Mit dieser Episode enttäuscht die Serie jede Menge Fantheorien. Allerdings auf eine gelungene Art und Weise.
Was für eine „schlimme“ Enttäuschung
Wednesday (Jenna Ortega) liegt im Koma und begegnet ihrem neuen Familiär. Es handelt sich um die verstorbene Direktorin Weems (Gwendoline Christie), die mit ihr über einige Ecken verwandt ist. Und es sichtlich genießt, der jüngsten Addams-Tochter auf die Nerven zu gehen. Die, als sie erwacht, immer wieder öffentlich mit ihrem neusten Quälgeist spricht, sehr zur Verwunderung aller anderen.
Doch hauptsächlich hat sie andere Probleme. Tyler ist auf freien Fuß und hat vor, sie und Enid umzubringen. Was natürlich Wednesday verhindern möchte. Und auf einen Tipp ihrer Musiklehrerin Capri (Billie Piper) hin, versucht sie ein Mittel zu finden, mit dem sie einen Hyde kontrollieren kann.
Die verhältnismäßig lange Wartezeit zwischen den einzelnen Teilen der zweiten Wednesday-Season sorgte dafür, dass die Fans der Reihe natürlich wild herumspekulierten. Es gab die verschiedensten Theorien, unter anderem, dass die Frau, die Wednesday am Ende des ersten Parts der Staffel befreite, niemand geringes als Ophelia sei, Morticias verschollene Schwester. Allerdings, ohne zu viel vorwegzunehmen, mit Leidiges Katz- und Mausspiel wurde diese und auch andere Fantheorien nachhaltig widerlegt.
Okay, was ist da eben passiert?
Denn wenn es eins gibt, was diese Folge auszeichnet, dann ist es die Tatsache, dass sie einen wiederholt überrascht. Immer wieder aufs Neue werden Wendungen und Enthüllungen eingebaut, die einem schier die Sprache verschlagen. Und vor allem beim Finale fragt man sich, was man da eben überhaupt gesehen hat? Weil das, was man hier erfährt, im Prinzip alles bisherige auf den Kopf stellt. Alles, von dem man bislang meinte, man wüsste, was geschah und geschieht, verliert von jetzt auf Gleich seine Gültigkeit.
Dabei ist dies eine Episode, die mit Überraschungen nicht eben geizt. Das fängt schon damit an, dass Wednesday im Koma liegt und auf einmal mitkriegt, dass Direktor Weems ihr neuer Schutzgeist ist. Die Begeisterung dafür ist eindeutig einseitiger Natur.
Und es setzt den Tonfall für den Rest der Folge. Dass nämlich Wednesday immer mehr mit Tatsachen konfrontiert wird, auf die sie wenig bis gar keinen Einfluss hat. Was man auch an Enid sieht, die ihrer Freundin knallhart sagt, dass ihre bisherige Art und Weise sie zu schützen, nicht mehr funktioniert. Und deshalb von alleine beschließt, die Nachtschatten zusammenzurufen, um Wednesday beim Kampf gegen Tyler zu helfen.
Man hält zu seinen Freunden, komme was wolle
Es tut gut, dass Enid so mehr Szenen erhält, in denen sie auftreten kann. Es zeigt sich einmal mehr, dass sie Wednesday trotz allem, was geschehen ist, trotz der Tatsache, dass sie sie zuletzt eher ignoriert hat, immer noch gerne hat. Und gleichzeitig persönlich auch bereit ist, mehr Verantwortung zu übernehmen. Diese Enid hat zwar immer noch etwas von der lebenslustigen Werwölfin der letzten Season. Aber dieses bisschen mehr Ernst sorgt dafür, dass es so wirkt, als ob sie erwachsener geworden ist.
Derweil man parallel sieht, wie Pugsley nach Schlurfi sucht. Und in bester Addams-Manier mal eben ignoriert, dass dieser bislang fleißig die Gehirne von Menschen gefressen hat. Gemeinsam mit seinem Vater Gomez sucht er ihn auf einer Feier des Dias los Muertes auf, wo es zu einer interessanten Begegnung kommt.
Interessant deshalb, weil Schlurfi inzwischen seine Intelligenz wiedergewonnen hat und Pugsley bittet, ihn gehen zu lassen. Was dieser zulässt. Wonach es zu einer folgenschweren Augenbegegnung zwischen dem Zombie und Gomez kommt.
Und auf einmal ist der Boden fort
Schon allein das zieht einem den Boden unter den Füßen weg. Und als ob dies nicht genug ist, kommt Gomez später zu Morticia und erzählt ihr, dass er den Zombie als einen gewissen Isaac wieder erkannt hat. Die ernste Miene, die er dabei aufsetzt, verspricht dabei nichts gutes.
Und dann ist da die finale Szene. In der sich Enid in ihre Werwolfsform verwandelt, obwohl es noch nicht Vollmond ist. Was sicherlich nicht normal ist.
Am Ende gibt es jede Menge Enthüllungen und neue Entwicklungen. Klar ist, dass das Thema Tyler durch die Ankunft seiner Mutter, die ebenfalls eine Hyde ist, deutlich komplexer geworden ist, als man es bislang für möglich gehalten hat. Es ist ein großartiger Auftakt zum zweiten Teil der zweiten Season!
Info
Regie: Angela Robinson
Drehbuch: Erika Vázquez & Siena Butterfield
Showrunner: Alfred Gough, Miles Millar
Lust, in unserem Team mitzumischen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.
Warpskala
Warpskala- Kriege und Drachen – 02 – Die Escadrille Lafayette - 8. September 2025
- The Sandman – 21 – Lang Lebe der König - 8. September 2025
- Wednesday – 13 – Leidiges Katz- und Mausspiel - 8. September 2025