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Werbung finanziert etliche Websites im Internet. Warum also nicht auch uns?

Ich habe gerade die  Jahresbuchhaltung gemacht und ich weiß, dass es dieses Jahr noch ein wenig teurer wird für uns. Da macht man sich schon Gedanken, wie man das alles bezahlen soll. Ja, das ist ein nerviges Thema, mich nervt es wahrscheinlich mehr als euch.

Ich habe es auf unserer Unterstützung-Seite schon grob gesagt. Diese Seite und alles, was damit zu tun hat, kostet Geld. So ist das einfach, wenn man einen gewissen Anspruch hat. Ich hätte auch einen Homepage-Baukasten nehmen und Conbesuche komplett weglassen und mir den Podcast sparen können.

Das würde die Kosten nicht auf Null setzen, aber doch ordentlich senken. Aber dann wäre es kein Magazin mehr, sondern einfach nur eine weitere Fansite mit Rezensionen von Büchern, Filmen & Serien. Das war nie mein Ziel, also hatte ich da auch keine Wahl.

Über die anderen Finanzierungsmöglichkeiten steht auf der verlinkten Seite bereits etwas. Hier geht es nur um Werbung.

Warum gibt es also keine Werbung auf Warp-Core.de?

So ganz stimmt das ja nun nicht. In älteren Artikeln ist der Amazon-Button noch enthalten, in neueren ist die Werbung für den Shop eingepflegt. Diesen können bereits Leute mit aktivem Ad-Blocker nicht sehen. Und genau da kommt einer der Punkte schon ins Spiel.

Ad-Blocker

Viele Menschen sind von Werbung im Internet genervt. Rund ein Viertel hatten im Jahr 2017 einen Ad-Blocker laufen. Diese muss man also aus den Gesamtklicks rausrechnen. Sieht man sich den Verlauf in dem Jahr an, könnten es 2020 schon locker 40% sein. Das ist zwar gemutmaßt, aber auch die 25% sind mir persönlich genug. Man muss also, um diese 25% aufzufangen, mehr Werbung auf der Seite haben.

Paywall, Ausnahmen, Videos

Es gibt auf manchen Seiten die Möglichkeit, monatlich einen bestimmten Betrag zu bezahlen, um keine Werbung zu haben oder man wird gebeten, eine Ausnahme für den Ad-Blocker hinzuzufügen oder man kann den Inhalt nach einem kurzen Video lesen. Gilt dann in der Regel bis zum nächsten Artikel, dann muss man erneut ein Video schauen. Zur Paywall steht wieder auf der oben verlinkten Seite etwas.

Ausnahmen und Videos finde ich als Zwang blöd. Ich möchte ja, dass unsere Artikel gelesen werden und ich bin mir sicher, dass es etliche Menschen gibt, die dann eben den Artikel lieber wegklicken. Wenn ich schon einen Ad-Blocker nutze, will ich ja auch, dass der läuft.

Kontrolle

Will man Werbung auf seiner Website machen, muss man sich entweder selbst um Kunden kümmern, was aufwendig ist (aber am meisten Geld bringt) und in der Regel pro Tausend Bannereinblendungen berechnet wird. Die Preise schwanken hier stark, im Schnitt sind 3 Euro pro Tausend gut. Hier hat man nicht nur den höchsten Ertrag, sondern auch die meiste Kontrolle. Wenn es mehr Bewerber gibt für einen Slot, erhöht man den Preis.

Weniger Kontrolle hat man, wenn ein Dienstleister dazwischengeschaltet wird, wie es z. B. Google anbietet. Hier hat man auch weniger Einnahmen, aber eben auch kaum Aufwand. Resultat ist dann aber häufig, dass man statt einem Bannerplatz mit 3 Euro pro Monat/1000 Einblendungen gleich drei zur Verfügung stellen muss.

Layout

Und das ist dann der absolut ausschlaggebende Punkt für mich. Werbung muss so platziert werden, dass sie auffällt. Lassen wir mal die ganzen Leute mit Ad-Blocker außen vor, sorgt Werbung einfach für ein Zerreißen des Artikels und eine große Ablenkung. Videowerbung, blinkende Banner, LayerAds, Popups – es ist heftig, was alles unsere Aufmerksamkeit will. Seht euch dazu einfach mal die Bilder in der Galerie an. Ich werfe das keiner Seite vor, so Geld zu generieren, denn die meisten Magazine, wie eben die Hamburger Morgenpost, leben davon.

Ich persönlich finde es einfach unschön. Mich nervt eigentlich schon unsere Eigenwerbung, aber damit kann ich leben. Wenn jetzt hier noch Banner rumspringen würden, die Kredite versprechen, blaue Pillen verkaufen oder Lotterien anbieten, dann fühlte es sich für mich so an, als würde ich mein Magazin dem schnöden Mammon opfern. Ich könnte mich wahrscheinlich mit ein oder zwei Bannern abfinden, von seriösen Firmen, die fest gemietet sind. Aber auch das wäre schon hart für mich.

Nach Klick bezahlt zu werden, würde in meinen Augen auch die Artikel irgendwann zu Clickbait werden lassen. Ich möchte aber hier keinen Boulevardjournalismus.

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Kennt ihr sicher alle. Es gibt Artikel, die führen irgendwo im Artikel durch einen unaussagekräftigen Link zu einem Online-Casion oder ähnlichem. Oder man hat sie unter dem Artikel als “Könnte Sie auch interessieren”. Dafür wird man in der Regel einmalig bezahlt, was auf den ersten Blick gut aussieht. Leider ist das nicht gut für die Suchmaschinenoptimierung – ein weiteres Kreuz, dem man sich als Webzine stellen muss. Und dann passen diese Artikel nicht zu einem Sci-Fi-Magazin.

Nein, ich bleib da lieber bei einem kleinen Shop und der Möglichkeit, uns bei Steady ein paar Euro zukommen zu lassen. Versteht mich bitte nicht falsch – ich beklage mich nicht und ich bettele nicht. Mir war es nur mal ein Bedürfnis zu erklären, warum wir keine Werbung haben.

Oder was meint ihr? Ist Werbung gar nicht so störend? Würdet ihr uns noch lesen, wenn es wie oben in der Bildergalerie aussehen würde? Würdet ihr hin und wieder vielleicht ein Werbevideo ansehen?

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Marco Golüke
2 Gedanken zu „[Kolumne] Werbung auf Warp-Core.de“
  1. Ich kenne ähnliche Seiten, die so voller Werbung sind, dass regelmäßig der Browser abstürzt oder man die Inhalte nicht mehr lesen kann. Deshalb finde ich es richtig gut, dass ihr keine Werbung auf eurer Seite habt. Aus den gleichen Gründen verzichte ich auch in meinem persönlichen Blog auf Werbung.

    Da fällt mir ein, dass ich eure Seite bei mir verlinken könnte, wenn das gewünscht ist.

  2. Aber gerne doch.
    Ja, das mit der Werbung ist wirklich auf manchen Seiten so schlimm, dass man auch gar nicht mehr weiß, was Werbung ist und was nicht. :-/

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