The Terminator war der Grundstein für die Karrieren vieler Beteiligter.
Ein produktiver Fiebertraum
Als Terminator 1984 in die Kinos kam, waren die Vorerwartungen eher gering. Man ging davon aus, dass der Kinofilm nur bedingt ein Erfolg werden würde. Doch das Ergebnis war anders als erwartet: Er wurde ein Riesenerfolg und bildete für viele der Beteiligten den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere.
Am Anfang stand jedoch ein Fiebertraum, den Regisseur James Cameron beim Kinorelease seines ersten Werkes Piranha 2 – Fliegende Killer hatte. Er träumte von einem metallenen Torso, der Küchenmesser hielt und sich von einer Explosion wegzog. Davon inspiriert schrieb der Filmemacher einen Slasher-Film, von dem allerdings sein Agent nicht überzeugt war, sodass er ihm stattdessen riet, an etwas anderem zu arbeiten. Woraufhin sich die Wege der beiden trennten.
Danach kehrte James Cameron in die USA zurück und lebte eine Zeitlang bei dem SciFi-Autor Randall Frakes, um einen Draft für Terminator zu verfassen. Dabei ließ er sich sowohl von der 1960er Fantasyfernsehserie The Outer Limits inspirieren, wie auch von zeitgenössischen Werke wie Mad Max 2. Um seinen Entwurf zu einem fertigen Skript umzuwandeln, heuerte er seinen Freund Bill Wisher an, dem er die Szenen mit Sarah Connor und dem Police Department zum Schreiben gab. Frakes und Wisher sollten später gemeinsam die Romanadaption des Films verfassen.
Ideen besser aufbewahren
Ursprünglich sah das Skript vor, das zwei Terminatoren in die Vergangenheit geschickt werden sollten, einer davon aus flüssigem Metall. Da James Cameron allerdings nicht das Gefühl hatte, dass die damalige Technologie in der Lage sei, den flüssigen Terminator dazustellen, strich er die Idee vorerst. Er griff sie dann schließlich für die Fortsetzung T2 wieder auf.
Die Rechte an Terminator sollten schließlich für einen Dollar an Gale Anne Hurd verkauft werden. Dies geschah mit dem Versprechen, dass die den Film produzieren würde, wenn James Cameron selbst Regie führen würde. Die Produzentin schlug noch einige Veränderungen am Skript vor und nahm sich dafür eine Nennung als Drehbuchautor in den Credits, wobei der Regisseur meinte, dass sie nicht wirklich an dem Drehbuch mitgeschrieben hatte.
Schließlich stimmte Orion Pictures zu, den Film zu vertreiben, wenn Cameron woanders die finanzielle Unterstützung kriegen würde. Die kriegte der Regisseur, als er John Daly, den Präsidenten und Vorsitzenden der Hemdale Film Corporation überzeugen konnte, das Skript anzunehmen und zu finanzieren. Das gelang ihm nicht zuletzt dank der Unterstützung seines Freunds Lance Henriksen. Ursprünglich sollte der Film ein Budget von 4 Millionen US-Dollar erhalten, doch das wurde später auf 6,5 Millionen US-Dollar erhöht.
Ein gemachter Killer
Das Interessante an Terminator war, dass die heute so großen Stars nicht von Anfang an gesetzt waren. So schwebte James Cameron für die Rolle des Kyle Reese ein Schauspieler vor, dessen Popularität in Hollywood gerade im Steigen begriffen war und der gleichzeitig auch noch international Leute ansprechen sollte. Als ihm Arnold Schwarzenegger für die Rolle empfohlen wurde, war der Regisseur zu Beginn nicht sonderlich überzeugt. Jedoch hatte er Probleme, die Titelfigur zu besetzen, da sowohl Sylvester Stallone wie auch Mel Gibson abgesagt hatten. Und der vom Studio empfohlene OJ Simpson war in den Augen des Filmemachers kein Killer.
Doch nachdem er Schwarzenegger getroffen hatte, änderte sich die Meinung des Regisseur. Er meinte, dass dieser zwar nicht den Helden spielen würde, aber für die Rolle des Terminators sei er wie gemacht.
