Diese Folge tut einer bestimmten Figur keinen wirklich guten Gefallen.
Lauf vorbei
Nachdem er erfolgreich im Kostüm von Daredevil für Tod und Chaos gesorgt hat, kehrt Dex (Wilson Bethel) zurück in seine Wohnung zurück. Doch seine Psyche leidet immer mehr. Erst die Kassetten seiner Therapiestunden helfen ihm, sich wieder zu sammeln. Anschließend versucht er erneut mit Julie (Holly Cinnamon) Kontakt aufzunehmen, die das eher widerwillig zulässt. Doch allzu lange kann er dies nicht genießen, denn von jetzt auf gleich scheint sie ihn verlassen zu haben. Das, in Kombination mit dem Einbruch von dem richtigen Daredevil (Charlie Cox) und Ray Nadeem (Jay Ali) in seine Wohnung, sorgt dafür, dass seine Psyche kurz vorm endgültigen Kollaps steht. Genauso, wie Wilson Fisk (Vincent D’Onofrio) es sich wünscht.
Foggy Nelson(Elden Henson) besucht Karen Page (Deborah Ann Woll) und versucht sie aufzumuntern. Er erzählt ihr von seinem Plan, wie er Wilson Fisk wieder hinter Gitter bringen kann. Sie ist zunächst begeistert und stimmt zu, ihn dabei zu unterstützen. Doch als es so weit ist, ändert sie spontan ihr Vorhaben.
Zuletzt hatte die dritte Daredevil-Staffel einen Lauf. Sie konnte nicht zuletzt dadurch begeistern, dass Wilson Fisk wie noch nie zuvor den Helden immer deutlich im Voraus war und sie entsprechend manipulieren konnte. Doch jetzt, mit Oben/Unten hat man wieder ein Gefühl, wie zuletzt zu Beginn dieser Season. Dass die Serie sich verrennt, dass sie eine Richtung einnimmt, die ihr nicht wirklich gut tut.
Eine…. merkwürdige Szene
Die Problematik ist, dass man sich jetzt bereits deutlich in der zweiten Hälfte der Season befindet. Und so langsam müsste sich die Serie daran machen, das Blatt wieder zu wenden, den Helden einen Vorteil zu geben. Stattdessen wird umso mehr Zeit darin investiert, die Situation, in der sie sich befinden, noch mal zu verschärfen. Und dieses Mal sogar durch eigenes Zutun. Aber dazu gleich mehr.
Der Anfang der Folge ist durchaus gut geworden. Man sieht erneut Dex, wie er versucht, Stabilität in sein Leben zu bringen. Wie er wieder probiert, mit Julie anzubandeln, obwohl die bislang nichts mehr von ihm wissen wollte, nachdem sie herausfand, dass er ein Stalker von ihr war. Aber sie ist immerhin bereit, mit ihm zu reden, was bei ihm wieder Hoffnung hervorruft.
Die dann dadurch zerstört wird, dass der Kingpin sie ermorden lässt. Wobei diese Szene merkwürdig wirkt. Wilson Fisk sieht über eine Überwachungskamera, wie seine verkleideten Leute ihr vor ihrer Wohnung auflauern und sie dann einfach so mit einem Kopfschuss töten. Klar, durch diese Tat bindet er Poindexter noch mehr an sich. Aber wie die Szene inszeniert worden ist, wirkt wie auf die Schnelle gedreht, um entweder die Laufzeit vollzukriegen oder um eine Lücke im Drehbuch zu füllen. Sie wirkt wie ein Fremdkörper.
Was soll das bitte schön?
Interessant ist, dass Matt Murdock und Ray Nadeem sich zusammentun, um die Wohnung von Dex zu durchsuchen. Das zeigt, dass der Bundesagent nicht glaubt, dass dieser der Angreifer aus Ein kalkulierbares Übel war, sondern ebenfalls der Auffassung ist, dass da etwas faul ist. Und die Aktionen von Poindexter dürften ihn in seiner Meinung bestätigen. Ihm fehlen allerdings noch die Beweise dafür. Weshalb man auch gespannt darauf sein kann, ob er diese finden wird und ob er, bei Erfolg, seine Kollegen überzeugen kann.
Bis dahin war dies eine nette Folge, zwar mit einigen kleinen Mängeln, aber noch nichts, was die endgültige Meinung endgültig runterzieht. Das geschieht erst in der zweiten Hälfte der Episode. Zuvor konnte man sehen, dass Foggy Nelson Karen Page von seinem Plan erzählt hat, bei dem sie eine wichtige Rolle innehatte.
Doch dann sieht man, wie sie das Vorhaben eigenmächtig abändert und direkt zu Wilson Fisk fährt, um ihn mit den Enthüllungen ihres Freundes zu konfrontieren. Wo sie jedoch am Ende zu viel verrät, weshalb sie auch in den finalen Minuten das weite suchen muss. Das Problem ist, dass das, was sie macht, so gar nicht zu ihrer Charakterisierung passt.
Schade
Klar, sie ist eine Person, die sich gerne mal selber in Gefahr begibt, wenn es eine Story verlangt. Aber das, was sie hier macht, stört halt enorm, weil es so undurchdacht und auch hanebüchen wirkt. Und es sorgt ebenfalls wieder dafür, dass der Kingpin weiterhin die Oberhand behält. Kein Zeichen davon, dass sich jetzt mal langsam das Blatt wendet.
Es ist schade, dass all dies geschieht. Weil der Dialog zwischen Karen Page und Wilson Fisk wirklich gut geschauspielert worden ist. Die Charaktere durchlaufen sichtlich ein Wechselbad der Gefühle, wo Triumph und Panik sich abwechseln.
Am Ende überwiegt der Eindruck, dass die Serie sich mit dieser Episode enorm verkalkuliert hat. Sie läuft Gefahr, das Blatt zu überreizen. Und das ist nicht gut.
Info
Drehbuch: Dara Resnik
Showrunner: Erik Oleson
Regie: Alex Zakrzewski
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