Mit dieser Folge macht die merkwürdige Erzählweise der letzten Episoden endlich Sinn.
Endlich erhält mal was Sinn
Im Jahr 1794 nimmt Morpheus (Tom Sturridge) Kontakt zu Lady Joanna Constantine (Jenna Coleman) auf. Sie soll den gestohlenen Kopf seines Sohnes Orpheus zurückholen. Dieser befindet sich in den Händen der Französischen Revolution, so das es schwer sein dürfte, ihn zurückzukriegen.
In der Gegenwart besucht Dream gemeinsam mit seiner Schwester Delirium (Esmé Creed-Miles) das Refugium, wo sich um seinen Sohn gekümmert wird. Dieser ist erfreut darüber, dass sein Vater ihn nach all der Zeit besuchen kommt und zeigt ihnen den Weg zu ihrem Bruder Destruction (Barry Sloane). Der sie wiederum freundlich in Empfang nimmt, jedoch klar macht, dass er nicht zurückkehren möchte. Stattdessen verteilt er weise Worte und Geschenke, ehe er die Erde verlässt, um durch die Sterne zu wandeln.
Ein Kritikpunkt der letzten Episoden der zweiten The Sandman-Staffel war, dass immer wieder ausschweifend erzählte Nebenplots eingebaut wurden, die nicht so recht zur Haupthandlung passten. Sei es die Rückblende zur Aufführung eines Mittsommernachtstraum in Mehr Teufel, als die weite Hölle fasst. Oder die Erinnerung an das Schicksal von Dreams Sohn Orpheus in Der Gesang des Orpheus. Vor allem Letzteres erhält jetzt in Familienblut mehr Sinn.
Ein Wiedersehen mit einer Constantine
Auch wenn hier wieder eine Rückblende eingebaut wird. Dieses Mal ist jedoch eine Kurze, nicht so ausschweifend erzählte. In der es ebenfalls ein Wiedersehen mit der von Jenna Coleman dargestellten Lady Johanna Constantine, die man zuletzt in einer Rückblende in der Folge Das Rauschen ihrer Flügel gesehen hat. Es ist natürlich immer ein Vergnügen, eine Constantine zu sehen. Und das ist in dieser Episode nicht anders.
Man erlebt eine Frau, die sich bewusst ist, dass man sie wegen ihrer Erfahrungen und Tätigkeiten leicht als Hexe anklagen kann. Die sich davon jedoch nicht einschüchtern lässt, sondern die Aufträge, die sie erhält weiterhin erfüllt. So auch Dreams Mission, den Kopf seines Sohnes zu finden. Dabei zeigt sich, wie selbstbewusst sie auftreten kann und die indirekten Hinweise des Herren der Träume, der nicht direkt eingreifen kann, gut interpretiert.
Doch auch Orpheus ist eine Überraschung. Eigentlich hätte man gedacht, einen verzweifelten, verbitterten Kopf zu sehen. Er verhält sich allerdings erstaunlich normal. Er erkundigt sich nach seinem Vater und unterhält sich fröhlich mit Lady Constantine. Das Einzige, was auffällt, ist die Tatsache, dass er seinen Vater vermisst, da er ihn seit tausenden von Jahren nicht mehr gesehen hat.
Ein holpriges Wiedersehen
Nach diesem vergnüglichen Ausflug wird dann wieder in die Gegenwart umgeblendet. Wo man sieht, wie Vater und Sohn das erste Mal wiedertreffen. Und man merkt, wie sehr Dream nicht so recht weiß, wie er mit dem Kopf seines Sohns umgehen soll.
Nicht, dass es danach besser wird. Denn das Wiedersehen mit Destruction fällt ebenso anders aus, als gedacht und geplant. Ihr Bruder begrüßt sie zwar erfreut. Macht jedoch auch klar, dass er nicht daran denkt, zurückzukehren.
Interessant ist die Reaktion von Dream. Zu Beginn ist er noch der steife, sehr pflichtbewusste Herr der Träume, der indirekt Destruction auch vorwirft, seine Pflichten vernachlässigt zu haben. Doch dann taut er für seine Verhältnisse nach und nach auf. Er zeigt sich überrascht, als er sieht, dass sein Bruder eine Galerie errichtet hat – Wobei angedeutet wird, dass dies anscheinend eine Art innerer Zwang für die Endless ist – und er verabschiedet sich in Frieden von der Verkörperung der Zerstörung.
Ein schlimmes Schicksal droht
Zum Glück vermeidet es die Folge, dass Delirium hier zum fünften Rad am Wagen wird. Sie erhält genügend Szenen, um sich weiterzuentwickeln. Es wird klar, dass sie ihren Bruder vermisst, allerdings auch verstehen kann, wieso dieser seine eigenen Wege geht. Sie gibt die kleine Schwester, die ihren Bruder stark vermisst und sich darüber freut, als er ihr seinen Kameraden, den sprechenden Hund überlässt.
Info
Regie: Jamie Childs
Drehbuch: Jim Campolongo
Showrunner: Allan Heinberg
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