Die Enterprise entdeckt einen Schiffsbrüchigen mit Gedächtnisverlust, der sich besonders zu stark zu Dr. Beverly Crusher hingezogen fühlt.
Inhalt
Im Zeta Galis Cluster entdeckt die Enterprise ein abgestürztes Raumschiff. Dessen einziger Insasse ist schwer verletzt und hat sein Gedächtnis verloren. Da er sich nicht mal an seinen Namen erinnern kann nennt man ihn John Doe (Mark La Mura). Im Laufe seiner Genesung fühlt sich Dr. Crusher (Gates McFadden) immer stärker zu ihm hingezogen. Man entdeckt außerdem, dass John einige außergewöhnliche geistige Fähigkeiten besitzt und gleichsam eine seltsame Metamorphose mit ihm vorgeht. Nach einiger Zeit taucht ein fremdes Schiff auf, dessen Captain behauptet, John sei der Anführer einer Gruppe gefährlicher Aufrührer, der unbedingt zu Strecke gebracht werden muss…
Rezension
Wer ist John? ist eine eher dialoglastige Folge, die einen für Star Trek recht ungewöhnlichen spirituellen Aspekt besitzt. Zunächst wird die Medizin des 24. Jahrhunderts auf eine recht ausführliche Weise dargestellt. Dr. Crusher nutzt ihr gesamtes Fachwissen und alle ihr zur Verfügung stehenden Apparate, um ihm zu helfen. Mit der Zeit hebt sich das anfangs distanzierte Verhältnis zwischen der Ärztin und ihrem Patienten immer weiter auf, weswegen sie gewisse Gefühle für den überaus höflichen John entwickelt. Dieser wird in der Episode von Anfang an nicht als direkte Bedrohung charakterisiert, im Gegenteil hat er selbst Angst vor den Veränderungen, die sein Körper durchmacht. Leider fehlt es der Folge gerade dadurch ein wenig an Spannung obwohl sie sich redlich bemüht das Mysterium um John für den Zuschauer so interessant wie möglich zu machen. Doch fehlt es ihr dabei schon etwas an Logik. Vor allem wirken Johns Fähigkeiten doch recht übertrieben: Er kann Verletzte nur durch Handauflegen heilen, eine Person nur durch Willenskraft von einem Raumschiff auf ein anderes beamen und kuriert Geordi von seiner Schüchternheit im Umgang mit Frauen indem er ihm eine Energieentladung verpasst. Und das er sich am Ende von einem Augenblick zum nächsten in ein körperloses Energiewesen verwandelt ist wirklich schwer zu schlucken.
Doch wie bereits erwähnt hat Wer ist John? nun mal eine gewisse spirituelle Komponente, weswegen nicht einmal versucht wird für Johns Mutationen eine glaubwürdige wissenschaftliche Erklärung zu geben. Man kann stattdessen sagen, dass er beinahe fast schon so etwas wie ein übernatürliches Wesen ist, wofür auch spricht, dass sein schlussendlicher Evolutionssprung sehr plötzlich geschieht, was so ziemlich allen Fakten über den Verlauf der natürlichen Evolution widerspricht. Doch wie Captain Picard ja am Ende so treffend bemerkt ist es ja die Mission der Enterprise gänzlich neue Lebensformen zu entdecken und John ist ganz zweifellos eine höchst ungewöhnliche neue Form des Lebens, eine deren Entstehung sich rationalen Erklärungen entzieht.
Vom moralischen Standpunkt mutet es freilich etwas unverständlich an, warum die Zalkonianer als Antagonisten dargestellt werden, denn im Grunde ist ihre Angst vor John und allen anderen, die so sind wie er durchaus berechtigt. Seine Macht scheint praktisch grenzenlos und da sich kaum voraussehen lässt was er alles mit ihr anstellt, wäre es vielleicht besser gewesen wenn man die Zalkonianer in einem etwas faireren Licht gezeigt hätte. Die Folge ist ja ganz offensichtlich als Kritik an Fremdenfeindlichkeit angelegt, funktioniert so aber nicht so gut wie die vielen anderen Star Trek Episoden, die sich mit diesem Thema beschäftigen, was auch am bereits erwähnten Mangel an Spannung liegt.
Info
Transfigurations – Wer ist John?
Staffel 3 – Episode 25
Buch: Rene Echevarria
Regie: Tom Benko
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