In diesem Weihnachts-Slasher mordet sich ein Robo-Santa durch eine amerikanische Kleinstadt
Wart Ihr auch alle schön abartig?
Tori (Riley Dandy) betreibt einen Plattenladen und wird am Heiligabend von ihrem Mitarbeiter Robbie (Sam Delich) überzeugt, nach Feierabend noch einen mit ihm trinken zu gehen. Aus der Sache entwickelt sich schnell ein One-Night-Stand, doch dieses nimmt kein gutes Ende. Im Spielwarenladen ist dem Santa-Roboter eine Sicherung durchgebrannt, die sein Kriegsprogramm startet. Als erstes tötet er die beiden Angestellten Jay (Jonah Ray) und Lahna (Dora Madison) mitten bei Sex. Danach schlachtet er die Nachbarsfamilie von Tori ab.
Nach dem Schäferstündchen sind Toris eigene Familie sowie Robbie dran und auch die zu Hilfe gerufene Polizei wird von dem axtmordenden Santa zur Strecke gebracht. Tori kann gerade noch mit einem Polizeiwagen entkommen, was ihre Story allerdings nicht glaubwürdiger macht. Der Sheriff (Jeff Daniel Phillips) nimmt sie erst einmal mit aufs Revier, wo sie zurechtgewiesen wird, bis der durchgeknallte Santa wieder auftaucht und es zum großen Showdown kommt.
Alle Slasher-Klischees erfüllt!
Christmas Bloody Christmas steht in einer langen Tradition von Weihnachts-Slashern, angefangen bei Stille Nacht – Horror Nacht (1984) bis hin zu Violent Night (2022). Tatsächlich wollten die Produzenten zunächst ein Remake von Stille Nacht – Horror Nacht, doch Regisseur Joe Begos stand der Sinn nach etwas Eigenem. So ganz ist ihm das nicht gelungen, denn herausgekommen ist eine Mischung aus besagtem Holiday-Slasher und Terminator (1984). Okay, einen mordenden Roboter-Santa gab es zwar in der Form noch nicht, aber der Film bedient dennoch so ziemliche alle Slasher-Klischees.
Zunächst einmal wäre da der Killer, der immer wieder aufsteht, egal wie oft man ihn umnietet. Im Gegensatz zu Jason Voorhees oder Michael Myers geschieht dies aber nicht auf wundersame Weise, da der Killer eine Maschine vom Schlage eines T-800 ist. Wobei es schon eine sagenhaft beknackte Idee ist, einen ausgemusterten Militär-Kampfroboter als Weihnachtsmann auf den Markt zu bringen. Natürlich ohne vorher die Tötungssoftware zu löschen. Was kann da schon schiefgehen? Na, so ziemlich alles! Zumal dieses Modell offenbar nicht mal eine Freund-Feind-Erkennung hat, sondern einfach auf alles losgeht, was lebt, um diesen Umstand zu ändern.
Bei der Wahl der Opfer werden ebenfalls sämtliche Klischees abgearbeitet. Zunächst sind alle dran, die Sex haben. Allerdings wartet Robo-Santa beim ersten Paar nicht ab, bis dieses fertig ist, sondern spaltet den Typen wie ein Stück Feuerholz, während er noch drin steckt. Tori ist am Ende die Einzige, die Sex hat und überlebt. Weniger Glück hat ein herbei gerufener Polizist, dessen Ermordung ebenfalls ein gängiges Horrorfilm-Klischee darstellt. Bis zum Ende pflastern noch mehr Leichen den Weg des Weihnachtsmannes und am Ende bleibt offen, ob er wirklich besiegt ist.
Vom Feste das Beste
Ist Christmas Bloody Christmas deswegen eine billige Kopie? Nicht ganz. Betrachtet man den Film als weihnachtliche Parodie auf das Slasher-Genre, funktioniert er durchaus ganz gut. Zumal Tori und Robbie totale Nerds sind, die sich unter anderem über Filmklassiker unterhalten. Ein weiteres Thema ist ihr Musikgeschmack, der von Metal bis Grunge reicht. Die ausgewählten Stücke sind dem brutalen Geschlachte zwar durchaus angemessen, allerdings auch nervtötend. Der eigene Filmscore von Steve Moore, der mehr in die elektronische Richtung geht, ist dagegen überaus gelungen und einer der positivsten Aspekte des Streifens.
Die Optik trägt ebenfalls viel zur Atmosphäre bei. Es wird mit sehr intensiven Farben gearbeitet, sei es bei der Weihnachtsbeleuchtung oder den grün-leuchtenden Augen des Robo-Santas. Letztere stehen in krassem Kontrast zu seiner roten Kleidung, die durch eine häufig rote Ausleuchtung noch einmal um einiges bedrohlicher wirkt. Von den üblicherweise düsteren Slashern, in denen die Nächte finster sind, hebt sich Christmas Bloody Christmas damit deutlich ab.

Der Cast ist weitgehend frisch und unverbraucht, wobei Riley Dandy zugeben musste, dass sie die meisten Filme, über die sie im Film redet, gar nicht gesehen hat. Der Einzige, der tatsächlich schon einige Horror-Erfahrung mitbringt, ist Sheriff-Darsteller Jeff Daniel Phillips, der u. a. eine kleinere Rolle in Halloween II (2009) hatte. Außerdem spielte er in vier Episoden der Serie Westworld (2016) mit, in der es ebenfalls um mordende Androiden geht.
Fazit zu Christmas Bloody Christmas: Spaltet Charaktere und Publikum
Wer sich mit Slasher-Klischees auskennt, wird diesen Film sehr vorhersehbar finden. Nimmt man gerade das jedoch mit etwas Humor, macht Christmas Bloody Christmas dennoch Spaß. Okay, einige Splatter-Effekte sind schon arg drastisch, zumal der Killer-Santa nicht einmal vor Kindern Halt macht. Die farbenfrohe Optik und der überwiegend coole Soundtrack entschädigen dafür. Für Sammler ist der Film als Mediabook erschienen, dessen Booklet ein ausführliches Interview mit dem Regisseur enthält.
Info
Drehbuch & Regie: Joe Begos
Musik: Steve Moore
Kamera: Brian Sowell
Schnitt: Josh Ethier
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