Ein Moment des Innehaltens führt zu vielen Charakterentwicklungen und Geschichten.
Ein Moment des Innehaltens
Geralt (Liam Hemsworth) und seine Reisegefährten gelangen an einen Fluss, den sie aktuell noch nicht überqueren können. Missmutig stimmt der Hexer zu, dass die Gruppe Halt macht und eine Pause einlegt. Sie wollen etwas kochen, um die Zeit zu überbrücken.
Als sie versuchen, aus ihren Vorräten etwas zu produzieren, erzählen sie sich gegenseitig Geschichte aus ihrer Vergangenheit. So erzählt Milva (Meng’er Zhang) von ihrer grausamen Kindheit, wo ihr Vater sie misshandelt hatte. Derweil der Vampir Regis (Laurence Fishburne) davon berichtet, wie er einst dem Blutdurst seiner Art abgeschworen hat.
Die Freude am Kochen ist nach den Ereignissen von Eine Überlebenspredigt ein Moment des Innehaltens. Der Gesamthandlungsfortschritt tritt mal ausnahmsweise nahezu komplett auf der Stelle und stattdessen nutzt die Serie diesen Augenblick, um auf einige Charaktere einzugehen. Darunter auch einige, die bislang nur bestenfalls Randfiguren waren und kaum Möglichkeiten erhielten, mal Profil zu entwickeln.
Verhältnismäßig experimentell
Das Besondere an dieser Episode ist, dass sie sogar verhältnismäßig experimentell geworden ist. Nicht jede Story wird nämlich wie eine Standardrückblende erzählt. Rittersporns Narration wird wie ein Musical präsentiert, während Regis Memoiren in Form eines Zeichentricks dargestellt werden. Das hat durchaus etwas und lässt diese Folge in der aktuellen Season hervorstechen.
Und in der Tat handelt sich hierbei um eine der stärksten Episoden, wenn nicht gar die stärkste der bisherigen Staffel. Einfach, weil hier vieles endlich mal stimmt und man auch das Gefühl hat, dass mit Die Freude am Kochen Liam Hemsworth jetzt endgültig in seiner Rolle als Geralt von Riva angekommen ist. Es gibt zwar noch ein, zwei Augenblicke, wo man wieder merkt, dass diese mit Henry Cavill in der Hauptrolle geschrieben worden ist. Doch ansonsten lassen sie den neuen Hexer-Darsteller mehr Raum seine Stärken auszuspielen. Und spätestens am Ende der Folge hat er unweigerlich sich seinen Platz erarbeitet.
Es ist wirklich ein interessanter Kontrast zwischen den jeweiligen Stories. Die von Rittersporn ist ein überkandidelt präsentierter Comedy Relief. Derweil die Story von Regis ein melancholisch gruseliger Rückblick ist. Während die Erinnerung von Milva ungeahnte Emotionen in einem auslösen.
Ein Ende deutet sich an
Zwischendurch werden auch die anderen Handlungen weiter verfolgt. Ciri und ihre Abenteuer bei den Ratten tauchen zwar dieses Mal nicht auf. Dafür wird allerdings am Ende der Plot des Konflikts zwischen den Zauberinnen und Vilgefortz massiv weiter vorangetrieben. Und am Anfang der Folge deutet sich an, dass auch Radovid hier mit involviert werden könnte? Man wird sehen, ob aus der Andeutung etwas wird.
Eigentlich ist dies eine solide Episode. Überwiegend gefallen die kleinen Rückblenden und der Kontrast zwischen der von Rittersporn und der von Regis ist gut gelungen. Allgemein ist die Präsenz von Laurence Fishburne ein Segen für die Reihe, weil er so etwas wie „Gravitas“ reinbringt, ohne jedoch die anderen Darsteller gegen die Wand zu spielen.
Es gibt nur eine einzige Story, die nicht so gut gelungen ist. Die letzten Episoden gab es Spannungen zwischen den beiden Zwergen Zoltan und Yarpen. In dieser Folge wird endlich erklärt, woran das lag, wieso die beiden sich so spinnefeind sind. Im Prinzip genommen sind es gute Gründe. Doch die Tatsache, dass die beiden sich anschließend einfach so wieder als Best Buddies in den Armen liegen, wirkt dann zu weit hergeholt.
Davon abgesehen ist dies eine Episode, die wirklich Spaß gemacht hat.
Inhalt
Buch: Alex García López
Regie: Tricia Brock
Showrunner: Matthew D’Ambrosio
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