In Das Helix-Mosaik werden die letzten Vorbereitungen für das Staffelfinale von Heliosphere 2265 getroffen.

Weichen werden gestellt

Die Hyperion ist auf dem Weg zum System der Kybernetiker. Sie wollen dort mit Hilfe der Zeitreisenden Cassandra Bennet herausfinden, wer die Genschlüsselträger sind, die Richard Meridian für das Gelingen seines Planes braucht. Kaum angekommen, werden sie schon erwartet.

Doch während die Anführerin der Kybernetiker Captain Jayden Cross und seine Mannschaft in ihre Pläne einweiht, geschehen andere Dinge. Björn Sjöberg will zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und befiehlt den Angriff auf das Heimatsystem dieser Fraktion. So will er nicht nur einen der Genschlüsselträger vernichten, sondern auch die Kybernetiker selbst.

Bevor Andreas Suchanek mit dem 24. Band erneut eine weitere Staffel seiner Heliosphere 2265-Reihe beendet, stellt er mit Das Helix-Mosaik die Weichen für die zukünftige Handlung. Das Ergebnis ist ein Roman, der einem ein ums andere Mal den Boden unter den Füßen wegziehen wird. Es gibt jede Menge Enthüllungen, aber auch den Verlust von liebgewonnen Charakteren zu beklagen.

Beware the Underdog

Der Fokus der Handlung liegt natürlich eindeutig auf den Ereignissen im System der Kybernetiker. Und wie auch bei den letzten Auftritten, so ist es erneut so, dass wenn dieses Volk genannt wird oder Teil des Plots ist, sich fast ausschließlich auf Cassandra Bennet konzentriert wird. Diese mysteriöse Frau, die sich durch die Manipulationen von Sarah McCall  verändert hat, war schon immer eine der faszinierendsten Nebenfiguren der Reihe. Eben weil sie so unheimlich allwissend wirkte. Man wusste zwar, dass sie auf der Seite der Guten stand. Doch ebenso machte sie ihr eigenes Ding, wie man daran erkennen konnte, dass sie und ihre Leute eine Allianz mit den Rentalianern eingegangen sind, nachdem sich diese Außerirdischen auf Grund der Einflussnahme der Zukunftsrebellen von den Rebellen abwandten.

Auch in Das Helix-Mosaik steht vor allem Cassandra Bennet im Mittelpunkt des Geschehens. Sie ist es, die die Handlung in Bewegung hält und die anderen Figuren zu Stichwortgebern degradiert. Doch als Leser ärgert man sich nicht darüber, einfach weil man zum ersten Mal einen Blick auf ihre Pläne erhält. Und was man erfährt, löst im Roman erstmal eine interessante Debatte darüber aus, was im Namen eines Endziels erlaubt ist und was nicht.

Allzu lange verweilt Autor Andreas Suchanek nicht bei der Diskussion, sondern lässt es krachen. Er beschreibt einen Kampf, bei dem sich zeigt, dass das technologische Upgrade der Hyperion wohl nicht so viel bringt, wie man es eigentlich hätte vermuten können. Allgemein scheint der Schriftsteller sehr darauf bedacht zu sein, seine Helden in einer Art Underdog-Rolle zu halten. Dazu zählt eben nicht nur die Erkenntnis, dass die Gegenseite sich inzwischen ebenfalls verbessert hat, sondern auch der Verlust einer wichtigen Figur, die die Serie so lange Zeit begleitet hat.

Ein Tod, der weh tut

Der Tod dieses Charakters wird super beschrieben. Das Ableben der Figur geht einem nahe und man wird, wie auch andere Figuren, erstmal ein Weilchen daran zu knabbern haben. Doch wenn man etwas darüber nachdenkt und mit vielen Entwicklungen der letzten Romane in Verbindung bringt, kommt verstärkt das Gefühl auf, dass Andreas Suchanek sehr darauf bedacht ist, positive Erfolge nur unter viel Aufwand und Verlusten stattfinden zu lassen. Mit dem Ergebnis, dass die Reihe sich mittlerweile verhältnismäßig düster liest.

Gleichwohl muss ergänzend erwähnt werden, dass er es immer wieder schafft, den Leser zu überraschen. Dinge entwickeln sich unvorhersehbar und regelmäßig packt er einen Plottwist aus, der alles auf den Kopf stellt. So ebenfalls in Das Helix-Mosaik, wo er am Ende bei einer Figur im wahrsten Sinne des Wortes die Maske fallen lässt. Es ist das Finale eines lange laufenden Subplots, der nach Beendigung förmlich eine Kaskade an weiteren Fragen auslöst. Auf diese Weise sorgt Andreas Suchanek dafür, dass man es kaum erwarten kann, die kommenden Romane zu lesen.

Das Helix-Mosaik beendet viele lange laufende Subplots und lässt den Leser überrascht zurück. Ein grandioser Roman, der Bock aufs Finale macht.

Heliosphere 2265 23 Das Helix-Mosaik
Cover © Greenlight Press

Bewertung 15/15

Autor: Andreas Suchanek
Titel: Heliosphere 2265 23: Das Helix-Mosaik
Teil/Band der Reihe: Heliosphere 2265 23
Verlag: Greenlight Press
Erschienen: 10/2014
Einband: eBook
Seiten: 59
ISBN: 978-3-958340-37-4
Sonstige Informationen:
Produktseite


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