Genetisch verbesserte Menschen stehlen einen klingonischen Bird of Prey und töten die Crew. Archer soll diese mit Hilfe deren „Vaters“ Arik Soong verfolgen. Jedoch verfolgt Arik Soong eigenen Pläne und bringt die Crew der Enterprise in Gefahr. T’Pol wird als Sklavin verkauft…
Muskeln, Andorianer & Augments – Trek trifft Space-Oper
Mit Borderland (Grenzland) startet Enterprise in eine kleine, feine Trilogie innerhalb der vierten Staffel, die sich endlich einem Thema widmet, das seit The Original Series durch die Franchise wabert: den genetisch aufgemotzten Supersoldaten, den sogenannten Augments – bekannt durch keinen Geringeren als Khan Noonien Singh.
Doch bevor hier jemand nach dem Wrath of Khan-Soundtrack sucht: Diese Story kommt mit ihrem ganz eigenen Ton – düster, actionreich und mit einem der ungewöhnlichsten Gaststars in der Geschichte von Star Trek. Ladies and Gentlemen: Brent Spiner ist zurück. Aber nicht als Data.
Der Vater aller Probleme
Die Föderation hat ein neues Problem: Eine Bande von genetisch aufgewerteten Supermenschen (den Augments) greift klingonische Schiffe an – und riskiert damit nichts Geringeres als einen interstellaren Krieg.
Was tut man also, wenn genetische Übermenschen Amok laufen? Richtig: Man holt den verrückten Wissenschaftler aus dem Knast, der sie erschaffen hat.
Tadaaa: Dr. Arik Soong (Brent Spiner), ein brillanter, aber moralisch flexibler Genforscher, sitzt in einer Hochsicherheitszelle und darf jetzt mit Captain Archer (Scott Bakula) auf Schnitzeljagd durchs Grenzgebiet gehen. Soong ist so etwas wie ein umgedrehter Hannibal Lecter: charmant, witzig, unberechenbar – und potenziell gefährlich.
Trivia: Brent Spiner hatte ursprünglich gezögert, nach TNG noch mal ins Trek-Universum zurückzukehren – sagte aber wegen der spannenden Idee zu, Datas „Vorfahren“ zu spielen.
Willkommen in der galaktischen Mos Eisley
Die Reise führt die Enterprise tief ins titelgebende Borderland – eine Region, in der das Gesetz Pause macht, Orioner Sklaven handeln, und das Imperium bestenfalls Gerücht ist.
Und zack, da sind sie auch schon mitten im Ärger: Die Crew gerät in einen Hinterhalt, T’Pol (Jolene Blalock) wird entführt und landet auf einem Orion-Sklavenmarkt.
Ja, richtig gelesen. Eine klassische Trek-Damsel-in-Distress-Situation, allerdings mit einem Augenzwinkern und einem Twist – T’Pol ist alles andere als wehrlos.
Auch Trip (Connor Trinneer) darf mal wieder zeigen, dass er nicht nur Warpkerne, sondern auch Rettungsaktionen kann.
Funfact: Der Orioner-Sklavenmarkt ist die erste Realbild-Darstellung der Orioner seit The Original Series – inklusive grüner Haut, Muskelbergen und offensivem Fanservice.
Familienaufstellung auf Augment-Art
Der emotionale Kern der Folge ist die Frage: Was passiert, wenn künstlich erzeugte „perfekte“ Menschen sich selbst überlassen werden?
Die Augments unter Malik (Alec Newman) halten sich für überlegen – und sehen Soong nur als Werkzeug. Doch der glaubt, er könne sie „erziehen“, ihre Brutalität zügeln und aus ihnen bessere Wesen machen.
Was wir sehen, ist ein faszinierendes Machtspiel zwischen Schöpfer und Schöpfung, zwischen Vision und Realität – und eine düstere Reflektion über Genetik, Arroganz und Verantwortung.
Soong: „Wir wollten bessere Menschen schaffen – und bekamen Monster. Aber vielleicht… war das auch unsere Schuld.“
Spiegel unserer Zeit
In Zeiten von Gentechnik, CRISPR und Designerbabys ist die Thematik brisanter denn je. Wo liegt die Grenze zwischen Fortschritt und Hybris? Wann wird Optimierung zur Bedrohung?
„Borderland“ stellt diese Fragen clever in den Raum – verpackt in eine unterhaltsame Mischung aus Space-Western, Actionthriller und moralischer Debatte.
Und Soong sagt mit einem schelmischen Grinsen: „Vielleicht waren wir einfach unserer Zeit voraus.“
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Brent Spiner als Arik Soong: charismatisch, witzig, gefährlich
- Endlich wieder Orioner – inklusive klassischem Look
- Spannender Auftakt einer dreiteiligen Story
- Starke visuelle Inszenierung und Sets
Negativ
- T’Pols Entführung wirkt etwas konstruiert
- Malik als Anführer der Augments bleibt (noch) klischeehaft
- Einige Crewmitglieder wie Hoshi bleiben wieder mal Statisten
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