In dieser Ausgabe tritt eine Mutter gegen den Tod persönlich an, um ihre Kinder zu retten.
Den Namen kennt man doch
Yko, kleinwüchsiger Bruder der Ariadne, ist zu Gast bei Dionysos. Er erzählt dem Gott die Geschichte seiner Schwester, was mit ihr geschehen hast, nachdem sie Theseus geholfen hat. Gebannt hängt ihm das Publikum an seinen Lippen.
Ariadne ist seitdem sie von dem Helden sitzen gelassen worden ist, Mutter geworden. Zwillinge sind es, zwei siebenjährige Brüder. Doch jetzt sind sie krank, liegen in einem tiefen Schlummer, aus dem sie nicht mehr aufwachen. Derweil der Tod nach ihnen verlangt. Denn sie wurden ihm einst versprochen.
Mit Ariadne liegt jetzt der dritte Band der Titans-Reihe vor. Im Mittelpunkt des Geschehens steht dieses Mal eine Frau, deren Namen einem bekannt vorkommen dürfte. Dieses Mal ist die Protagonistin keine Kriegerin und keine verrückte Attentäterin ist. Sondern eine Mutter und eine Zauberin.
Was für eine Frau
Das Szenario stammt dieses Mal von Olivier Peru geschrieben, der das bereits beim ersten Band ebenfalls getan hat. Das Storyboard wurde von Andrea Cuneo gemacht, der zuvor unter anderem zwei Bände der Magier-Reihe illustrierte. Die Zeichnungen an sich stammen von Umberto Giampá, über den allerdings nichts Näheres bekannt ist.
Wenn man die vorherigen Titans-Bände gelesen hat, dann hat man schon eine Ahnung vom groben Storyverlauf. Im Prinzip läuft es darauf hinaus, dass eine Frau von den griechischen Göttern in irgendeiner Art und Weise misshandelt worden ist, Rache nehmen will und dabei Unterstützung in Form eines Titanen findet. In dieser Ausgabe ist es sogar eine sehr prominente Frau.
Ariadne selbst kennt man vom Ariadne-Faden und der Theseus-Saga her. Sie wird in diesem Band als eine intelligente und selbstbewusste Frau beschrieben. Als eine, die ihre eigenen Geheimnisse hat und von dem Wunsch angetrieben wird, ihre Kinder zu retten. Weshalb sie sich sogar mit Hades selbst anlegt.
Einiges hinzuerfunden
Erzählt wird die Geschichte von Yko, ihrem Bruder, der auf Grund eines Familienfluchs kleinwüchsig geworden ist. Wer sich mit der griechischen Mythologie und der Saga um Theseus und Ariadne auskennt, der wird vermutlich mit der Stirn runzeln. Denn hatte in der antiken Sagenwelt sie zwar Geschwister. Aber der Name taucht in jenen Geschichten nicht auf.
Im Prinzip wird hier wieder, genau wie beim zweiten Band, vieles hinzuerfunden. Es gibt zwar hier und da Elemente, die zwar durchaus etwas mit der Vorlage zu tun haben. Doch handelt es sich dabei eben nur um Einzelteile, nicht um eine ganze Handlung.
Wenn es ein Problem an diesem Band gibt, dann ist es die Tatsache, dass er es nie wirklich schafft, einen in den Bann zu ziehen. Es existieren nette Ansätze, aber überwiegend hat man den Eindruck, dass die Handlung vor sich hin plätschert. Dass das Kreativteam den Spannungsbogen erst spät anzieht. Und es dabei komplett übertreibt.
Sympathieträger gesucht
Denn auf ein Mal wird aus der Magierin Ariadne eine Person, die schier übermächtig wirkt. Die mit ihren Fähigkeiten sogar übernatürliche Wesen kontrolliert. Zwar wird versucht, dieser Gabe eine Schwäche einzubauen, da sie von dem Titanen Hyperion abhängig ist. Aber so wirklich kann dies nicht überzeugen.
Auch fehlt es dem Band an Sympathieträgern. Ariadne selbst schafft es nicht, wie eine solche zu wirken. Yko ist zwar anwesend, trägt aber zur Handlung nicht viel bei. Und bei den restlichen Figuren darf man zwischen normalsterblichen Männern – alles Arschlöcher – und übernatürlichen Wesen – ebenfalls Arschlöcher – unterscheiden. Die Charakterisierungen dieser wirken dann auf Grund ihres Arschlochseins platt und so gehäuft langweilig.
Die Zeichnungen von Umberto Giampá fehlt das gewisse Etwas. Sie wirken standardisiert, so als ob hier jemand an einem generischen Superheldencomic das Zeichnen gelernt hat. Und das ist schade.
Der Band ist jetzt keine Katastrophe, wie Asia. Aber er an Iris kann er ebenfalls nicht ranreichen. Am Ende ist er Mittelmaß.
Info
Szenario: Olivier Peru
Storyboard: Andrea Cuneo
Zeichnungen: Umberto Giampá
Farbe: Arif Prianto
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
Lust, in unserem Team mitzumischen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.
Warpskala
Warpskala- 12 Monkeys (1995) - 29. Dezember 2025
- Titans – 03 – Ariadne - 29. Dezember 2025
- Tarzan – Am Mittelpunkt der Erde - 28. Dezember 2025