Womit offen blieb, wer dann stattdessen die Heldenrolle in Terminator übernehmen sollte. Es waren viele Namen dafür im Gespräch, wie zum Beispiel Christopher Reeve, Bruce Springsteen oder Tommy Lee Jones. Doch am Ende fiel die Wahl auf Michael Biehn, der ursprünglich von dem Film überhaupt nicht angetan war und ihn sogar als lächerlich abtat. Allerdings änderte er nach einem Treffen mit James Cameron seine Meinung.
Ein guter Änderungswunsch
Womit nur noch die Frage nach der weibliche Hauptdarstellerin offen war. Auch hier waren mehrere Schauspielerinnen im Rennen, darunter unter anderem Jennifer Jason Leigh und Lisa Langlois. Am Ende fiel die Wahl auf Linda Hamilton, die zu jener Zeit gerade Kinder des Zorns fertig gedreht hatte.
Der Rest des Casts setzte sich aus Paul Winfield, Lance Henriksen – dessen Rolle aus Dank für seine Mithilfe bei der Entstehung des Films extra erschaffen wurde –, Bess Motta, Rick Rossovich und Earl Boen zusammen. Bill Paxton und Brian Thompson hatten Gastauftritte als Punks, die vom Terminator erledigt wurden, derweil Marianne Muellerleile eine der Sarah Connors wurde, die von der zeitreisenden Maschine getötet wurden.
Die Filmarbeiten verliefen komplikationslos. Orion Studios hatte nur zwei Änderungsvorschläge: zum einen die Hinzufügung eines Hundeandroidens für Kyle Reese und zum anderen, die Liebesbeziehung zwischen Sarah Connor und Kyle Reese zu verstärken. Ersteres lehnte James Cameron ab, Letzteres machte er hingegen.
Gekommen, um zu retten oder zu töten
Ein kybernetischer Mensch und ein Mann aus einem apokalyptischen 2029 reisen durch die Zeit ins Los Angeles des Jahres 1984. Ihr Ziel ist es, eine gewisse Sarah Connor zu finden, die die Mutter des Widerstandskämpfers John Connor sein wird, der in der Zukunft gegen Skynet kämpft. Der kybernetische Mensch wird Terminator genannt und soll sie töten. Der Mann ist Kyle Reese und wurde von John persönlich ausgewählt, seine Mutter zu schützen.
Sarah Connor weiß von alldem nichts. Sie ist eine Bedienung in einem Restaurant, die ein normales Leben führt. Bis beide sie finden und versuchen, ihre jeweilige Mission durchzuführen.
Plagiat oder nicht?
Wie bereits eingangs geschrieben, waren die Erwartungshaltungen an den Erfolg von Terminator eher gering. Dass er am Ende dann 78,3 Millionen US Dollar einspielte, war eine Sensation. Die allerdings, wenn man sich näher mit dem Film beschäftigt, vielleicht doch nicht so überraschend war.
Denn der Kinofilm war und ist spannend und unterhaltsam. Er mag zwar heute etwas im Schatten seines erfolgreicheren und bekannteren Nachfolgers T2 stehen, doch kann der erste Teil auf ganzer Linie überzeugen.
Überzeugt wurde auch der berühmte SciFi-Autor Harlan Ellison. Nämlich davon, dass der Film auf einer seiner Kurzgeschichten basierte, die ebenso in eine Episode von The Outer Limits namens Soldier verfilmt wurde. Weshalb der als streitbar bekannte Schriftsteller mit einer Schadensersatzklage drohte. Orion Pictures konnte die Klage 1986 außergerichtlich beilegen und zahlte Ellison eine unbekannte Summe, ebenso wie es in späteren Vorführungen eine Nennung in den Credits hinzufügte. Regisseur James Cameron war mit der Entscheidung allerdings nicht einverstanden und musste von Orion erst zur Zustimmungen gezwungen werden.
Terminator lebt von den Gegensätzen, die sich zwischen den Figuren auftun. Dort der massive, muskulöse und emotionslose Terminator, der zielstrebig und ohne Rücksicht auf Verluste sein Ziel verfolgt. Hier der menschliche Kyle Reese, aus Fleisch und Blut, mit einem normalen Körperbau, der versucht, zivile Opfer zu vermeiden. Und die einzige Gemeinsamkeit in der Gegenwart ist ihre Suche nach Sarah Connor.
