Mit dieser Episode soll ein großes Mysterium der Trek-Historie endlich geklärt werden.
Ein großes Mysterium!
Doktor Phlox (John Billingsley) und Hoshi Sato (Linda Park) verbringen gerade etwas Zeit auf der Erde, als der denobulanische Arzt entführt wird. Seine Kidnapper arbeiten für die Klingonen, die aktuell eine existenzielle, medizinische Krise durchmachen. Und ausgerechnet Phlox soll ihnen dabei helfen, diese zu überstehen. Widerwillig macht er sich ans Werk.
Auf der Enterprise ist man besorgt und versucht deshalb, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um Phlox zurückzuholen. Doch Sektion 31 scheint etwas dagegen zu heben und manipuliert über Malcolm Reed (Dominic Keating) das Unternehmen. Derweil „Trip“ Tucker (Connor Trinneer) an Bord der Columbia mit seiner Art und Weise gleich mal einigen Leuten vor den Kopf stößt.
Im letzten Jahrtausend war es das große Mysterium in Star Trek überhaupt. Die Frage, wieso die Klingonen in der originalen Serie eine glatte Stirn hatten, aber dann ab The Motion Picture diese Stirnwülste trugen. Es wurde im Universum selbst lange Zeit nicht geklärt. Stattdessen hieß es in Immer die Last mit den Tribbles nur kurz, dass die Klingonen nicht darüber reden wollen, weil das ein Thema der Schande sei.
Faszinierend
Mit Die Heimsuchung sollte dann in Enterprise der Versuch gestartet werden, sich dieses heiklen Themas anzunehmen. Was auch perfekt in das Thema der vierten Season passte, die eben viele ähnliche Sachen behandelte, wie zum Beispiel, wie es überhaupt erst zu der Zusammenarbeit zwischen diesen vier so unterschiedlichen Völkern kam, aus denen später die Föderation entstand.
Das Gute ist, dass der Anfang der Antwort nicht erst auf eine spätere Episode verschoben wird. Stattdessen erfährt man, dass die Ursache für alles Übel ein Virus ist, dass das klingonische Imperium heimsucht. Und das eben jenes Virus durch Kontakt mit den von Song kreierten Augments verändert worden ist. Dabei wollten die Klingonen ursprünglich dadurch stärker werden, was dann nach hinten los ging.
Es ist eine faszinierende Erklärung, die auch perfekt zum aggressiven Verhalten der Klingonen passt. Da einige von denen die Niederlage gegen die Augments nicht überwunden haben, wollen sie stattdessen sie dazu nutzen, um stärker zu werden. Und als das nicht wie gehofft klappte, suchten sie Hilfe, in dem sie Phlox kidnappten.
Muss das sein?
Der Hauptplot der Serie macht durchaus Spaß. Vor allem, als man später noch mitkriegt, wie eine Gruppe von veränderten Klingonen die Enterprise überfallen und dort für Chaos sorgen. Dass Die Heimsuchung jedoch am Ende nicht komplett gefällt, liegt an den Nebenplots, die überwiegend nicht gelungen sind.
Das fängt bereits damit an, dass auf ein Mal Sektion 31 in diesen Plot involviert wird. Die Existenz jener Organisation zu jener Zeit ist sowieso schon problematisch. Aber dass sie hier noch in die Handlung um die veränderten Klingonen eingebaut werden, ist ehrlich gesagt unnötige Verkomplizierung der Sache. Falls diese Sektion nämlich, wie es angedeutet wird, ihre Finger in dieser Angelegenheit haben, kann man nur mit den Augen rollen. Einfach, weil es das nicht braucht. Der Plot um das klingonische Problem ist so schon spannend genug, da ist die Anwesenheit der Sektion völlig unnötig.
Vor allem, als dann auf ein Mal Malcolm Reed mit hineingezogen wird und die ganze Zeit nichts sagen darf oder will. Es ist einfach eine unnötige Charakterentwicklung, die es nicht braucht. Es wirkt fast so, als ob sich der Drehbuchautor nicht getraut hat, als einzige Quelle der Spannung die Frage nach dem Ursprung der klingonischen glatten Stirn zu nehmen.
Das ist… interessant
Auch der Plot um Trip Tuckers Zeit auf der Columbia wirkt wie ein Lückenfüller. Es ist zwar einerseits interessant zu sehen, wie er sich auf dem fremden Schiff versucht einzuleben. Aber andererseits ahnt man es schon, dass er über kurz oder lang wieder auf der Enterprise landen wird. Einfach, weil sein Nachfolger auf der Enterprise als jemand dargestellt wird, der die großen Schuhe seines Vorgängers nicht füllen kann.
Schon allein, und das ist einer der wenigen interessanten Nebenplots, weil er mit T’Pol in telepathischem Kontakt steht. Das ganze scheint ein unfreiwilliges Nebenprodukt von der Gedankenverschmelzung zu sein, die die Vulkanierin mit Hoshi Sato durchgeführt hat, damit diese sich besser an die Entführung von Phlox erinnern kann. Es ist der einzige äußerst vielversprechender Nebenplot, bei dem man wirklich gespannt ist, wie er sich weiterentwickeln wird.
Trotzdem ist dies ein nicht so gelungener Auftakt.
Infos
Drehbuch: Mike Sussman
Story: Manny Coto
Regie: Michael Grossman
Showrunner: Manny Coto
Lust, in unserem Team mitzumischen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.
Warpskala
Warpskala- Star Trek Enterprise – 091 – Die Heimsuchung - 27. September 2025
- Marvel Zombies – 1 – Episode 1 - 26. September 2025
- Nimue Alban – 12 – Der Kriegermönch (David Weber) - 26. September 2025