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Mit Interferenz liegt jetzt der fünfte und bislang letzte Teil von der Star Trek – Rise of the Federation-Serie vor.

Star Trek Rise of the Federation 5 Interferenz
© Cross Cult

Einmischen oder nicht?

Der Name Christopher L. Bennett ist mit Rise of the Federation ähnlich unzertrennbar verknüpft wie Peter David mit New Frontier oder Kirsten Beyer mit Voyager. Er hat bis dato alle Romane der Reihe geschrieben. Leider liegt die Serie in den USA seit 2017 auf Eis und glaubt man den Gerüchten, so ist eine Fortsetzung eher unwahrscheinlich.

Angesichts der letzten Ereignisse unter anderem auf Sauria drängt Jonathan Archer darauf, dass die junge Föderation eine Nicht-Einmischungs-Politik verabschiedet. Doch nicht jeder ist von der Idee ähnlich überzeugt wie er. Vor allem der Vertreter von Andor, sein Freund Shran, spricht sich vehement gegen den Vorschlag aus. Dann wird allerdings bekannt, dass der saurianische Diktator Maltuvis immer extremer und aggressiver gegen all jene vorgeht, die er als Störenfriede ansieht.

Jonathan Archers Freund Charles „Trip“ Tucker will dabei das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Unter dem Deckmantel, die geplante Nicht-Einmischungs-Politik durch die Manipulation von Ereignissen auf Sauria gleich im vorneherein aufzuhalten, wagt er gleichzeitig ebenfalls einen Versuch, Sektion 31 zu vernichten. Verkompliziert wird das Vorhaben dadurch, dass die Orion-Schwestern ebenso planen, auf der Welt aktiv zu werden, um der Föderation zu schaden.

Bekannte Gesichter

Mit diesem Roman zeigt Christopher L. Bennett erneut die Stärken und Schwächen der Reihe. Sie brilliert dann, wenn sie sich auf Ereignisse und Personen konzentriert, die für die bekannte Zukunft von Bedeutung sind. Und gleichzeitig schwächelt sie, wenn es mit gewissen Entwicklungen übertrieben wird oder gar vergangene Vorkommnisse nahezu vergessen werden.

Im Fokus von Interferenz liegt die Frage, ob die junge Föderation sich in die Entwicklung junger Kulturen einmischen soll oder nicht. Und auch, wenn man weiß, wie das Thema ausgehen wird, beschreibt der Autor es spannend. Was den Leser also fesselt, ist der Weg nicht das Ziel. Und natürlich verläuft der Fortschritt alles andere als geradlinig und komplikationslos.

Interessant ist, wie Christopher L. Bennett hier auf Ereignisse zurückgreift, die die Reihe fast von Beginn an begleiten. Sowohl Sektion 31, die orionischen Schwestern als auch Sauria sind wichtig für das Geschehen in Interferenz. Alle sind miteinander verbunden, weil der Planet der zentrale Handlungsort ist, auf dem die jeweiligen Parteien ihre eigenen Ziele verfolgen. Die selbstverständlich nicht unbedingt mit denen der Föderation deckungsgleich sind.

Bitte abschließen!

Und so ist das Buch vor allem ein Fest für Fans von „Trip“ Tucker, der dieses Mal deutlich im Mittelpunkt der Handlung steht. Er ist es, der die Sektion ausschalten will, ehe sie eine Gefahr für die Föderation wird und gleichzeitig dadurch sorgen möchte, dass der Plan seines Freundes Wirklichkeit wird. Unterstützung findet er dabei bei seinen Vertrauten T’Pol und Jonathan Archer. Natürlich verläuft nicht alles nach Plan, aber das ist bei solchen Geschichten Standard. Trotzdem schreibt Christopher L. Bennett eine faszinierende und spannende Story.

Es werden längst nicht alle langanhaltenden Plots in Interferenz aufgelöst. Es bleibt immer noch genügend Material für etwaige zukünftige Romane. Am Ende kann man nur hoffen, dass die Reihe in den USA bald fortgesetzt wird. Jedoch sieht es danach momentan nicht aus.

Sollte allerdings eine Fortführung herauskommen, sollte Christopher L. Bennett bitte damit anfangen, einige Subplots endlich zu einem Abschluss zu bringen. Man hat das Gefühl, dass der Autor sich bei einigen langsam verzettelt und sie vergisst. So ist zum Beispiel die Tatsache, dass das Beamen von Personen immer noch untersagt ist, ein Thema, das er bald klären muss! Als Leser will man wissen, wieso das im TV möglich war, aber in Rise of the Federation immer noch verboten ist. Nur leider erwähnt der Autor diesen Plot nur in einem Nebensatz, sodass eine Weiterentwicklung nicht stattfindet.

Alles ein Klischee

Worauf der Autor in Zukunft bitte ebenfalls verzichten kann, sind vorhersehbare und klischeehafte Plots. Um ein Beispiel zu geben, was die Nicht-Einmischungs-Politik bewirken könnte, lässt er Hoshi Sato einen Planeten untersuchen, der potenziell intelligentes Leben hat. Unter der geplanten Direktive wäre es Bürgern der Föderation untersagt, sich in diese Welt einzumischen, was nicht allen schmeckt. Der Plot entwickelt sich vorhersehbar und langweilig. Am Ende ist man davon genervt und kann in Zukunft auf weitere solcher Handlungsfäden gut verzichten.

Interferenz ist ein guter, wenn auch eben nicht überragender Roman.

Bewertung 12/15

Autor: Christopher L. Bennett
Titel: Star Trek – Rise of the Federation 05: Interferenz
Teil/Band der Reihe: Star Trek – Rise of the Federation 05
Originaltitel: Star Trek – Enterprise: Rise of the Federation: Patterns of Interference
Übersetzer: Bernd Perplies
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 12/2019
Einband: Taschenbuch
Seiten: 368
ISBN: 978-3-95981-390-7
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