man eben sieht, wie unterschiedlich seine und ihre Perspektiven sind. Während er meint, alles Mögliche getan zu haben, damit es ihr gut geht und ihr mit dem Kauf und der Renovierung ihres Elternhauses eine Freude gemacht hat, ist ihre Meinung selbstverständlich anders. Sie erinnert sich natürlich nur zu gut an die Schattenseiten seiner „Aufmerksamkeit“. Daran, wie er sie und andere nach Belieben manipuliert und kommandiert hat.
Und noch etwas zeigt diese Folge: Nämlich dass das Verhalten der Titelheldin Konsequenzen hat. In diesem Fall trifft es ihre Nachbarin, deren Bruder von Killgrave ermordet wurde. Etwas, was sie nicht weiß, weil Jessica Jones es ihr verheimlich hat, und was die Detektivin jetzt wie ein Bumerang einholt und erhebliche Folge mit sich bringt. Dadurch zeigt sich einmal mehr, dass die Hauptprotagonistin der Serie keine glänzende Heroin ist, sondern ebenfalls ihre Schattenseiten hat.
Es fließt in Strömen
1000 Schnitte ist dabei für „Jessica Jones“-Verhältnisse eine besonders blutige und brutale Folge. Das Blut fließt hier teilweise in Strömen. Und man kann davon ausgehen, dass, wann immer es zu sehen ist, ein Subplot eine erheblich dramatische Wendung erfahren hat.
Gleich zwei von diesen Nebenhandlungen gehen in dieser Episode zu Ende. Bei beiden handelt es sich um Plots, die einen schon von Anfang an auf die eine oder andere Art begleitet haben. Und bei ihnen zeigt sich, was für Auswirkungen Killgraves Vorgehen haben kann, was für Konsequenzen für die Beteiligten, wenn auch meistens eher indirekt.
Exemplarisch sei der Subplot um Jeri Hogarth genannt. Die Anwältin war ja schon immer eine durchtriebene Frau, die nie uneigennützig gehandelt hat, sondern stets mit einem Gedanken im Hinterkopf, wie sie von einer Sache profitieren kann. So auch dieses Mal, als sie einerseits von Killgrave dazu gebracht wird, ihn zu einem Arzt zu fahren. Das aber gleichzeitig für ihre Zwecke interpretiert, indem sie ihre Ex-Frau ansteuert, in der Hoffnung, dass der Flüchtige diese davon überzeugen kann, die Scheidungspapiere zu unterzeichnen. Was schließlich allerdings zu den titelgebenden 1000 Schnitte(n) führt, als er der ehemaligen Geliebten der Rechtsanwältin befiehlt, jener eben die Verletzungen zu verpassen. Das könnte natürlich deren Tod bedeuten, wenn nicht ihre neue Geliebte zur Rettung kommt. Trotzdem stirbt am Ende jemand auf eine besonders drastische Weise, was alle Beteiligten in eine Art Schock versetzt.
Ein merkwürdiges Verhalten
Überwiegend ist dies erneut eine großartige Folge. Allerdings gibt es eine Entwicklung, die nicht so gut geworden ist. Will Simpson taucht nach den Ereignissen aus Die Strafecke wieder auf und verhält sich komplett untypisch. Es wird angedeutet, dass dies der Einfluß der experimentellen Medikamente ist, die ihm in jener Folge verpasst wurden. Doch sein Verhalten kommt wie aus dem Nichts und wird nicht entsprechend aufgebaut. Noch schlimmer ist, dass man den Eindruck hat, dass das nur geschieht, damit die Serie noch ein paar Episoden länger gezogen werden kann. Dementsprechend unnötig und unlogisch wirken die Geschehnisse, in die er involviert ist.
1000 Schnitte kann das hohe Niveau der vorherigen Folgen nicht halten, was schade ist.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Jede Menge Subplots werden beendet
- Jeri Hogarth mal wieder eigennützig unterwegs
- Ende der Folge
Negativ
- Will Simpsons Subplot
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