“Falsche Paradiese” erwarten die Crew der Enterprise auf Omicron Ceti III. Der Planet ist von tödlicher Strahlung verseucht.

Staffel 1, Folge 24 – Sternzeit 3417,3
Falsche Paradiese – This Side of Paradise

Falsche ParadieseDie Handlung

Die Enterprise nimmt Kurs auf Omicron Ceti III. Der Planet ist seit geraumer Zeit heftiger Bertholdstrahlung ausgesetzt.

Dennoch sind die dortigen Kolonisten am Leben und erfreuen sich bester Gesundheit. Sporen einer bestimmten Pflanzenart neutralisieren die Auswirkungen der Strahlung. Gleichzeitig verändern sie jedoch auch den Charakter. Man wird friedlich, harmlos und gefühlvoll.

Einige Teilnehmer des Außenteams werden ebenfalls von den Sporen beeinflusst. Vor allem Spock macht eine auffällige Veränderung durch. Der sonst so beherrschte Halbvulkanier lässt plötzlich Gefühle zu und verliebt sich in die junge Leila Kalomi.

Die Pflanzen wurden auch an Bord der Enterprise gebracht. Dadurch geraten nach und nach sämtliche Besatzungsmitglieder unter den Einfluss der Sporen. Sie verlassen das Schiff und wollen Omicron Ceti III besiedeln.

Nur Kirk (William Shatner) scheint immun zu sein und bleibt allein an Bord zurück. Dabei entdeckt er zufällig, dass heftige Wut aufgrund der Adrenalinfreisetzung die Wirkung der Sporen neutralisiert. Er bittet Spock an Bord und piesackt ihn so lange, bis dieser wieder normal reagiert. Gemeinsam tüfteln die Offiziere einen Plan aus, um die Sporen unschädlich zu machen.

Durch Schallwellen reizen sie die Menschen auf dem Planeten, bis diese kuriert sind und die Besatzungsmitglieder an Bord zurückkehren.

Falsche ParadieseRezension von Falsche Paradiese

Friedfertigkeit, kein Zwist, keine Krankheiten. Niemand muss Nachteile erfahren, jeder ist für jeden gleichwertig. Beeinflusst durch Sporen erfahren sowohl Kolonisten als auch die Besatzung der Enterprise ein Leben in einer friedlichen Gemeinschaft. Ein regelrechtes Paradies, so scheint es.

Gleichzeitig schützen die Sporen vor der tödlichen Strahlung und sichern somit das Überleben auf diesem Planeten.

Ist dies ein guter Preis?

Gegen eine friedliche Welt, in der alle glücklich und zufrieden sind, in der niemand hungert oder krank wird, dürfte eigentlich nichts sprechen. Und doch hat diese utopische Gesellschaft einen Haken: Niemand ist freiwillig dort. Zwar sichern die Sporen ein scheinbar wunderbares Leben, jedoch sind sie alle in Wahrheit Gefangene. Niemand hat mehr den Wunsch, den Planeten zu verlassen. Dies erinnert unangenehm an Drogen und Sekten. Natürlich sind die Menschen glücklich. Jedoch nicht von sich aus, sondern künstlich hervorgerufen.

Wie eine Droge überlagert die Wirkung der Sporen den jeweiligen Charakter. Bei Spock sieht man es besonders deutlich. Statt die typisch vulkanische Fassung zu bewahren, verliert dieser Mann seine Kontrolle und zeigt sich ungewohnt emotional. Er wirkt glücklich. Aber das ist nicht Spock. Er gäbe niemals freiwillig seine Selbstbeherrschung auf.

Es gibt hier also keinen freien Willen mehr. So wohlwollend Harmonie, Zufriedenheit und liebevoller oder freundlicher Umgang miteinander betrachtet werden sollten, hier sind sie Zwang. Es ist ein hoher Preis, der für das Überleben gezahlt wird.

Gleichzeitig birgt diese Welt eine Gefahr für Besucher von auswärts. Jede Person, die dorthin kommt, wird früher oder später von den Sporen beeinflusst. Denn die Kolonisten verraten ihr Geheimnis nicht. Sie glauben, dass ihre Gemeinschaft gut ist, wie sie ist, und wollen verhindern, dass ihre Pflanzen vernichtet werden. Der zweite Punkt dürfte der Schutz vor der Strahlung sein. Ohne Sporen wäre ein Leben dort unmöglich.

Fazit

Eine nachdenklich stimmende Episode, dessen Grundthematik in ihrer Zeitlosigkeit immer aktuell ist.

Funfacts

  • Ursprünglich war Sulu (George Takei) als der verliebte Offizier vorgesehen. D. C. Fontana schlug vor, stattdessen Spock dafür auszuwählen und schrieb das Skript um.
  • Die Überarbeitung des Drehbuches öffnete Fontana die Tür zur Drehbuchredaktion bei Star Trek.
  • Leonard Nimoy befürchtete heimlich, dass Jill Irelands Partner während der Dreharbeiten zu den Liebesszenen am Set auftauchen könnte.
  • In dieser Episode ist die grüne Wickeltunika des Captains zum letzten Mal zu sehen.

Der deutsche Titel

Das Leben auf Omicron Ceti III erscheint zunächst wie ein Paradies. Nachdem sich herauskristallisiert, dass dieses unfreiwillig und künstlich geschaffen wurde, trifft die Bezeichnung „Falsche Paradiese“ voll ins Schwarze. Der englische Titel „This Side of Paradise“ braucht da ein wenig mehr Interpretation. Demnach gibt es mehrere Arten von Paradiesen. Natürliche oder freiwillig erschaffene zum Beispiel. Oder auch aufgezwungene. Diese Seite des Paradieses kann sich auf die Art beziehen. Aber auch auf die Betrachtungsweise. Was dem einen wie ein Paradies erscheint, kommt dem anderen wie eine düstere willenlose Welt vor.

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Kirsten P.

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