“Am Abgrund der Unendlichkeit” ist der neueste Roman von Bernd Perplies.
Zur Handlung
Die Milchstraße – zumindest das bekannte Gebiet – scheint einigermaßen friedlich geeint. Kleinere Konflikte gibt es, größere Kriege offenbar soweit nicht. Die verschiedenen Völker haben weitestgehend gelernt, auch trotz aller Unterschiede miteinander auszukommen. So findet man entsprechend auch meistens gemischte Besatzungen.
Eines dieser Schiffe ist der Bergungskreuzer unter Bendis Kahain. Moralisch nicht ganz einwandfrei, schaut er doch gerne weg, wenn seine Besatzung bei havarierten Schiffen entgegen aller Regeln etwas mopst. Er und seine Crew werden in Ereignisse verwickelt, die die Galaxis als Ganzes bedrohen.
Aus dem Abgrund zwischen den Galaxien kommt eine Gefahr und lässt sogar Sonnen erlöschen. Selbst die tapfere Polizeitruppe der Paladine scheint ohne Chance.
Gedanken zu “Am Abgrund der Unendlichkeit”
Einfach WOW. Bernd Perlies hat mit diesem Werk ein recht kurzes, dafür aber um so intensiveres Leseerlebnis im Gepäck. Ein lebendig wirkendes Universum. Die Galaxisvölker weitestgehend friedlich im Domenaion vereint. Weitestgehend, denn Störenfriede gibt es immer und überall.
Stärken und Schwächen
Mit nur wenigen Worten zaubert Bernd hier eine riesige Menge an Figuren und Völkern herbei. Und genau da, wo der Roman seine Stärken hat, offenbart er auch seine kleineren Schwächen. Denn wirklich Platz zum Kennenlernen der faszinierenden Geschöpfe bleibt kaum.
Ebenso wenig lernen wir wirklich etwas über die wichtigsten Protagonisten. Einerseits, weil es derer doch recht viele gibt. Andererseits, weil einfach viel zu viele Figuren durchs geistige Hirnkino-Bild laufen. So bleiben dann auch fast alle namentlich erwähnten Handlungsträger seltsam diffus, blass.
Auch fehlt mir ein klein wenig eine ausführlichere Beschreibung der verwendeten Technik. Wie groß sind die jeweiligen Raumschiffe? Welche Technik, speziell beim Hyperflug, nutzen sie? Wie sind Waffensysteme aufgebaut? Wie viel Besatzung hat welches Schiff?
Dieses kleine Manko wird aber aus meiner Sicht hervorragend durch eine schnelle und sehr spannende Handlung gut kompensiert. Auf 365 Seiten ein lebendiges Universum zu erschaffen, welches in sich glaubwürdig rüberkommt, gelingt nicht jedem Autor. Und dass es sich frisch, neu, unverbraucht anfühlt, schaffen noch weniger.
Bernd Perplies nutzt hier zudem einen genialen Trick. Sobald die Sprache auf eines der pflanzlichen Zwitterwesen kommt, wird dieses mit einer speziellen Sprache getan. So wird immer schnell klar, welcher Spezies Figur xy angehört und es hat etwas Exotisches an sich.
Empfehlung?
“Am Abgrund der Unendlichkeit” ist auf jeden Fall uneingeschränkt zu empfehlen. Echten Science-Fiction-Puristen mag es sicher zu diffus in seinen Beschreibungen der Gesellschaft, der Technik und anderem sein. Normalleser und Sci-Fi-Einsteiger werden hier jedoch extrem glücklich sein. Egal ob ebook, Taschenbuch oder das richtig ordentlich eingelesene Hörbuch. Genau deswegen habe ich auch – so weit es möglich war – in meinem kurzen Review auf Spoiler verzichtet. Man muss dieses Buch selber lesen.
PS: Und ich hoffe, Bernd Perplies wird das Universum des Domenaion ausbauen. Das Universum ist einfach zu gut gelungen, um nach nur 365 Seiten bereits auserzählt zu sein.
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