Lange Zeit war der Name Roberto Orci Synonym für Blockbuster-Filme.

Eine wunderbare Freundschaft

Wenn man sich das Oeuvre von Roberto Orci anguckt, dann fällt einem auf, dass er an vielen Kinofilmen und Serien gearbeitet hat, die heutzutage legendär sind. Xena – Die Kriegerprinzessin, Transformers oder der 2009er Star Trek-Film hatten und haben ihre Fans und sind zu Recht unvergessen. Dabei arbeitete er vor allem mit Alex Kurtzman und J. J. Abrams zusammen.

Der Drehbuchautor und Produzent wurde am 20. Juli 1973 in Mexico City, Mexico, geboren. Sein Vater war Mexikaner, seine Mutter stammte aus Kuba. Als er zehn Jahre alt war, zog die Familie in die USA um, wo sie ihre beiden Söhne – Roberto Orci hat mit J. R. Orci einen jüngeren Brüder – in Texas, Los Angeles und auch Kanada großzogen.

Er und Alex Kurtzman lernten sich kennen, als er 17 Jahre alt war und auf das private College Crossroads in Santa Monica, Kalifornien, ging. Beide besuchten dieselbe Filmklasse und schlossen über ihre gemeinsame Leidenschaft fürs Filmen Freundschaft. Sie hatten jede Menge Gemeinsamkeiten, darunter auch die Tatsache, dass sie beide in Mexiko City aufgewachsen waren, weshalb Roberto Orci später seinen Freund als „Hispanic ehrenhalber“ bezeichnete. Orci studierte an der University of Texas in Austin und fing schon bald zusammen mit seinem besten Kumpel an, Drehbücher zu schreiben.

Blockbuster garantiert

Bereits seine ersten Schritte als Drehbuchautor sollten dazu führen, dass sein Name bekannt wurde. Denn gemeinsam mit seinem Kumpel verfasste er von 1997 bis 1999 Drehbücher zu der legendären Actionserie Hercules: The Legendary Journeys, mit Kevin Sorbo in der Hauptrolle. Als jener allerdings wegen eines Schlaganfalls etwas kürzer treten musste, mussten sich beide etwas einfallen lassen, um die Belastung für den Schauspieler zu reduzieren, was dazu führte, dass sie mit 24 Showrunner der Reihe wurden. Ebenso waren sie auch in die Spinoffserie Xena – Die Kriegerprinzessin involviert, mit Lucy Lawless in der Hauptrolle. Und an der kurzlebigen Jack of all Trades-Serie, mit Bruce Campbell, war Robert Orci ebenfalls als Ausführender Produzent und Drehbuchautor dabei.

Es war 2001, als das Duo das erste Mal mit J. J. Abrams zusammenarbeitete. Das war an dessen Fernsehserie Alias – Die Agentin. 2005 verfassten beide mit das Drehbuch zu Die Legende von Zorro, einem Film, der mit Antonio Banderas und Catherine Zeta-Jones als Hauptdarsteller aufwarten konnte. Es waren dieser und Mission Impossible III, wo sie wieder mit J. J. Abrams zusammenarbeiten, der einen enormen Ruf für Roberto Orci und Alex Kurtzman erstellen sollten. Denn von 2005 bis 2011 generierten die Filme, an denen sie arbeiteten, insgesamt über 3 Milliarden Dollar an Einnahmen, weshalb das Forbes Magazin sie als Geheimwaffe von Hollywood bezeichnete.

Es waren Kinofilme wie der 2007er Transformers-Film oder die Star Trek-Neuinterpretation von 2009, die diesen Ruf untermauerten. Klar, man kann sich über die inhaltliche Qualität der Filme streiten. Doch unbestreitbar ist, dass diese Kinofilme Blockbuster waren und auch heute noch unvergessen sind. Das Duo war ebenso bei den Fortsetzungen wie Transformers: Die Rache (2009) und Star Trek – Into Darkness (2013) involviert.

Erste Schritte nur als Produzent

In diese Phase fiel auch Eagle Eye – Außer Kontrolle. Es war das erste Werk, wo das Drehbuch nicht von den beiden stammte. Stattdessen war sie die Produzenten des Films und wurden von Regisseur D. J. Caruso für ihre Arbeit gelobt. Hauptdarsteller waren dabei Shia LeBouf und Rosario Dawson.

Es sollte nicht das letzte Mal sein, dass die beiden nicht als Drehbuchautoren, sondern „nur“ als Produzenten tätig waren. Denn dieselbe Funktion übten sie auch in Fringe: Grenzfälle des FBI (2008 bis 2013) aus.

Doch schon ein Jahr später sollte die Zeit der Zusammenarbeit von Roberto Orci und Alex Kurtzman vorbei sein. Der Grund dafür war einfach und einleuchtend: Beide wollten an jeweils an verschiedenen Projekten arbeiten, die den jeweils anderen nicht so interessierten. Kurtzman wollte am Spider Man-Franchise arbeiten, derweil Orci bei dem dritten Star Trek-Film des Kelvinverse als Regisseur im Gespräch war. Doch daraus wurde nichts, obwohl er dafür sogar den Power Rangers-Film aus dem Jahr 2017, für den er als Executive Producer vorgesehen war, sausen ließ. Stattdessen wurde er bei Star Trek – Beyond „nur“ Produzent.

Solo-Erfolge

Nicht, dass ihm das beruflich schadete. Auch solo war der Produzent und Drehbuchautor noch gut beschäftigt. Er erschuf 2014 die Krimireihe Matador, über einen Fußballspieler, der in der Nacht ein Agent war. Leider wurde die Serie nach nur einer Staffel eingestellt, obwohl sie ursprünglich für eine zweite verlängert worden war. Als Grund gilt, dass sie sich international nicht verkaufte. Auch an dem Reboot der Kultkrimiserie Hawaii Five-0 war er involviert. Er arbeitete von 2010 bis 2020 sowohl ausführender Produzent, als auch als Drehbuchautor und Erschaffer der Serie mit.

Seit 2020 ist es still um ihn geworden. Das einzige neuere Projekt mit ihm ist das mexikanische Drama Lotería, wo er gemeinsam mit seinem Bruder J. R. Orci das Skript produziert.

Roberto Orci ist zum zweiten Mal verheiratet. Seine erste Ehe war mit der Produzentin Melissa Blake. 2016 hat er in einer privaten Zeremonie die Schauspielerin und Drehbuchautorin Heather Taylor geheiratet.

Roberto Orci im Web

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Götz Piesbergen

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