Mit den Erwartungen gespielt
Bei ihr spielt der Kinofilm auch ein wenig mit den Erwartungen des Zuschauers. Den ganzen Film über wird sie als die „Jungfrau in Nöten“ aufgebaut, als eine Person, die auf Grund ihrer Natur als Mutter des „Heilands“ geschützt werden muss. Immer wieder gerät sie in Gefahr und muss Grausames miterleben. Wie etwa, dass die Polizisten, die sie beschützen wollen, vom Terminator in einem Massaker niedergeschossen werden, ohne dass sie auch nur das Geringste dagegen tun können. Nur um dann bei der finalen Schlacht alleine zu stehen und so zu einer ungeahnten Stärke zu finden. Eine Stärke die, so wird am Ende angedeutet, ebenfalls an ihren Sohn weitergeben wird.
Selbstverständlich verlieben sie und Kyle Reese sich ineinander. Doch hat man den Eindruck, dass diese Liebesbeziehung unterschiedliche Ursachen hat. Sie verliebt sich in ihn, weil er sie gerettet hat, während es bei ihm die Tatsache ist, dass er sie als Mutter der Person ansieht, die ihm Befehle erteilt hat. Auf Grund der Situation und dem Druck der Verfolgung durch den Terminator entsteht diese Beziehung, der natürlich ein tragisches Ende bevorsteht.
In jedem Fall werden die beiden durch sehr gute Schauspieler zum Leben erweckt. Michael Biehns Kyle Reese ist jemand, der sich durch seine Traumata nicht aufhalten lässt. Derweil Linda Hamiltons Sarah Connor sich im Laufe des Films als eine wahre Wundertüte entpuppt und irgendwann überlebt, nicht weil sie von anderen beschützt wird, sondern weil sie in sich ungeahnte Stärke findet.
Unaufhaltsam gut
Doch das Highlight ist natürlich Arnold Schwarzenegger als der titelgebende Terminator. Die Tatsache, dass er die ganze Zeit ohne eine Mine zu verziehen durch die Gegend läuft, in Kombination mit seiner allgemeinen Unaufhaltsamkeit und der Wortkargheit, lässt ihn gruselig wirken. Was dann auch durch die Szenen verstärkt wird, in dem ihm die Augenbrauen fehlen, wodurch er noch unmenschlicher wirkt, noch gruseliger. Kein Wunder also, dass er durch diesen Film zu Weltruhm fand, hinterlässt er doch einen bleibenden Eindruck.
Was auch für viele Momente des Films gilt. Seien es die Erinnerungen von Kyle Reese an die düstere Zukunft, als etwa Terminatoren ein Versteck des Widerstands angreifen und ein Massaker anrichten. Oder als Arnold Schwarzeneggers Terminator in dem Polizeidezernat, in dem Sarah Connor sich aufhält, gnadenlos die Polizisten niedermetzelt, was den Eindruck einer seelenlosen Killermaschine nur noch verstärkt.
Auch der Score von Brad Fiedel muss genannt werden. Ursprünglich hatte James Cameron bei dem Komponisten Bedenken, weil dieser bislang nur fürs Fernsehen Musik kreierte. Doch der Musiker konnte ihn eines Besseren belehren und so das legendäre Terminator-Theme erschaffen, welches im Laufe des Films immer wieder neu interpretiert wird. Und zwar nicht nur auf synthetische Weise, sondern ebenso mit klassischen Musikinstrumenten, was dann aber immer noch unverkennbar ist.
Ein Meisterwerk
Dass Terminator spannend und exzellent inszeniert worden ist, muss niemandem erzählt werden. Der Film unterhält auf ganzer Linie. Das Einzige, was einen stört, sind die Special Effects, die teilweise sehr schlecht gealtert sind. Seien es die Szenen, in denen man deutlich sieht, dass Arnold Schwarzenegger eine Maske trägt, um die Verletzungen seiner Figur zu zeigen. Oder die Stopmotionszene, in denen der Terminator sich in seiner natürlichen Form bewegt. Hier macht sich der Zahn der Zeit bemerkbar, da sie heutzutage einfach nicht mehr ansehnlich oder glaubwürdig wirken.
Trotzdem ist und bleibt der Film ein Meisterwerk der Filmgeschichte.
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