Ender’s Game – das große Spiel erschien 2013 unter anderem von Roberto Orci und Alex Kurtzman, mit Harrison Ford und Ben Kingsley.
Holpriger Start
Der Film beginnt recht bodenständig: Ender Wiggins, ein ca 14jähriger Junge, wird an einer Militärschule ausgebildet. Dabei wird er durch ein Implantat jederzeit überwacht, seine Ausbilder können so alles miterleben, was Ender erlebt, inklusive seiner Gedanken. Hintergrund ist die Suche nach einem Helden. Als vor 50 Jahren insektoide Aliens die Erde angriffen konnte man nur Dank des taktischen Geschicks eines Mannes, Mazer Rackham, überleben. Nach dessen Nachfolger sucht man verzweifelt. Ender wird nach einer Schlägerei, die ihm aufgezwungen wurde, von der Akademie entlassen, das Implantat entfernt. Er geht davon aus, gescheitert zu sein.
Colonel Hyrum Graff (Harrison Ford) sucht Ender auf und bittet ihn, als Rekrut auf eine Raumstation ins All zu kommen, er sei nicht der Akademie verwiesen, sondern aufgestiegen in die Riege der brauchbaren Rekruten. Ender erweist sich anfangs als seltsamer Junge, der nicht allzu beliebt ist, kann aber über einen Sport in der Schwerelosigkeit zeigen, dass er der geborene Taktiker und Anführer ist.
Gleichzeitig plagen ihn seltsame Visionen von einem zerbrechenden Palast, sterbenden Wesen und einer bienenartig aussehenden Königin. Ender lernt, dass die Insekten Wasser suchen, da ihre Heimatwelt völlig ausgetrocknet ist. Ebenso bauen sie ohne Ende Schiffe oder lassen diese wachsen – es bleibt unklar, ob hier Technik oder biologische Bauweisen zum Einsatz kommen.
Er zweifelt zunehmens an sich und seinem Auftrag und wird daher auf einen Planeten versetzt, der vormals eine Insektenkolonie war. Dort trifft er auf Mazer Rackham (Ben Kingsley), der Ender in sein Geheimnis des Sieges einweiht: Er hatte spezielle Muster in den Angriffen der Insekten entdeckt und eine Hitzequelle in einem ihrer großen Schiffe – eine Königin! Diese hat er in Kamikazemanier abgeschossen, wobei er sich selber in letzter Sekunde aus seinem Jäger katapultierte. Nach dem Tod der Königin stürzten alle anderen Angreifer ab und es hatte auch nie wieder Angriffe auf die Erde oder ihre Kolonien gegeben.
Schlacht für Schlacht der Heimat entgegen
Ender und seine Mit-Rekruten erleben eine Schlacht nach der anderen, wo sie Robotschiffe in Simulationen steuern, wie sie glauben. Meistens siegen sie, selten verlieren sie. Am Tag der Abschlussprüfung sollen sie die Heimatwelt der Insekten mit einer Superkanone vernichten. Mit viel Glück, überlegtem taktischen Einsatz und unter allerhöchsten Verlusten gewinnen Ender und seine Crew.
Den Gesichtern seiner Ausbilder nach war jedoch etwas passiert. Es war nie eine Simulation, das hatte man ihm nur erzählt. Tatsächlich hat Ender tausende Menschen an Bord seiner Schiffe geopfert und die Insekten komplett vernichtet, Genozid. Ender ist außer sich, fühlt sich missbraucht. Hätte er gewusst dass es keine Simulation ist, hätte er versucht, erst zu kommunizieren.
Er entdeckt auf dem Planeten, auf dem er sich befindet, eine Struktur wieder, die er aus seinem Traum kennt. Dort trifft er auf eine alte Königin der Fornics, die das letzte Ei einer Königin bewacht und im Traum mit Wiggins kommuniziert hatte. Ender nimmt dieses Ei an sich und raubt ein Raumschiff, um für die Königin im Ei einen Planeten zu finden, um so seine Schuld zu tilgen und nicht Schuld an der kompletten Ausrottung eines Volkes zu sein.
Kritik
Fulminanter Film. Optisch ein wahrer Augen-Gasmus, mit recht realistischen Special Effects. Gerade die Szenen in der Schwerelosigkeit sind mehr als TOP gelungen. Auch die Darsteller sind hervorragend gewählt und brilliant in ihren Rollen. Speziell Asa Butterfield als Ender Wiggings überzeugt auf ganzer Linie.
Im Gegensatz zum Buch von Orson Scott Card wird leider im Film nicht ganz deutlich, dass die Fornics keine Angriffe auf die Erde planten. Sie hatten nicht verstanden, dass einzelne Menschen etwas zählen, als Kollektivwesen bei dem nur die Königin gilt ein reines Missverständnis. Nach dem Tod ihrer Königin in der Wasserfarmflotte, die auf der Erde besiegt wurde, haben sie ihren Irrtum erkannt und lebten in Furcht vor den Menschen. Die gebauten Schiffe waren rein defensiver Natur.
Ender’s Game floppt an der Kinokasse
Natürlich bietet der Film NICHT die Tiefe des Buches, dennoch wird viel Wert auf die Entwicklung von Ender Wiggins gelegt. Und darin liegt auch die Schwäche des Filmes, denn dadurch wird er recht langatmig. Der Genozid am Ende sowie Enders Seelenpein danach werden leider sehr abgehetzt abgehandelt.
Der Film war an den Kinokassen leider ein Flop und ist auch heute noch eher ein Geheimtip. Dennoch sollte man ihn als SciFi Fan gesehen haben, denn er bietet wirklich alles, was man von diesem Genre erwarten darf – und das mit intelligenter Handlung.
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