Mit „Sturm auf den Himmel“ beendet David Mack die „Star Trek – Vanguard“-Reihe.

Star Trek Vanguard 8 Sturm auf den Himmel
© Cross Cult

Das Ende naht

Carol Marcus wird immer unzufriedener damit, wie die Föderation mit der Technologie der Shedai umgeht. Wiederholt streitet sie sich mit Ming Xiong über die Richtung, die die Forschungen nehmen und unter welchen immer rigideren Sicherheitsbestimmungen sie arbeiten muss. Dass durch die Untersuchungen dann auch noch ein Planet zerstört wird, beweist, wie gefährlich die Technik der Shedai ist. Dennoch sollen sie weiter daran arbeiten und überlegen, wie man sie waffentechnisch einsetzen kann.

Doch die Aktionen der Föderation bleiben nicht unbemerkt. Die Tholianer beobachten alles mit Argwohn. Und als sich herausstellt, dass das Sternenbündnis nicht vorhat, den Einsatz der Shedai-Technologie zu unterlassen, beschließen sie, aktiv zu werden. Mit einer Riesenflotte rücken sie gegen die Vanguard-Station vor. Der Untergang der Raumstation beginnt.

Es passt einfach: David Mack schrieb mit „Der Vorbote“ den Beginn der „Vanguard“-Reihe, jetzt verfasst er mit „Sturm auf den Himmel“ auch das Finale. Und er lässt sich nicht lumpen. Was er hier präsentiert ist atemberaubend, voller Details, Eastereggs, Verbeugungen vor der TOS-Ära und gleichzeitig das Präsentieren einer eigenen Story. Es ist das beste Werk des Autoren innerhalb dieser Romanserie.

Ist das wirklich die Föderation?

Mehr als ein Mal ertappt man sich dabei, dass man innehält und sich denkt, dass es nicht sein kann. Dass die Föderation nicht so kaltblütig den Mord eines lästigen Zeugen befiehlt. Dass das Sternenbündnis bewusst eine Technologie als Waffe einsetzen will, von der sie nahezu keine Ahnung hat und die bereits bewiesen hat, wie gefährlich sie sein kann. Dennoch passt die Darstellung zu den schlimmsten Momenten, wie man sie von den Fernsehserien und Kinofilmen her kennt und wie sie schon vorher in der „Vanguard“-Reihe präsentiert wurde.

Und so richtet sich der Fokus des Lesers auf die Figuren. Auf eine Carol Marcus, die mit der Situation spürbar unzufriedener wird, bis sie von der Arbeit abgezogen wird. Auf einen Ming Xiong, der ein Mal mehr beweist, dass ihm die Konsequenzen seines Tuns egal sind, solange er nur forschen kann. Oder von einem Doctor Fisher, der endlich seine Rentenpläne in die Tat umsetzt, nur um im letzten Augenblick einen Rückzieher zu machen.

Nicht jeder Charakter überlebt „Sturm auf den Himmel“. So manches Schicksal wird einem zu Herzen gehen, weil so manche lieb gewonnene Figur stirbt. So mancher Tod erscheint dabei sinnlos, weil vermeidbar. Doch genau das will David Mack auch erreichen: Er möchte dem Leser zeigen, dass einige Heldentaten früheres Unrecht nicht wieder gutmachen oder keinen Sinne ergeben, da die Konsequenz so oder so der Tod ist.

Eine schier unerträgliche Spannung

Erneut bietet der Autor für „Sturm auf den Himmel“ alles auf, was ihn auszeichnet. Man hat hier eine profunde Kenntnis von „Star Trek“, die er vor allem für Anspielungen auf die TOS-Ära nutzt. So weiß man jetzt, woher die Umbenennung von Ceti Alpha V in VI kommt. Seine Geschichte ist ein wahrer Nägelbeißer, weil er die Spannung langsam und unerbittlich aufbaut, bis es fast nicht mehr geht. Und er präsentiert ein Finale, das seinesgleichen sucht.

Gleichzeitig schafft er es auch, die Tholianer glaubwürdig darzustellen. Sie sind zwar die Gegenspieler. Doch ebenso werden ihre Aktionen nachvollziehbar begründet. David Mack gibt einen verdammt guten Grund, wieso sie die Raumstation angreifen.

„Sturm auf den Himmel“ ist ein Wechselbad der Gefühle. Ein spannender Roman, der ein würdiger Abschluss der „Star Trek – Vanguard“-Reihe ist. Übrigens gibt es im Anhang des Romans ein Interview von Christian Humberg mit allen beteiligten Autoren der Reihe.

Bewertung 15/15

Autor: David Mack
Titel: Star Trek – Vanguard 08: Sturm auf den Himmel
Teil/Band der Reihe: Star Trek – Vanguard 08
Originaltitel: Star Trek – Vanguard: Storming Heaven
Übersetzer: Stephanie Pannen
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 09/2012
Einband: Taschenbuch
Seiten: 409
ISBN: 978-3-86425-034-7
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Götz Piesbergen

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